Lishcest

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    Secret Love

    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Do Mai 17, 2012 3:34 pm

    Kapitel 1 Lilian.


    Gedankenversunken schlenderte ich durch die Straßen Englands, während ich mich nach einem Kleid für den heutigen Ball umsah. Es durfte auf keinen Fall mein Budget von etwa 200 Pfund überschreiten, und das hieß, dass meine Suche ziemlich schwierig sein würde. Meine Mum war zwar eine Lady gewesen, aber auch nur, weil sie entfernte Verwandte hatte, die adelig waren, aber als sie einen einfachen Kaufmann heiratete, war unser Ansehen sehr schnell gesunken. Und nachdem meine Mutter vor etwa zehn Jahren gestorben war, weil sie sich eine starke Lungenentzündung geholt hatte, saß mein Vater jeden Tag und jede Nacht vorm Fenster und trank eine Flasche Brandy nach der anderen. Da mein Vater nicht mehr arbeiten ging, war unsere Familie recht arm, sodass ich und meine Schwester Melody, die etwa ein Jahr älter war als ich, gewöhnlich arbeiten mussten. Ich jobbte regelmäßig als Dienerin in einem nahegelegenen Herrenhaus. Ich verdiente dort zwar ganz gut, aber trotzdem reichte das Geld meist nicht aus, weshalb ich mir auch keine derart teuren Kleider kaufen konnte. Eigentlich brauchte ich mir gar keine Kleider zu kaufen, aber seit einigen Wochen hatte ich eine neue Leidenschaft entdeckt: Bälle!
    Seitdem ich als Dienerin bei einem all dabei gewesen war, war ich total davon begeistert. Die tanzenden Menschen, die alle überglücklich lachten, die neuen Bekanntschaften, die man auf den Bällen knüpfen konnte, die verliebten Gesichter, die flatternden Kleider, die bunten Farben.
    Und dann konnte ich einfach nicht anders, als ein altes Kleid aus dem Schrank meiner verstorbenen Mutter zu holen, es etwas aufzupeppen und auf den nächsten Ball zu gehen. Ich gab mich einfach als Lady Lilian St. John aus, die einige Wochen hier verweilte, da ein entfernter Verwandter hier in London wohnte. Und wenn die Leute fragten, wer dieser entfernte Verwandte war, musste ich ganz schnell nach Hause, weil es schon so spät war. Allerdings ging ich nicht wirklich nach Hause, sondern blieb noch einige Zeit auf dem Ball. Ich musste nur aufpassen, dieser Person nicht wieder zu begegnen. Bisher hatte diese Taktik sehr gut funktioniert, allerdings war ich auch erst auf zwei Bällen gewesen. Aber heute gab eine sehr wohlhabende Familie, die neu hierhergezogen war, ein großes Fest, und ich konnte es mir einfach nicht nehmen, dorthin zu gehen. Ich hatte von anderen Dienern erfahren, dass die Familie aus dem entfernten Cambridge kam und sehr reich war. Und Diener hatten nun mal den Ruf, Tratschtanten zu sein, was mir aber ein großer Vorteil war, da ich auf den Bällen möglichst versuchen musste, den Gastgebern nicht zu begegnen. Meine Arbeitskollegen konnten mir die Leute meist sehr gut beschreiben, sodass ich sie auf den Bällen identifizieren konnte.
    Nur heute hatte ich diesen Vorteil nicht, da die Familie erst neu hierhergezogen war, und noch nicht viele Leute sie gesehen hatten. Ich wusste lediglich, dass das Familienoberhaupt ein Duke, die höchste Rangstufe des Adels, war. Aber da die Familie neu war, würden sie sowieso nicht merken, dass es gar keine Lady Lilian St. John gab.

    Die Straße wurde langsam lebendig, was hieß, dass ich mich mit dem Kleiderkauf beeilen musste. Denn ich war mit Sicherheit nicht die einzige auf der Suche nach einem schönen Kleid für den heutigen Ball. Aber ich war die einzige Dienerin, die dort verkleidet auftauchte. Also musste ich dafür sorgen, dass niemand mitbekam, dass ich ein Kleid kaufen ging. Aber das würde mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso kein Problem darstellen, da ich für die meisten Leute wie Luft war. Mein einfaches, braunes Kleid war so unauffällig, dass ich mich überhaupt niemand wahrnahm. Die meisten waren von den bunten Kleidern der Ladys, die durch die Straßen gingen, begeistert. Und auch ich war sehr von diesen wunderschönen Kleidern angetan. So sehr, dass ich immer wieder in meinen Gedanken und Träumen versank.
    „Au, pass doch auf!“, rief ich als ich mit irgendwem zusammenstieß. Ich sah auf und blickte in wundervolle dunkelbraune Augen. Sofort senkte ich meinen Kopf wieder bis auf die Brust und stürmte an diesem Mann vorbei.
    Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Wie konnte ich nur so unhöflich sein! Ich sah zurück, der Mann war inzwischen weitergegangen, und bemerkte welch edle Kleider er trug. Ein schwarzes zweireihig geknöpftes Frack aus Leinen, dazu schwarze Hosen aus Baumwolle und kniehohe Stiefel.
    Gut, dass ich weggelaufen war, sonst hätte er mich anzeigen können! Ich musste endlich lernen, meinen Mund zu halten. Schon früher hatte meine Mutter mich für mein vorlautes, freches Mundwerk gescholten, doch ich konnte es mir nie richtig abgewöhnen. Das hatte ich nun davon.
    Ich versuchte, den Vorfall irgendwie zu ignorieren, auch wenn mir das sehr schwer fiel, da ich diese Augen einfach nicht vergessen konnte, dennoch musste ich mich nun endlich auf die Kleidersuche konzentrieren.
    Ich entschied mich, in das nächstbeste Geschäft zu gehen, auch wenn dies sehr teuer aussah.
    „Guten Tag, Miss. Ich suche ein Kleid für meine Herrin. Allerdings darf es nicht zu teuer sein. Sie ist knapp bei Kasse.“, äußerte ich mich.
    „An welchen Preis dachten sie denn da?“, fragte die Frau und machte schon ein angewidertes Gesicht.
    „Ehm, etwa 200 Pfund.“, sagte ich kleinlaut und die Frau zog eine Augenbraue hoch.
    „In meinem Laden bekommen sie kein Kleid unter 500 Pfund.“, erwiderte sie hart.
    „Haben sie vielleicht noch ein Kleid der letzten Saison?“
    „Ja, aber damit wird ihre Herrin höchstwahrscheinlich nichts erreichen.“
    „Das macht nichts. Wie viel soll es kosten?“, fragte ich.
    „200 Pfund.“, entgegnete die Frau trocken. Ich wusste, dass dieses Kleid nichts wert wahr und dass ich es in jedem anderen Laden umsonst bekommen hätte, aber das war mir nun egal. Die Frau brachte mir das Kleid und ich gab ihr mein letztes Geld.
    Schnell verschwand ich wieder in dem Getummel der Straße und lief unauffällig wieder nach Hause.

    Zuhause ging ich sofort auf mein Zimmer und begutachtete mein neues Kleid. Es war saphirblau, hochgeschlossen, die Taille korsettartig und sehr lang.
    Ich müsste es noch etwas verschönern, damit es der jetzigen Saison gerecht war. Am Saum schnitt ich etwa 5 cm ab, sodass es knöchellang war, wenn ich darunter ein paar Unterröcke trug und ein großzügiger Ausschnitt musste auch sein. Die Träger mussten weg, das Korsett war gut so. Anschließend nähte ich am Saum und am Ausschnitt ein schwarzes Band ein, sodass man nicht sah, dass ich daran herumgeschnitten hatte.
    Ich betrachtete mein Werk und stellte fest, dass das Kleid nun wunderschön war. Das einzige Problem war nur noch, unbemerkt aus dem Haus zu gelangen. Mein Vater würde sowieso nichts merken, aber meiner Schwester Melody war das nicht so gleichgültig. Zumal ich jünger war als sie, würde sie mir niemals erlauben, alleine irgendwo hinzugehen, wo es gefährlich werden könnte.
    Plötzlich schwang die Tür auf und Melody kam laut fluchend in den Raum, bis sie sah was ich in den Händen hielt und in ihrer Bewegung innehielt.
    „Was machst du da?“, fragte sie.
    Jetzt hatte ich ein Problem…



    Zuletzt von Steffchen am Fr Jun 08, 2012 4:05 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Celina Do Mai 17, 2012 5:48 pm

    Kapitel 2 Melody

    Jetzt hatte meine Schwester ein Problem!
    „Ehm... nichts. Ich nähe etwas... .“,antwortete sie.
    Ich seufzte innerlich. Schon wieder dieses Theater und mit immer schlechteren Lügen!
    Gespielt grinsend setzte ich mich auf Lillians Bett.
    Mit hochgezogener Augenbraue schaute sie mich an.
    „Musst du nicht wieder zur Arbeit?“ ,erfragte sie hoffnungsvoll. Oh doch das musste ich eigentlich! Ich kam lieber direkt zur Sache.
    „Kennst du dieses innere Stimmchen, das einem sagt man soll aufhören solange es noch geht?“ ,fragte ich.
    „... Ich.“ ,stotterte sie.
    Jetzt rastete ich aus.
    „Diese Stimme fehlt dir! Du willst dich schon wieder auf einen Ball schleichen oder? Wie viel hat dieses Kleid gekostet? 100 oder 200 Pfund?“
    „Ehm....“ „Okay es ist mir ja egal das du dein Geld für teure Kleider ausgibst, anstatt es für schlechte Zeiten zu sparen, aber weißt du wie gefährlich das wird wenn du erwischt wirst!? Ich kann es nicht glauben das du dich so was überhaupt traust! Du hast Glück, denn ich muss jetzt wirklich gehen, aber in einer Stunde bin ich zurück und ich bin definitiv noch nicht fertig!“ Sehr sauer schlug ich die Tür zu, packte mir die Tüte mit den Kräutern für meine Arbeit und lief schnell einige Straßen weiter, zu meine Arbeitsstelle, einer Heilstube. Ich arbeitete als Kräutersammlerin und Arzt Helferin, mit dem Ziel einmal selbst Ärztin zu werden. Doch auf so etwas konnte ich kaum hoffen.Meine Arbeitgeberin war eine ziemlich Hexe und dies war die einzige Heilstube, in näher Umgebung. „Wie lange dauert es einige einfache Kräuter zu sammeln, Melody?“ , wurde ich unfreundlich begrüßt. Trotz das ich beinahe Erwachsen war, war ich von einem Mrs. noch weit entfernt. „Entschuldigen sie bitte Mrs. Brooklynn.“ So hieß sie, meine gehasste Chefin.

    „Wenn ich für jede deine Entschuldigungen einen Pfund bekommen würde, würde ich mehr verdienen als jetzt!“ Ihre Aggressionen ließ sie liebend gern an den Angestellten aus. Doch ein hastiges Tür klopfen und das hastige Eintreten von Marlene, die ebenfalls hier angestellt war, ließ sie inne halten. „Entschuldigen sie! Aber ich glaube es ist ein Notfall.“ ,schluckte sie schüchtern.
    „Wo?“
    „In der Bakerstreet, in der Gaststube, liegt ein schwerverletzter.“ ,antworte sie.Das waren genug Informationen für sie. „Melody hol meine Tasche und folge mir.“ Ich widersprach nicht und beeilte mich stattdessen.
    Knapp 10 Minuten später, waren wir in der Bakerstreet und betraten, das Zimmer indem der Verletzte lag. Es war ein junger Mann. Sein Gesicht sah ich nicht, denn er war mit dem Rücken zur Tür gedreht und hatte eine schwere seitliche Verletzung. Blut strömte aus seiner Wunde und viele die ich kannte, wäre bei diesem Anblick schlecht geworden. Ein schwer geschockter dunkelhaariger Mann, saß neben ihn und erhob sich, nach unserem Ankommen. „Was ist geschehen?“ , frage Mrs Brooklynn sehr ruhig. „ Wir wurden angegriffen. Ich konnte die Angreifer vertreiben doch sie haben meinen Freund schwer verletzt.“ ,sprach er schnell.
    Mrs. Brooklynn sah sich den Patienten aus der Nähe an, doch ich blieb neben der Tür stehen. Der Fall sah wirklich übel aus, was mir Mrs Brooklynn einige Sekunden später bestätigte. „Sieht lebensgefährlich aus.“ Ich hatte Mrs Brooklynn schon immer für ihr Feingefühl bewundert!
    Der dunkelhaarige Mann schien nun den Tränen nahe.

    „Er atmet zwar, doch sein Herz klopft sehr schwach. Ich werde einen Verband legen, aber viel mehr kann ich nicht tun. Das sieht sehr aussichtslos aus. Melody hilf mir mal.“ Ich trat näher und half ihr die Wunde zu säubern, zu nähen und zu verbinden... Oh Gott der arme... „Die Wunde hat sich bereits entzünden. Nur ein Wunder würde helfen.“ ,sprach sie.
    „Miss! Kennen sie wirklich kein Mittel, ich bitte sie!“ ,flehte der Dunkelhaarige.
    „Eine seltene Pflanze könnte vielleicht helfen, aber es ist risikoreich diese zu holen und sie ist selten ebenso will ich sie nicht für hoffnungslose Fälle verschwenden. Ich gehe nun.“
    Was? Das war doch nicht ihr Ernst!
    „Sie können den Mann doch nicht einfach sterben lassen!“ ,meinte ich fassungslos.
    „Miss er ist aus dem Adel!“ ,versuchte der Mann sie verzweifelt zu überzeugen.
    „Trotzdem aussichtslos.“ Sie blieb steinhart.
    „Sie lassen einen Prinzen einfach sterben?“ Nun war er verblüfft.
    „Das könnte ja jeder behaupten, dass ein Adeliger vor einem liegt und ja lass ich, komm Melody.“
    „Nein! Wie können sie so kaltherzig sein? Sie müssen alles versuchen!“
    „Ich habe Ewigkeiten gebraucht um diese seltene Pflanze zu finden, sicherlich kann ich das!“
    „Sie Hexe, wie kann man nur!“ ,rutschte es mir raus, was ich in dem nächsten Moment auch bereute. Mrs. Brooklynns Gesichtszüge verzogen sie sich.
    „Melody du bist für eine Woche beurlaubt, vielleicht entlasse ich dich auch, mal sehen.“ Ich war wie vor den Kopf gestoßen perplex. Dann verließ sie den Raum.

    „Oh das Tut mir Leid.“ ,antwortete der Mann.
    Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, setzte ich mir ein Ziel
    „Ich weiß welche Pflanze sie meint...“ ,antwortete ich. Dieser Mann würde nicht sterben!
    „Machen sie sich keine Sorgen, wechseln sie den Verband jede halbe Stunde und kühlen sie seine Stirn wenn er Fieber bekommt. Ich komme in einigen Stunden wieder.“ So schnell es ging lief ich nachhause und holte mein Pflanzenbuch. E ..F...G... Gollianori Pflanze... ja genau so hieß sie! Ich prägte mir das Bild von ihr ein. Sie wuchs im tiefen Wald in der Nähe von Sümpfen. Bei uns gab es einen Sumpf, allerdings mehrere Stunden weg von hier, aber egal. Die Pflanze konnte nach dem Pflücken nur 2 Tage genutzt werden... und eigentlich war die Saison Zeit für diese schon fast vorbei..Na toll... Los geht’s..
    Es war später Nachmittag und Lillian lief mir über den Weg. Fragend schaute sie mich an. Sie durfte auf keinen Fall von der Beurlaubung erfahren! „Weißt du was geh zu deinem verdammten Ball, du würdest doch sowieso abhauen. Aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!“ ,lenkte ich ab. Lillian wusste das etwas nicht in Ordnung war, doch ich war zu schnell wieder draußen, dass sie hätte fragen können. Ich schwang mich auf unseren alten klapprigen Gaul und ritt los.
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    Beitrag  Steffchen Fr Mai 18, 2012 2:37 pm

    3 Lilian
    Irgendwas verbarg meine Schwester vor mir, aber eigentlich war das ja nur zu meinem Vorteil. Sie hatte mir tatsächlich erlaubt, zu dem Ball zu gehen! Ich fragte mich zwar, woher sie das wusste, oder ob das wirklich so offensichtlich gewesen ist. Aber die Hauptsache war schließlich, dass ich heute Abend zu dem Fest gehen würde.
    Es war schon später Nachmittag, also musste ich jetzt anfangen, mich fertig zu machen. Schließlich würde der Ball schon um sechs Uhr anfangen. Ich wusch mich schnell, legte Parfum und Rouge auf und steckte meine Haare kunstvoll hoch. Anschließend zog ich mein Kleid und dazu leichte Schuhe ohne Absatz an. Und da es langsam Zeit wurde, nahm ich eins der drei Pferde, nein es waren nur noch zwei, nachdem meine Schwester eins genommen hatte, aus dem Stall und ritt in Richtung Bakerstreet. Es war kein langer Weg, vielleicht 15 Minuten Fußmarsch, deshalb war ich auch schnell da und vor lauter Aufregung kam mir der Weg sowieso viel kürzer vor.
    Es waren schon einige Kutschen vorgefahren und eine Menge Leute strömten in das Innere des Herrenhauses. Nach meinen Schätzungen war es nun kurz nach sechs, was hieß, dass die meisten Leute schon da sein mussten, sodass mein Erscheinen nicht auffallen würde. Ich schwang mich von meinem Pferd und band es an den nächstbesten Baum, sodass es fressen konnte, während ich weg war.
    Ich betrat den Ballsaal und es geschah etwas, was nicht hätte passieren dürfen: Alle Blicke richteten sich auf mich! Verdammt! Alle Frauen trugen schlichte Farben, meist hellgelb oder hellblau und inmitten dieser Schlichtheit stach mein saphirblaues Kleid total heraus. Ich versuchte meine Aufregung und den Schock mit einem verlegenen Lächeln zu überspielen und mischte mich unter die Menge.
    Der Abend fing ja schon super an. Ich drängte mich vor zu den Dienern, um nach einem Glas Sekt oder Brandy zu fragen, denn ich brauchte unbedingt innere Ruhe.
    „Au, passen sie doch a…!“, mit offenem Mund starrte ich den Mann vor mir an, mit dem ich gerade zusammengestoßen war. Das war derselbe, gegen den ich morgens schon einmal gerannt war! Was wollte der denn hier? Mein Gott, der würde mich doch bestimmt erkennen!
    „Guten Abend, Miss. Bin ich wirklich so leicht zu übersehen oder warum werde ich heute so oft angerempelt? Ist das in London so üblich?“, fragte er grinsend.
    „Das tut mir unendlich leid!“, log ich. „Natürlich sind sie nicht leicht zu übersehen, ich bin sicher, dass alle Blicke auf Sie gerichtet sind.“
    Ich musterte mein Gegenüber. Er war nicht viel älter als ich, vielleicht 18 oder 19, hatte dunkelbraune Augen, sodass seine Pupillen kaum sichtbar waren und ebenfalls dunkelbraune Haare die ihm über Stirn und in den Nacken fielen. Er war recht groß, etwa ein bis zwei Köpfe größer als ich, hatte ein kantiges Kinn, hohe Wangenknochen und eine lange, gerade Nase. Seine vollen Lippen und die weißen Zähne bildeten ein wunderschönes unwiderstehliches Lächeln. Er hatte eine muskulöse Figur, breite Schultern und eine aufrechte Haltung. Meiner Meinung nach sah er… wundervoll aus. Er musste einem meiner Träume entsprungen sein, anders konnte ich mir keinen derart gutaussehenden Mann erklären.
    „Wenn sie gestatten, Prinz Elijah Cavendish. Mit wem habe ich die Ehre?“
    „Lady Lilian St. John.“, erwiderte ich und war nun noch nervöser, da ich doch gerade tatsächlich einem Prinzen gegenüberstand!
    „Darf ich um diesen Tanz bitten?“, fragte Elijah.
    „Nein“, erwiderte ich barsch und hätte mich dafür umbringen können. „Ehm, ich meine gerne, aber leider kann ich nicht sehr gut tanzen.“ Das war gelogen, ich konnte überhaupt nicht tanzen.
    „Aber ich bitte darum.“
    Na toll, und wenn ich darum bat, nicht zu tanzen, war das wohl total egal, oder was? Aber ich würde wohl oder übel nicht um einen Tanz herum kommen. Verdammt noch mal, warum musste meine Mutter so früh sterben? Sie hätte mir die Kunst des Tanzens beibringen können. Die einzige die ich noch hätte fragen können, wäre Melody. Sie beherrschte einpaar Tanzschritte aber sie würde bestimmt nichts tun, was dazu beitragen würde, weiterhin auf Bälle zu gehen. Vielleicht musste ich einfach nur herausfinden, was Melody vor mir verheimlichte, dann könnte ich sie eventuell erpressen. Aber erstmal musste ich dafür sorgen, mich nicht zu blamieren.
    Elijah nahm meine Hand und durch die Berührung durchzuckte es meinen ganzen Körper wie ein Stromschlag. Die kleinen Härchen an meinen Armen stellten sich auf und es bildete sich eine leichte Gänsehaut. Er zog mich mitten in die Menschenmenge, legte seine Hand an meine Taille und blickte mir stetig in meine blau-grünen Augen. Der Tanz begann mit einem langsamen Walzer, was ein großer Vorteil für mich darstellte, es waren doch eigentlich nur ein paar Schritte links, ein paar rechts, eine Drehung...
    Einen Schritt nach links, einen zurück, einen nach rechts, einen nach vorne, oh mein Gott, ich war ihm gerade tatsächlich auf den Fuß getreten! Ich sah hoch und bemerkte erleichtert, dass Elijah grinste. Schnell richtete ich meinen Blick wieder auf meine Füße, um ihm nicht schon wieder draufzutreten. Das konnte auch nur mir passieren. Er ließ meine Taille plötzlich los und setzte seine Hand an meinem Kinn an. Er hob meinen Kopf etwas an, sodass ich wieder in seine Augen sehen musste. Verzweifelt zog ich meine Augenbrauen zusammen und presste meine Lippen aufeinander. Elijah fand das ganze sehr amüsant und grinste noch immer.
    „Nunja, ich sagte ja bereits, dass ich nicht gut tanzen kann.“, redete ich mich heraus.
    „Sie tanzen hervorragend.“, erwiderte er freundlich und setzte zu einer Drehung an.
    „Lady Lilian?“, tönte eine männliche Stimme. Ich blieb in der Bewegung stehen und hielt den Atem an. Ich sah über meine Schulter und erkannte einen Mann, der gerade auf mich zukam. Oh mein Gott, das durfte doch nicht wahr sein! Es war der Mann, der mir auf dem Ball letzte Woche den Hof machen wollte! Was wollte der verdammt noch mal hier?
    „Miss, ich dachte sie wollten letzte Woche abreisen?“, fragte er und hatte mich und Elijah fast erreicht. Flehend sah ich Elijah an.
    „Ich muss hier weg! Sofort!“
    „Aber warum denn? Was will dieser Mann von Ihnen?“
    „Bitte, Lord Cavendish, sie müssen mir helfen!“, flehte ich und meine Augen waren weit aufgerissen vor Schock. Noch bevor der Mann uns erreichte, hatte Elijah mich an der Hand gepackt und zog mich hinter sich her. Während ich Elijah stolpernd folgte, blieb mein Blick auf dem Mann namens Lord James Bryant haften, der mir verdutzt nachstarrte, aber stehengeblieben war.
    Wir verließen den Ballsaal und traten durch eine Türe, die zwei Wachen für uns öffneten. Elijah zog mich einen langen Gang entlang und schließlich befanden wir uns in einem großen Salon mit Kamin, schweren Schränken und feinstem Mobiliar.
    Alles hier war so kostbar und ich hatte Angst etwas anzufassen, wegen der Befürchtung irgendetwas kaputtzumachen.
    Elijah ging zu einem kleinen Glastisch und schenkte sich und mir ein Glas Brandy ein. Ich lehnte dankend ab, denn wenn ich recht überlegte durfte ich gar keinen Alkohol trinken. Wer wusste schon, was ich machen oder sagen würde, wenn ich betrunken war? Vielleicht würde ich dann sogar meine wahre Identität verraten. Das musste ich unbedingt verhindern.
    „Lord Cavendish, dürfen wir überhaupt hier sein? Ich möchte keinen Ärger mit dem Hausherren bekommen, weil wir hier eingedrungen sind…“, gestand ich.
    „Aber Lady Lilian“, tadelte er mich. „Der Hausherr ist mein Vater.“
    Oh nein…

    Celina
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina Fr Mai 18, 2012 6:03 pm

    Kapitel 4 Melody

    Ich hatte nicht die leiseste Ahnung wie viel Zeit vergangen war, jedoch war es kurz vor der Dämmerung als ich bei den Sumpfgebieten ankam. Mein gescheuchtes Pferd war mehr als nur froh stehen bleiben zu können, als ich abstieg und es an einem Ast anband. Der Boden war nass und matschig und meine Stiefel versanken ein wenig im Boden. Gut das die Pflanze meist am Rand wuchs, trotzdem würde es die reinste Sauerei werden. Echt Super mein Schwesterchen flirtend auf dem Ball und ich durfte mich von dem Matsch betören lassen. Aber ich wollte den armen Mann einfach nicht aufgeben. Das konnte ich nicht. Es roch seltsam im Moor und es war ein wenig gruselig... so dunkel... Ich suchte und suchte blieb aber fundlos. Einmal dachte ich ich hätte sie gefunden doch dies war nur eine ähnliche Pflanze. Mein Zeitgefühl war verschwunden.

    Nur wurde es langsam so dunkel, das ich die Mission bald abbrechen konnte, wenn ich nicht bald fündig würde. Mittlerweile hatte ich mich sehr weit hinein gewagt, mein Pferd sah ich nicht mehr. Als ich mich bückte um zwischen einem Gestrüpp nachzusehen, rutschte ich aus und fiel mitten in den Matsch. Prima gemacht Melody! Meine Klamotten waren sowieso zerrissen und ob ich sie nun überhaupt noch einmal sauber kriegen würde, war fraglich. Wo war die verdammte Pflanze?? Vielleicht half ja ein Gebet und betete zu Gott, an dem ich seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr ganz so stark glaubte. Aber er erschien meine Gebete zu erhören, nach 5 Minuten glaubte ich eine Gollianori gefunden zu haben. Natürlich mitten im Sumpf.
    Vorsichtig tappte ich durch die fast dunklen Sumpf und sank mehr ein als mir lieb war, aber letztendlich hatte ich sie. Zurück am Ufer, stellte ich fest das meinen Hose nun komplett, hinüber war aber ebenso das es die richtige Pflanze war, aber das würde zu wenig sein für die ganze Wunde! Weiter ging die Suche. Wenige Meter weiter fand ich noch eine Pflanze, noch eine und dann würde ich genug haben! Die Letzte die ich sah, war noch weiter im Sumpf als die letzten zwei und ich fand das dieses Kräuterbuch dringend erneuert werden müsste mit dem Spruch : „Nah am Ufer.“ , lagen die ja so was von Falsch. Ich wagte mich wieder langsam in das Moor und, rupfte die Pflanze raus, als ich am anderen Ufer plötzlich jemanden stehen sah... Vor Angst ließ ich die Pflanze beinahe fallen...

    Wer war das? Spielte mir die Dunkelheit einen Streich? Meine Atmung verschnellerte sich, mein Herz ebenso und meine Augen ließen die Gestalt am anderen Ufer nicht aus den Augen. Ich wollte mich gerade für verrückt erklären, als sich das etwas bewegte! Endlich hatte ich meinen Körper wieder unter Kontrolle und lief so schnell ich konnte zu meinem Pferd zurück. Fiel dabei erneut und schlitzte mir das Knie auf. Es brannte, aber ich achtete nicht darauf, hielt die Pflanzen fest, stieg auf mein Pferd und verließ diesen Ort rasant. Ich beruhigte mich erst, als ich auf einer offenen Wiese war, ohne Bäume. Nun war es Dunkel... und so gut mein Pferd noch konnte trug es mich zurück in die Stadt.
    Völlig fertig und nachdem mich der Gasstuben Besitzer, wegen der Fußabdrücke getadelt hatte, trat ich in das Zimmer ein. Es war so wie ich es verlassen hatte, der Typ lag dort und sein dunkelhaariger Freund saß noch auf den selben Stuhl. „In Gottes Namen, wo waren sie?“ ,fragte er als er mein grauenhaftes verschmutztes Wesen sah. „ Unwichtig, helfen sie mir lieber. Hat sich der Zustand verändert?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ich war der Überlegung nahe, einen anderen Heiler zu holen, aber ihre unfreundliche Arbeitgeberin, ist doch eigentlich die beste in der Umgebung! Er darf nicht sterben. Hören sie?“ ,fragte er „Ich hab die Pflanze gefunden und nachdem Buch müsste bereits nach einem Tag, eine Verbesserung zu sehen sein. Hoffen wir das beste.“ Ich presste die Heilpflanze auf und verschmierte den Saft, auf den Verband, machte den anderen ab und verband den neuen gut. Ich schaute mir meinen Patienten, erst jetzt genauer an. Sein Haar war tief schwarz, leicht gelockt und kürzer als es der Mode entsprach, seine Haut dafür recht blass, was aber wohl eher an seinem schlechten Zustand lag.

    Sein Gesicht war ziemlich zerkratz. Lippen schmal, Nase gerade... In diesem Zustand sah er nicht so wunderbar aus... aber ich fragte mich wie er wohl gesund, lächelnd aussah und welche Farbe wohl seine Augen hatten.... Ach was dachte ich da? Ich musste ihn erst mal am Leben halten, um das herauszufinden! Nach der fertigen Abend, ließ ich mich erschöpft neben dem Stuhl des immer noch namenlosen vor. „Normalerweise muss der Umschlag, alle 3 Stunden gewechselt werden. Doch in diesem Zustand sollte ich es in einer Stunde nochmal machen. Für mich nachhause zu gehen lohnt sich nicht wirklich..“ Ich wusste nicht ob ich gehen sollte oder nicht. „Sie können gerne hier bleiben. Ich bin ihnen unglaublich dankbar, dass sie es versuchen. Wie ist ihr Name?“ „Melody Dearing.“
    „Dylan Chases.“ ,stellte er sich vor. Ich nickte. „Und wie war das nun passiert?“ Er zögerte mit seiner Antwort. „Wir auf dem Rückweg, nicht weiter weg von hier überfallen. Mein Freund ritt vor mir und ich hinter ihm, ich hab es gar nicht gesehen jedoch flogen urplötzlich einige Pfeile auf uns, eins traf sein Pferd und warf ihn ab. Drei maskierte, große Männer kamen zum Vorschein, ich stieg von meinem Pferd ab und stürzte mich auf den ersten. Die anderen zwei stürmten sich auf ihn. Den ersten konnte ich in die Flucht schlagen, mein Freund ebenso einen. Doch der letzte schlug mir mein Schwert aus der Hand, fügte ihm diese Verletzung zu und schubste ihn hart mit dem Kopf gegen einen Baum und flüchtete dann. Na ja und dann ritt ich so schnell wie möglich hierher..“
    Oh Gott! „Und sie haben keinen Verdacht wer das gewesen sein könnte?“ „Leider Nein. Aber sie wollten uns und vor allem ihn töten. Keine Ahnung wieso....“ Dann wechselte er das Thema. „Sie werden aber doch nun nicht wirklich gefeuert oder?“ Wahrscheinlich ja.. „Keine Ahnung.“ ,gab ich ehrlich „Oh man das war aber auch eine Schreckschraube, sie finden bestimmt einen besseren Job, kommen sie hier aus dem Ort?“ Ich erzählte ihm von mir und meiner Familie und das ich eigentlich auf das Geld angewiesen war. So gut wie möglich versuchte ich ihn und mich gleichzeitig abzulenken. Über ihn erfuhr ich nicht mehr wirklich viel und ich traute mich auch nicht zu fragen, ob der vor mir liegende wirklich aus dem Adel kam... Als ich gerade zum dritten Mal den Umschlag wechseln würde, ( es war mittlerweile nach fast 3 Uhr Nacht!) und ich danach auch endlich nachhause gehen wollte, entschuldigte sich Dylan auf Toilette zu gehen. Sanft wickelte ich den Umschlag ab und wechselte ihn erneut. Als ich versehentlich an die Wunde kam, zuckte es plötzlich und ich erschreckte mich gleich mit.

    Oh mein Gott er hatte sich bewegt! Leicht rüttelte ich ihn. „Hallo?“ „Hören sie mich?“ „Huhu?“ ,mir fiel definitiv nichts ein. Und mit einem Male öffnete er seine Augen, sie waren grau und blizelten verzogen vor Schmerz. „K...Kk...Ka..Ka...“ Was Kaka? Er musste doch nicht etwa ein Geschäft erledigen in diesem Zustand! Doch ehe ich den Gedanken zu ende dachte, fielen seine grauen Augen wieder zu , zurück in die Bewusstlosigkeit. Ich war zu perplex irgendetwas zu machen. Dylan kam hinter mir herein. „Ist was passiert.“
    „Er war kurz wach.“ , antwortete ich knapp. „Was das ist ja großartig! Gott, ich danke dir!“ „Hat er etwas gesagt?“
    „Ehm.. nur einige krächzende Laute...“ ,wich ich der Frage aus. „Freuen sie sich bitte nich zu früh, die Wunde ist immer noch lebensgefährlich, er kann noch einige Male aufwachen und sofort, wieder bewusstlos werden.“ ,warnte ich ihn. „Ich gehe nun nachhause bin aber morgen früh wieder hier.“ „Ja, ich danke ihnen! Sie haben so ein gutes Herz!“ Umarmte mich Dylan urplötzlich. „...Danke.“ Was für ein seltsamer Tag...
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Sa Mai 19, 2012 12:22 am

    5 Lilian
    Hatte ich das gerade richtig gehört? Er war der Sohn des Hausherren? Was zum Teufel war denn mit all den Regeln, die ich mir aufgestellt hatte? Zum Beispiel, niemanden über den Weg laufen, mit dem ich schon einmal geredet hatte oder niemals mit den Gastgebern sprechen! Und vor allem: Niemals auffallen!
    Ich versuchte, den Schock mit einem Lächeln zu überspielen, was mir aber nicht gelang. Mein Gesicht war wie eingefroren.
    „Das ändert die Situation allerdings.“, brachte ich langsam hervor und erntete einen verwirrten Blick von Elijah.
    „Finden Sie es etwa schlimm, dass ich der Sohn eines Dukes bin?“, fragte er immer noch sichtlich verwirrt. Ich musste zugeben, er sah wirklich bezaubernd aus, wenn er verwirrt war.
    „Nein, ich… ehm.“ Verdammt. Nie fiel mir die passende Ausrede zur passenden Zeit ein. Wieso musste ich nur so eine schlechte Lügnerin sein? Und wieso konnte Melody so gut lügen? Ich hatte das Gefühl, sie konnte alles, was ich nicht konnte. Wo sie sich wohl gerade herumtrieb?
    „Sie finden es also doch schlimm.“, schlussfolgerte Elijah. „Das ist äußerst… bemerkenswert. Ich kenne niemanden, der sich nicht von meinem Titel beeindrucken lässt.“ Wieder lächelte er unwiderstehlich. Oh mein Gott, was tat ich hier eigentlich gerade? Ich war verdammt noch mal eine arme Dienerin! Und er hielt mich für eine adelige Lady! Warum kam mir das alles nun so falsch vor? Okay, ja es war falsch, aber das fiel mir erst jetzt auf. Aber ich konnte doch jetzt nicht einfach gehen…
    „Erzählen Sie mir doch mal, was dieser Mann vorhin von Ihnen wollte.“, setzte er an, um das unbehagliche Schweigen zu brechen.
    „Nunja, ich weiß es auch nicht genau…“, log ich.
    „Er meinte, Sie hätten gesagt, dass sie letzte Woche abreisen wollten. Was meinte er damit?“, fragte er weiter. Und ehrlich gesagt, hätte ich mir gewünscht er wäre taubstumm. Wenn er mir weiterhin Löcher in den Bauch fragen würde, würde früher oder später alles auffliegen.
    „Ich ehm, wollte zu meiner Tante reisen. Sie ist schwer krank, aber leider hat es sich dann doch nicht ergeben.“, log ich. Oh Gott, der musste mich doch für verrückt halten, so schlecht log ich. Elijah dagegen nickte aber verständnisvoll. Er setzte sich auf eines der protzigen Sofas und bedeutete mir mit einer Handgeste, mich ebenfalls zu setzten. Ich zögerte nicht lange und setzte mich ihm gegenüber.
    „Erzählen sie etwas über sich. Wo wohnen sie? Wer sind ihre Eltern?“, fragte Elijah und ich sah mein Ende kommen. Ich durfte ihm auf keinen Fall verraten wo ich wohnte und meine Eltern? Nunja… wo blieben die Lügen? Mein Kopf war völlig leer!
    „Ich wohne nicht weit von hier entfernt und was meine Eltern betrifft: meine Mutter ist vor vielen Jahren gestorben.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Elijah zeigte erneut sein Mitgefühl und hauchte ein leises „Das tut mir leid“.
    „Haben sie Geschwister?“, fragte nun ich. Wenn ich die Fragen stellte, war es leichter, mich nicht zu blamieren und mich merkwürdig zu verhalten.
    „Ja, einen Bruder und eine Schwester. Allerdings wurde mein Bruder gestern bei einem Angriff verletzt und ist bewusstlos. Aber ich habe von seinem guten Freund gehört, dass eine gute Ärztin bei ihm ist und ihn versorgt. Natürlich hätten wir den Ball abgesagt, aber da hatte mein Vater die Einladungen schon versandt. Und meine Schwester müsste sich irgendwo auf dem Ball befinden. Ich bin mir sicher, ihr würdet euch sehr gut verstehen.“
    „Wie alt ist sie?“, fragte ich mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen und zeigte meine geraden, weißen Zähne.

    „Sie wird bald fünfzehn. Das heißt, es wird schon wieder einen großen Ball geben.“ Elijah seufzte. „Ich sollte euch miteinander bekannt machen, aber natürlich nur, wenn Sie nichts gegen kleine nervige Geschwister einzuwenden haben.“
    „Ich bin sicher, sie ist genauso hinreißend wie ihr großer Bruder.“, rutschte es mir heraus. Elijah lächelte über dieses Kompliment und konnte es sich nicht nehmen, mir ebenfalls eins zu machen.
    „Und ich bin mir sicher, dass sie hocherfreut sein wird, das hübscheste Mädchen Londons kennenzulernen.“
    Blut strömte in meinen Kopf und verfärbte meine Wangen rot. Er hielt mich für das hübscheste Mädchen Londons? Dann hatte er meine Schwester Melody aber noch nicht gesehen. Die war doch dreimal hübscher mit ihren lockigen Haaren und ihrer heller Haut. Wir hatten zwar dieselben blau-grünen Augen und dieselbe dunkelbraune Haarfarbe und sie war ebenfalls klein, zierlich und schlank, aber dennoch fand ich, dass meine Schwester das hübschere Gesicht hatte.
    „Wir sollten vielleicht wieder zurück zum Ballsaal gehen, dann können Sie mir Ihre Schwester vorstellen.“, sagte ich und erhob mich von dem Sofa.
    „Da haben Sie Recht.“, erwiderte Elijah und führte mich zurück zum Fest. Die Leute, und insbesondere die weiblichen Gäste starrten mich durchdringend an. Okay, es sah schon wirklich komisch aus, dass ich mit dem Prinz von Cavendish kurz entschwunden war.
    „Schauen Sie, da drüben ist mein Vater. Ich hole ihn und mache euch miteinander bekannt.“, rief Elijah voller Eifer. Was?! Vater?
    „Ehm, Elijah! Es ist… oh, es ist schon total spät! Ich muss dringend nach Hause!“, rief ich ebenfalls und ich erschrak mich selbst vor meiner schrillen Stimme. Verdammt, hatte ich ihn gerade geduzt? Um Himmels Willen es wurde Zeit für mich, nach Hause zu gehen, bevor mir noch mehr Missgeschicke passierten.
    „Aber sie können doch nicht schon gehen. Es ist doch erst eine halbe Stunde vergangen seit ihrem Erscheinen!“ Erst eine halbe Stunde? Mir kam es vor wie ein halber Tag. Aber egal, ich musste hier weg.
    „Es tut mir leid, Lord Cavendish, aber mein Vater liegt ebenfalls im Sterben.“, log ich abermals. Wieso hatte ich das gerade gesagt? Mein Gott, ich verrannte mich gerade total in diese Sache! Ich hatte dieses komische Gefühl, dass bald alles auffliegen würde. Und dann würde dieser wundervolle Mann, der gerade vor mir stand, nichts mehr mit mir zutun haben wollen. Er würde mich verabscheuen. Ich war eine Dienerin. Und er war ein Prinz. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht, mich als Prinzessin zu verkleiden? Ich war nicht Aschenputtel und diese Geschichte würde kein gutes Ende nehmen.
    „Aber ich möchte Sie wiedersehen.“, sagte Elijah und packte meine Hand, um mich am Gehen zu hindern. Ich wollte gerade sagen, dass das keine gute Idee wäre und dass es besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sahen, aber Elijah kam mir zuvor.
    „Morgen im Regent’s Park um drei Uhr.“, legte er fest ohne nach meiner Einverständnis zu fragen.
    „Ich glaube nicht, dass wir uns treffen sollten.“, erwiderte ich traurig.
    „Aber ich bitte darum.“
    Ich seufzte innerlich und verfluchte mich, dass ich nicht Nein sagen konnte. Elijah ließ meine Hand endlich los und ich verließ den Ballsaal, das Haus und das Geschehen mit schnellen Schritten. Und dann, als ich auf meinem Pferd saß und in Richtung zu Hause galoppierte, fiel mir ein, dass morgen Montag war und ich arbeiten musste. Um drei hatte Elijah gesagt? Verdammt, ich musste bis vier Uhr arbeiten! Jetzt stand ich vor der Wahl: Entweder den wundervollsten Mann der Welt wiedersehen oder den ganzen Tag arbeiten. Die Entscheidung würde nicht sehr schwer sein…

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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina Mo Mai 21, 2012 9:38 pm

    Kapitel 6 Melody

    Endlich zuhause! Eigentlich wollte ich mich leise rein schleichen um niemanden zu wecken, als mich plötzlich jemand von hinten an tippte. „Ahhh!“ ,schrie ich und drehte mich um. „Ahhh!“ ,schrie , meine Schwester die ich hinter mir entdeckte. „Musst du mich so erschreke?“,motzte ich sie an und beruhigte mein erschrecktes Herz. „Du siehst aus wie ein...“ ,meinte Lillian und verkniff sich den Rest.
    „Ja und du siehst erst aus! Oh mein Gott ja auf jeden Fall 200 Gulden! Warte wie lang warst du denn auf dem verdammten Ball?“ ,fragte ich sie als ich ihr zwar hübsches, für meinen Geschmack jedoch zu buntes Kleid erblickte.
    „Du bist auch nur ein Jahr älter als ich!“ ,konterte sie.
    „Und wo warst du eigentlich? Jedenfalls nicht unter adeliger Gesellschaft.“ , begutachtete sie meine Verschmutzung.
    „Doch, stell dir vor war ich.“ ,grinste ich und dachte an Dylan und … Gott, wieso hatte ich Dylan nicht nach seinen Namen gefragt?.“
    Lillian fing schallend an zu lachen.

    „Wenn du Stinktiere als adelig bezeichnen willst ja, wo warst du nur?“ , fragte sie nun ernst.
    „Ach geht dich nichts an, rasch ins Bett mit dir! Wir wecken Vater noch!“ ,beendete ich schnell das Gespräch und ging endlich schlafen.
    Ich träumte seltsames, ich tanzte mit meinem namenlosen Patienten... im Mondlich... auf einer Lichtung... mitten im Moor.... umgeben von Stinktieren... aber der Geruch machte mir nichts aus, ich tanzte einfach nur und schaute in seine Augen... doch auf einmal traf ein Pfeil mitten in seine Brust... Ich erschrak erneut und sah das dunkle Hirngespinst aus dem Moor erneut und versank langsam und schreiend im Sumpf....
    Schweißgebadet erwachte ich und beruhigte mich nur langsam wieder. Nur ein Traum! Ein seltsamer Traum... der hoffentlich weder bedeutete, das ich meinen Patienten toll fand, weder noch, dass ich wirklich jemanden gestern gesehen hatte...
    Wenige Augenblicke später, klopfte es und Lillian kam herein um mich zu wecken und sprang mit einem „Whoaah!“ ,wieder aus dem Raum... „Stinkt es echt so schlimm?“ ,erkundigte ich mich und ging nach einem „Jaaah!“ ,erst einmal Baden.

    Nach einem fahlen Frühstück , wollte ich mich zur Arbeit aufmachen , doch dann fiel mir auf das ich ja gar keine mehr hatte. Darüber sollte ich mir wirklich mal Gedanken machen...
    Lillian und ich verdienten ungefähr gleichviel, also nicht sehr viel.
    Ein wenig ging an meinem Vater, welches eigentlich dafür gedacht war, Essen zu kaufen, jedoch landete das Geld meist in der Kneipe...Den Rest legten wir zusammen um den Haushalt zu bezahlen und was dann übrig blieb, war für uns, und während Lillian ihr Geld für Kleider ausgab, sparte ich meines meistens, was also hieß das ich für ein bis zwei Wochen, genug Geld haben würde, sodass Lillian nichts merken würde. Gedankenvoll wanderte meine Füße zu meinem Patienten... Heute würde ich definitiv seinen Namen raus finden, also wenn er noch lebte, was ich jetzt einfach mal hoffte! Nach wenigen Minuten nach meiner Ankunft, befand ich mich vor dem Zimmer und klopfte vorsichtig, Dylan öffnete lächelnd. „Ist er wach?“ ,fragte ich neugierig. „Nö. Gestern war er einmal kurz wach, hustete und fiel direkt wieder in Ohnmacht.“ , erläuterte er mir, während ich schon begann den Umschlag zu wechseln. „Es sieht aber schon besser aus.“ ,versuchte ich ihn aufzumuntern und das sah es wirklich, seine Hautfarbe hatte wieder eine gesunde Farbe angenommen. Die Pflanze war wirklich gut. Wie hatte meine Arbeitgeberin, so etwas als Hoffnungslosen Fall betrachten können? „Ehmm.“ , wollte Dylan ansetzen. „Jaah?“ ,fragte ich. „Ich war seit dem du gestern weg warst nicht mehr für ...ja.“

    „Ja geh du... ach warte...Sag mal... Wie zum Teufel heißt er eigentlich?“ , traute ich mich endlich. „Alfonso.“ ,meinte Dylan und schlich aus dem Zimmer. Alfonso? Aha, toller Spaß, dachte ich oder hieß er wirklich so... vielleicht kam mein Patient hier vor mir ja aus einem anderen Land, so englisch sah er nicht aus... und ich hatte keine Ahnung von Prinzen Namen... aber toll klang das nicht, ich würde Dylan gleich fragen ob er mich auf dem Arm nahm oder nicht? Aber das sollte nicht die einzige Verarsche des Tages sein. Während Dylan sehr lange weg blieb und ich mich fragte was er auf der Toilette wohl so trieb, hörte ich auf einmal ein Husten! Gott er war aufgewacht. Ging das keine 2 Minuten später, dachte ich voller Panik und sprang auf. Erneut kniff er die Augen zu und öffnete sie wieder langsam … ich stellte fest das seine dunkelgrauen Augen in Wirklichkeit gar nicht so dunkel waren, nun im Licht sahen sie eher grün-gräulich aus. „Hey. Alfonso!“ ,sagte ich aufeinmal voller Panik. „Ka..Ka.. Kat... „Alles okay, reden sie nicht.“ ,meinte ich und hoffte das Dylan bald hineinkam. Plötzlich lächelte er dankbar zu mir herauf. Der Moment war zauberhaft … sein Lächeln war so schön. Leider aber auch Schmerz verzehrt. „ A..Alles ist o.okay.“ ,fing ich auf einmal an zu stottern und als im nächsten Moment Dylan eintrudelte, wusste ich nicht ob ich das gut oder schlecht fand. „Er ist wach.“ , sagte ich ohne seine Augen aus meinem Blick zu lassen. Dylan stürmte an das Bett und Alfonso ließ von mir ab. „Jared!“ ,rief Dylan erfreut aus.

    Verdammt er hatte mich verarscht. „Bist du es wirklich Dylan?“ „Klar oder kennst du noch einen mit so fabelhaften Aussehen.“ ,grinste er. „Gerade seh ich gar nicht viel. Mir ist schwindelig.“ ,meinte Jared. „Nein, Nein, schön beim Bewusstsein bleiben, du willst mich wohl verarschen, immer dann wenn ich von der Toilette wieder komme suchst du das weite!“ ,beschwerte er sich. „Den Gestank hält ja auch keiner aus.“ ,grinste Jared nun wieder leicht. „Erinnerst du dich noch an das Geschehe?“ ,fragte Dylan. „Ja, wir waren auf dem Weg , wurden angegriffen und einer hat mich so früh erwischt, das du den ganzen Spaß alleine hattest.“ ,erklärte er und hustete. „Oh Ja. Gott Sei Dank du bist wieder ganz der Alte und von deinem Trübsinn fehlt auch jede Spur. Fantastisch!“ ,lachte Dylan. „Natürlich. Was sollte ich auch Trübsinnig sein, wenn die hübscheste Frau der Welt neben meinem Bett steht?“ ,fragte er und schaute mich an. Bitte was sagten sie Alfonso? ,dachte ich und wurde knallrot. „Es tut mir aufrichtig Leid, dass unser erstes Treffen hier ist My lady.“ Ich verstand nur noch Stinktier. „Ehm.. mein Freund..das ist..“ „Was tuen sie eigentlich hier so sollte sie mich nicht sehen.“
    ,fragte er mich weiter. „Mit wem redest du?“ ,platze es Dylan heraus und danach kam ein. „Bitte nein, nein, nein...“ Dylan kaute nervsös auf der Unterlippe herum. „Mit Lady Cathrine natürlich.“
    Ahh also doch kein Kaka...

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    Beitrag  Steffchen Di Mai 22, 2012 2:41 pm

    Hallo.

    1. Wie kann Lilian schon zu Hause sein, wenn sie in meinem nächsten Kapi noch unterwegs ist?
    2. Lilian schreibe ich mit einem L, also nicht Lillian.
    3. neeeee ne.

    Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad
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    Beitrag  Steffchen Di Mai 22, 2012 4:36 pm

    Lilian.

    http://images2.fanpop.com/image/photos/11800000/stunning-lucy-kate-hale-lucy-hale-11874775-376-445.jpg

    http://www.fempedia.com/cards/wp-content/blogs.dir/4/files/lucy-hale/lucy-hale-lucy-hale-13647305-500-375.jpg

    http://imstars.aufeminin.com/stars/fan/lucy-hale/lucy-hale-20110414-627754.jpg



    7 Lilian
    Mit zügigem Tempo ritt ich zu meiner Arbeitsstelle. Wenn ich früh genug absagen würde, dass ich morgen nicht käme, wäre das doch okay, oder? Dann könnte ich meinen Job doch eigentlich behalten. Und ich konnte es mir auf keinen Fall leisten, meinen Job jetzt zu verlieren.
    Als ich an dem großen Anwesen ankam, sah ich kein einziges Licht in den Fenstern brennen. Verdammt! Die befanden sich ja jetzt alle auf dem Ball! Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Dann hatte ich jetzt nur noch die Möglichkeit, meine Arbeitskollegin Chiara zu fragen, ob sie unserer Chefin sagen könnte, dass ich morgen nicht kommen konnte.
    Ich wendete mein Pferd also wieder und ritt in Richtung Portman Square. Chiara und ich waren zwar nicht die besten Freunde und sie wäre auch wahrscheinlich nicht gut darauf zu sprechen, dass sie morgen alles alleine machen müsste, doch sie würde es schon irgendwie verstehen. Zur Not musste ich sie anlügen.
    Oh Gott, apropos anlügen… Was hatte ich nur getan? Was wäre, wenn Elijah sich in mich verlieben würde, was zwar sehr unwahrscheinlich wäre, aber trotzdem möglich. Wie würde ich ihm erklären, dass ich eine arme Dienerin war? Dass ich ihn die ganze Zeit angelogen hatte und kaum ein Wort der Wahrheit entsprach. Ich durfte ihn auf keinen Fall wiedersehen. Ich musste ihn aus meinem Leben verbannen und mein altes Leben weiterleben. Ich durfte nicht vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht war. Denn dadurch wurden zu viele verletzt.
    Chiaras Haus war das einzige beleuchtete Haus im Portman Square. Ich stieg ab und klopfte an die Tür, bis Chiara mir aufmachte und mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
    Plötzlich fielen meine Mundwinkel herab und meine Augen weiteten sich. Oh mein Gott, ich hatte noch das Kleid an! Verdammt!
    „Ehhm, ich hab mich am Haus vertan, tut mir leid!“, sagte ich schnell und wandte mich zum gehen.
    „Lilian? Du bist es doch, oder?“, fragte sie mit hörbarer Ungläubigkeit.
    „Ja ehm, also das hier ist nur eine Verkleidung. Bald ist doch Karneval, hast du das etwa vergessen?“
    „Lilian, Karneval ist erst in einem halben Jahr.“ Langsam wurde Chiaras Tonfall genervt. Sie lehnte sich in den Türrahmen und musterte mich erneut.
    „Oh, echt? Ich dachte das wäre schon bald…“, log ich. „Nunja, weshalb ich gekommen bin ist ein anderer Grund. Ich wollte dich darum bitten, unserer Chefin morgen zu sagen, dass ich nicht kommen kann.“
    „Soll das etwa heißen, dass ich morgen alles alleine machen kann? Was hast du denn wichtiges zu tun, dass du nicht kommen kannst?“
    „Nun, mein Vater… es geht ihm nicht gut.“, erwiderte ich.
    „So, und warum musst du dann bei ihm bleiben? Bist du neuerdings seine Ärztin?“
    „Nein, aber er braucht Hilfe.“
    „Dann besorg ihm einen Arzt!“, rief Chiara wütend und griff nach der Türklinke.
    „Er liegt im sterben, Chiara! Richte das bitte unserer Chefin aus. Ich will schließlich keinen Ärger.“, antwortete ich und beendete das Gespräch indem ich ging und wieder auf mein Pferd stieg. Dann galoppierte ich los, damit mir meine genervte Arbeitskollegin nicht widersprechen konnte.
    „Verlass dich drauf…“, murmelte Chiara und knallte die Türe zu.

    Zuhause zog ich als allererstes das Kleid aus und legte es zu den anderen Kleidern, die ich mir bereits für Bälle geschneidert hatte. Nun musste ich mir noch eins für den morgigen Tag auswählen. Ich konnte schließlich nicht dasselbe Kleid ein zweites Mal tragen, so etwas gehörte sich im Adel nicht, obwohl das einige meiner Probleme lösen würde.
    Ich wählte ein schlichteres hellblaues Kleid, welches ich ohne Probleme alleine anziehen konnte. Es war hochgeschlossen und reichte bis zum Boden. Es war im Allgemeinen etwas männerunfreundlich, da es keinerlei Körperteil zeigte oder betonte. Aber das war genau mein Ziel. Auch wenn Elijah supertoll aussah und auch vom Charakter her wunderbar zu sein schien, musste ich dafür sorgen, dass er sich nicht mehr für mich interessierte. Auch wenn wir uns erst seit einer halben Stunde kannten. Es war einfach besser für alle, und das musste ich ihm morgen sagen.
    Elijah war der erste Prinz, der nicht so arrogant und oberflächlich war wie die anderen, mit denen ich schon kommuniziert hatte. Die meisten Adeligen waren sich ihres Titels sehr bewusst und meist hatten sie keine Probleme damit, anderen das zehn Mal unter die Nase zu reiben. Hätte ich mich einem anderen Prinzen gegenüber so desinteressiert gezeigt, wäre dieser wohl einfach wieder gegangen. Elijah war da irgendwie anders.
    Und trotzdem: Ich musste mich von ihm fernhalten.
    Er war nun im heiratsfähigen Alter und um den Titel Duke zu bekommen, musste er heiraten. Aber wen würde er wohl als Frau wählen, wenn er mich für die Hübscheste in ganz London hielt?
    Auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass er sich in mich verlieben würde, konnte man nie wissen, ob es nicht doch geschah. Ich wusste zwar noch nicht sehr viel über die Liebe, bisher hatte ich immer nur ein wenig geschwärmt. Aber wenn ich eins wusste, war es, dass wenn man sich verliebt hatte, dass es dann zu spät war. Und ich musste Elijah sagen, dass wir uns nicht mehr sehen durften, bevor es zu spät war. Bevor ich mich in ihn verlieben konnte. Und diesmal, das schwor ich mir, würde ich ihn nicht anlügen. Aber… wie sollte ich das anstellen? Entweder log ich ihn abermals an oder ich musste ihm die Wahrheit sagen, und zwar, dass ich dem unteren Stande entsprach, und die ganze Zeit ein gemeines Spiel gespielt hatte.
    Ich saß verdammt noch mal in der Falle. Ich durfte ihn morgen gar nicht erst treffen! Und dann würde ich nie mehr ein Kleid anziehen und er würde mich nicht erkennen und denken, ich sei ebenfalls gestorben. Schließlich hatte er mich eben auf dem Ball auch nicht wiedererkannt, obwohl ich ihm doch morgens praktisch in die Arme gelaufen war.
    Andererseits graute es mir auch bei dem Gedanken, Elijah so unwissend zurückzulassen. Schließlich war er doch eine Erklärung schuldig… Oh man, was hatte ich nur angerichtet? Nicht nur, dass ich meinen Vater und meine Tante verleumdet hatte, dadurch dass ich gesagt hatte, sie lägen im sterben. Ich hatte sämtliche Leute angelogen bezüglich meiner Herkunft. Und dabei konnte ich doch so schlecht lügen. Warum waren die Leute nur so leichtgläubig gewesen? Wieso konnten sie nicht merken, dass ich log und herausfinden, dass ich nur Lilian Dearing war, eine einfache Dienerin. Warum hat mich niemand ins Gefängnis werfen lassen, damit ich Elijah Cavendish nicht begegne und damit ich ihn nicht anlüge. Warum gab ich jetzt den unschuldigen Menschen die Schuld an dem ganzen Schlammassel, wobei ich doch die einzige war, die dafür verantwortlich war.
    Was war ich nur für ein schlechter Mensch?

    Ich beschloss schlafen zu gehen, auch wenn es noch nicht sonderlich spät war. Ich würde morgen zu dem Treffen mit Elijah gehen, denn ich musste ihm sagen… Egal.
    Er hatte das Recht auf eine Erklärung. Morgen würde ich das allerletzte Mal lügen. Ich würde einfach sagen, dass… dass… Nunja, mir würde schon etwas einfallen…
    Bis dahin war ja noch etwas Zeit.

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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina Fr Mai 25, 2012 5:31 pm

    Kapitel 8 Melody

    Immer noch vollkommen perplex stand ich dort und schaute dem Geschehen zu.
    „Jared....Das ist nicht Lady Cathrine!“ ,äußerte sich Dylan hustend.
    „Doch, genauso hab ich sie mir vorgestellt!“ ,bestritt Jared.
    „Nein, das ist sie nicht das ist nur ein einfaches...“ ,er hielt inne.
    „Warte... Ich hab eine Idee! Eine fantastische Idee!
    Sie ist doch Lady Cathrine!“ , gribste Dylan plötzlich erfreut.
    Waas?
    „Genau das ist sie! Und nun lass mich bitte mit ihr alleine.“ ,bat Jared ihn abwesend.
    „Ehmm.. später...“ ,meinte Dylan und zog mich aus dem Zimmer, während ich immer noch nichts verstand. War das hier ein Traum?

    „Pass auf.“ Dylan sah mich nun ernst an.
    „Jared wohnt am Stadtende im adeligen Viertel und ist der Sohn eines Marquis. Er soll eigentlich mit Lady Courtney verheiratet werden. Aber diese ist so … arrogant und überheblich.. ich könnte kotzen.. alleine dieser Name! Ach also jedenfalls, wenn er in diesem Monat keine andere Gemahlin findet, wird er Courtney für immer am Hals haben! Doch dann kamen diese seltsamen Briefe von einer Lady Cathrine, die er angeblich auf einem Ball getroffen haben soll, doch er konnte sich nicht mehr an sie erinnern, vielleicht war er zu betrunken, doch er weiß es nicht mehr. Sie schrieben sich, hin und her, stundenlang wartete er auf den nächsten Brief von ihr, schien verliebt und schließlich wollten sie sich treffen. Sie wohnt ca. 3 Tage von hier und beschrieb ihm den Weg. Jared's Eltern stimmten zu und das er sie mitbringen solle, wenn sie ihm gefallen sollte... nun, ich ritt mit ihm als Bester Freund... Nach vielen Stunden auf dem Pferd waren wir dann dort doch niemand hatte je etwas von einer Lady Cathrine gehört... Jared wollte das nicht glauben und weitere 2 Tage irrten wir durch die Gegend und fragen überall. Trübsinnig ritten wir zurück, sich schon damit abgefunden Courtney heiraten zu müssen... nun dann der Überfall und jetzt hält er dich anscheinend für Cathrine und nun meine Idee wäre nun...“ ,setzte er an.
    „Moment Moment nicht so schnell! Gott!“
    Ich musste erst mal alles realisieren.. was hatte das mit dir zu tuen.. Ich war doch nur eine Kräutersammlerin! Es tat mir ja leid für diesen wirklich gutaussehenden Marquis Sohn doch was sollte ich daran ändern? „Warum erzählen sie mir das?“,fragte ich also
    „Wieso siezt du mich auf einmal wieder?“ ,fragte Dylan verwirrt.
    „Ich weiß auch nicht.“ , meinte ich einfach nur verwirrt.
    „Na ja.. ich hatte gehofft...“ Er wirkte verlegen.
    „Was?“
    „Spiel für 2 Wochen Lady Cathrine! Nur damit Jared's Eltern die Verlobung von Courtney und Jared lösen! Courtney wird dann mit jemand anderem verheiratet und dann spielst du , dass du doch nichts von Jared willst,und alles wäre okay! Bitte Melody!“ ,flehte er. Ich realisierte das alles gar nicht, das war doch nicht sein ernst!

    „Das ist der reinste Wahnsinn!“
    „Ich weiß, aber das könnte funktionieren. Es weiß doch keiner das wir die Wirkliche Lady Cathrine, gar nicht gefunden haben, beziehungsweise, es sie gar nicht gibt, so wie ich vermute. Das ist doch genial!“
    Gott, nein! Sowas würde mir im Traum nicht einfallen! Ich könnte doch niemals so was spielen! So gut lügen könnte ich niemals. Vor allem nicht einen Marquis anlügen …
    „Du bist doch sowieso beinahe Arbeitslos! Wenn du das machst bezahle ich dich natürlich, dann hast du genug Geld für eine einige Heilstube! In dieser großen Stadt mangelt es sowieso an Ärzten, die Warteschlangen bei deiner Hexe sind ewig lang, das wäre dein Durchbruch! Na was sagst du?“ Oh man! Das stimmte auch noch. Gott war der Gedanke an eine eigene Heilstube toll... ich wäre mein eigener Chef... aber nein das ging nicht.
    „Das kann ich doch nicht...“ ,wollte ich mich raus reden.
    „Natürlich kannst du!“ , überredete er mich.
    „Wenn das auffliegt lande ich am Galgen!“ ,bestritt ich.
    „Tust du nicht. Wenn es auffliegt landet das ganze auf meinem Mist. Dann wird das alles meine Schuld sein und ich werde dafür grade stehen! Aber komm schon wer verzichtet auf 2 Wochen Luxus Leben und so ein großartiges Abenteuer und so eine Chance wirst du niemals mehr bekommen Melody!“

    Ich war immer die vernünftigere von Lilian und mir gewesen doch nun war ich tatsächlich am überlegen das Angebot anzunehmen!
    „Ich... Das... Was...“ Ein krachen war auf einmal zu hören. Schnell eilten wir zurück in das Zimmer. Dort lag Jared am Boden! Anscheinend hatte er versucht aufzustehen und war dabei hingefallen und dabei erneut Ohnmächtig geworden... wie niedlich... oh Verdammt! Zusammen mit Dylan schaffte ich ihn zurück in sein Bett.
    „Oh Man, das dauert noch bis der wieder auf den Beinen ist, also kannst du es dir gerne noch überlegen.“ ,meinte er.
    „Nein, werde ich nicht.“ ,beschloss ich spontan ernst.
    „Nein.. Bitte Mel.. hilf mir!“
    „Nein.. ich brauch keine Überlegung mehr. Ich machs.“ ,beschloss ich und war über mich selber überrascht.
    „Du bist fantastisch!“ ,jubelte er.
    Leicht grinste ich.. Gott worauf hatte ich mich gerade eingelassen?
    Ich sah hinunter zu Jared... Er sah so toll aus und schien so süß zu sein und nun musste ich spielen das ich ihn liebte oder zumindest interessiert war, ob ich das wohl könnte? Nein eine andere Frage beschäftigte mich viel mehr konnte ich es unterbinden mich nicht zu verlieben?!
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Mo Mai 28, 2012 9:33 pm

    9 Lilian
    Natürlich war mir nichts mehr eingefallen. Wie auch? Ich war so nervös, dass ich heute Morgen nichts essen konnte. Melody war schon sehr früh aufgestanden und abgehauen. Beinahe wäre ich ihr hinterher gegangen, entschied mich dann aber doch dagegen, weil ich in der letzten Nacht sowieso kaum geschlafen hatte und ich für das Treffen fit sein musste.
    Ich trat durch die große Tür, die in das Schlafzimmer meines Vaters führte. In meinen Händen hielt ich ein kleines Tablett mit Brot und Milch. Normalerweise kümmerte sich Melody um unseren Vater. Doch sie musste es wohl vergessen haben. Denn auch Melody schien diesen Morgen ziemlich aufgeregt zu sein. Zumindest hatte sie öfters etwas fallen lassen und laut geflucht. Sie redete genauso gern mit sich selbst, wie ich auch.
    „Morgen, Vater. Hast du Hunger?“, fragte ich ihn und stellte das Tablett auf seinem Nachttisch ab. Vater lag in seinem Bett, ein Bein schaute unter der Decke hervor. Auf seinem Schreibtisch stand eine leere Flasche Whiskey und eine Packung Zigarren.
    „Hast du schon wieder so viel getrunken? Gestern war die Flasche noch voll!“, meckerte ich.
    „Mhmm...“, brummte er und öffnete ein Auge.
    „Hier.“ Ich reichte ihm das Glas Milch. „Du hast doch jetzt bestimmt wahnsinnigen Durst, nachdem du so viel Alkohol getrunken hast.“
    Ian Dearing trank die Milch mit einem Zug aus. Er griff nach dem Brot, biss einmal hinein und warf es wieder auf das Tablett zurück. Fragend schaute ich ihn an.
    „Das ist viel zu hart. Krieg ich nicht gekaut. Das kannst du den Pferden vorwerfen aber doch nicht mir!“
    „Sei dankbar, dass du überhaupt etwas zu essen hast! Würden Melody und ich nicht arbeiten gehen, könnten wir uns nicht so viel leisten! Kein Alkohol, kein Essen, keine Pferde, kein Haus, gar nichts!“
    „Nicht in diesem Ton, Fräulein!“, brummte Vater wütend.
    „Oh doch! Dich interessiert es doch einen Scheißdreck, dass deine Kinder den ganzen Tag arbeiten gehen, nur damit du das ganze Geld für Alkohol ausgibst! Weißt du eigentlich wie viel du damit kaputt machst? Und vor allem machst du dich selbst damit kaputt! Der Alkohol bringt Mutter auch nicht wieder zurück! Sieh dir doch mal an, was aus dir geworden ist.“, schrie ich und eine heiße Träne kullerte über meine Wange. Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer. Konnte er doch in hier vergammeln.

    Gedankenverloren schlenderte ich durch die Londoner Straßen. Das Treffen würde schon in ein paar Stunden stattfinden. Sollte ich später kommen und ihn zappeln lassen? Oder lieber früher da sein, damit er nicht mitbekam, dass ich zu Fuß kam? Oh Gott, kein Adeliger kam zu Fuß! Ich brauchte eine Kutsche. Pferde hatte ich ja, aber keine Kutsche!
    Ich kam wieder in die Realität zurück und sah mich um. Ich befand mich ziemlich in der Nähe von meiner Arbeitsstelle. Also musste ich aufpassen, dass ich von niemandem gesehen wurde. Vor allem nicht von Chiara.
    Ich war wirklich verrückt geworden, als mir plötzlich ein Gedankenblitz kam. Und spätestens als meine Beine losgingen, um diesen Gedanken in die Tat umzusetzen hatte ich meinen Verstand vollkommen verloren.
    Ich bewegte mich auf das große Anwesen zu, wurde auch direkt reingelassen, da ich eine langjährige Angestellte war. Unauffällig lief ich zu den Ställen, wo ich auch schon den Stallknecht antraf.
    Benjamin begrüßte mich herzlich, schaute dennoch etwas verwirrt, da ich normalerweise nichts im Pferdestall zu suchen hatte.
    „Hey Ben! Ehhm, ich soll dir ausrichten lassen, dass du eine Kutsche für drei Uhr fertig machen sollst.“
    „Was hat Miss Rosing denn heute wieder vor?“, stöhnte Ben.
    „Ein Spaziergang im Park“, erwiderte ich. „Die Kutsche soll in der Paddington Street warten. Miss Rosings Cousine wird dort erwartet. Die beiden treffen sich im Regent’s Park.“
    „Dann braucht Miss Rosing doch auch ne Kutsche, oder nicht?“
    „Nein, sie kommt zu Fuß.“
    „Das sind ja mal ganz neue Töne!“, meinte Ben. „Die Lady ist doch so faul, dass sie noch nie ohne Kutsche irgendwo hin ist.“
    „Ja, ich weiß… denk bitte an die Kutsche.“ Und schon lief ich wieder davon, ehe er etwas merkte.
    Erst als ich wieder auf dem Weg nach Hause war, leuchtete mir ein, was ich angestellt hatte. Wenn das auffliegen würde, und da war ich mir sicher, konnte ich im Gefängnis landen! Wie konnte ich nur so blöd sein und einfach eine Kutsche klauen?
    Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel gelogen wie in den letzten Tagen.
    Aber egal, das war ja nun das letzte Mal gewesen. Gleich würde ich Elijah sagen, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte und dann hatte das ganze endlich ein Ende.

    Zuhause angekommen erwartete mich schon eine riesige Überraschung. Mein Vater hatte sich rasiert und gekämmt. Noch dazu trug er frische Klamotten. Und ausnahmsweise schien er mal nüchtern zu sein. Er sah so anders aus ohne Bart, den er sich jahrelang nicht ab rasiert hatte. Er war sogar ein sehr attraktiver Mann, Mitte Vierzig.
    „Ich habe mir deine Worte zu Herzen genommen, Schätzchen.“, sagte er.
    „Das überrascht mich. Zehn lange Jahre hast du nicht auf mich gehört. Und nun dieser Sinneswandel?“ Sichtlich irritiert zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. Wenn mein Vater wieder etwas aus sich machen würde, sich die Haare kürzer schneiden, ein paar schicke Klamotten anziehen, mit dem Trinken aufhören und endlich wieder unter Leute gehen würde, könnte er vielleicht sogar wieder eine Frau finden.
    „Ich habe mir überlegt, dass wir vielleicht umziehen sollten.“
    „Was?! Das ist nicht dein Ernst!“
    „Nunja, hier sind so viele Erinnerungen und in einer neuen Stadt könnte ich ein neues Leben anfangen.“
    „In einer neuen Stadt werden die Erinnerungen an Mutter auch nicht verblassen. Du musst dich damit abfinden, dass sie nicht mehr wiederkommt.“ Mittlerweile kam es mir vor, als wäre mein Vater sechzehn und ich sechsundvierzig. Mutter war vor etwa zehn Jahren gestorben und er hatte sich noch immer nicht damit abgefunden! Und nun wollte er wegziehen!
    „Du hast recht. Das war ne blöde Idee.“, erwiderte mein Vater und ließ sich seufzend auf den nächstbesten Stuhl fallen.
    Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich atmete erleichtert auf. Hätte ich Elijah nicht kennengelernt, wäre ich über die Idee, wegzuziehen, vor Freude in die Luft gesprungen. Aber nun reizte mich diese Vorstellung ganz und gar nicht mehr. Im Gegenteil: Sie beunruhigte mich und machte mich traurig darüber, dass ich Elijah nie mehr wiedersehen würde. Obwohl das meine Absicht war. Oh Gott, würde ich es überhaupt schaffen, Elijah zurückzuweisen? Und wenn er mich nicht ausreden ließ? Wenn er mich bis nach Hause verfolgen würde und herausfinden, dass ich arm war?
    Oder wäre es ihm egal? Würde er mich dann hassen?
    Aber das schlimmste war, dass es schon in wenigen Stunden drei Uhr war und es gab kein Zurück mehr.

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    Beitrag  Celina Di Mai 29, 2012 6:57 pm

    Gutes Kapitel und auf die Idee ne Kutsche zu stehlen kommst auch nur du ! Geil xD
    Hätte sich Melody nie getraut xD
    Das der Vater nun auch ne Rolle spielt gefällt mi r=) Schöne Name Ian =D
    Weißt du schon wie es weiter geht,
    ich hatte mich eigentlic darauf gefreut Elija jetzt zu sehen Very Happy
    Schreib schnell weiter!
    Ich will wissen wie es weiter geht Very Happy Mad Mad Mad
    Lg Cel
    PD Heißt der ROman jetzt endgültig Secret Love?

    Celina
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina Di Mai 29, 2012 8:48 pm

    Kapitel 9 Melody

    Ein weiterer Tag verging und ich war am überlegen was ich Lilian erzählen sollte? Was würde sie dazu nur denken? Sie würde es mir ewig unter die Nase reiben wenn sie wieder etwas gefährliches unternehmen würde … also entschied ich mich es ihr nicht zu erzählen auch wenn mir das schwer fallen würde... Vielleicht schrieb ich ihr auch kurz vor Abreise einen Brief das würde mir am einfachsten Fallen, denn zwar konnte ich andere recht gut anlügen aber sie nicht immer. Jared war nun im Dauerzustand wach und ich sah alle paar Stunden nach ihm. Andauernd stellte er mir Fragen und nannte mich Lady Cathrine, doch ich reagierte immer nur leicht lächelnd darauf. Nachdem er auch einige Schritte zwar unter Anstrengung gehen konnte, entschied Dylan ihn zurück nachhause zu bringen. Denn Jared wurde immer aufgeregter und wollte wissen warum ihn niemand genau antwortete.
    Also sollte es am Abend schon los gehen. Dylan verließ kurz die Gaststube in einer Phase in der Jared schlief wofür ich mehr als nur dankbar war, wie unangenehm es gewesen wäre mit diesem überaus gutaussehenden Typen alleine zu sein! Er kehrte mit einem sehr adretten Reisekleid von seiner Cousine zurück, was teurer war, als alle von Lilians gekauften Kleider Geldern zusammen. Als ich es an hatte fühlte ich mich nicht sehr wohl darin, auch von der Tatsache her das es ein wenig groß war. Ebenso hatte er eine Haarnadel mitgebracht und ich öffnete meinen Dutt und steckte meine Haare leicht hoch.

    Ich sah nicht wirklich aus wie eine Adelige als ich mich im Spiegel ansah aber Dylan fand es hübsch und meinte, das wir ja vorspielen mussten, das Er und Jared mich von Hiverly Eye, so hieß der Ort an dem die richtige Cathrine eigentlich wohnen sollte nach London hierher 3 Tage lang gereist hatten. Die Kutsche, in der ich angereist wäre, wäre bei dem Überfall einfach geklaut worden, ebenso mein gesamtes Gepäck. Über das Problem mit der Anstandsdame, die normalerweise bei so einer Reise auf jeden Fall dabei sein sollte gestaltete sich als schwieriger. Dylans Idee war es das sie entführt sein sollte, oder Tod, aber das fand ich abstoßend und gleichzeitig auch witzig so wie Dylan es gestaltete.
    Wir planten den ganzen Nachmittag über. Also ich war Cathrine Caviness, war nun 17. Hatte noch eine jüngere Schwester erst 9. Mein Vater war Herzog, meine Mutter an einer Seuche Tod und mein Vater hatte aber erneut geheiratet. So viel wusste Dylan über Cathrine. Nicht sonderlich viel
    Wenn ich nach Fertigkeiten gefragt wurde konnte ich nicht nach seinen Kenntnissen gehen .

    Am musizieren hatte ich keine Freude, hatte die wirklich Cathrine eigentlich aber wenn ich dort etwas vorspielen musste war das definitiv schon kacke. Also war ich eher künstlerisch veranlagt und natürlich hatte ich ein großes Interesse an Pflanzen! Dylan erklärte mir Tischregeln und Höflichkeit anreden. Ich würde die schüchterne spielen und um so weniger ich reden würde um so besser! Am späten Nachmittag ging ich noch einmal nachhause, Lilian war noch bei der Arbeit also hinterließ ich ihr einfach einen Nachricht in meiner unordentlichen Schrift.

    Hey Lilian
    Ich werde für einige Zeit ca. 2 Wochen nicht da sein, wir haben einen ungeheuren wichtigen Patienten und dorthin zu kommen wird mehrere Tage in Anspruch nehmen! Allerdings werde ich auch ausgezeichnet dafür bezahlt und dadurch winkt mir vielleicht eine Beförderung! Ich hoffe du kommst klar und es tut mir leid das ich mich nicht persönlich Verabschiede. Geld für Vater liegt in dem Umschlag neben dem Brief, dürfte für die Zeit reichen. Ich hab dich schrecklich lieb und ich kauf dir ein Kleid wenn ich zurück bin, so viel bringt der Auftrag! Versprochen!

    Deine Melody



    Oh man, das kauft sie mir nie ab ,dachte ich mit schlechtem Gewissen über den Gelogenen Brief und verließ die Wohnung mit keinerlei Gepäck außer der Halskette meiner Mutter, die ich aber immer trug. Ich überlegte ob ich mich von Vater verabschieden sollte, aber entschied mich dagegen... seit gestern hatte ich ihn nicht mehr gesehen und verdammt ich hatte vergessen ihm heute sein Frühstück zu bringen, hoffentlich hatte Lilian das gemacht! Naja wenn nicht.. er hatte ja 2 Beine um zur Vorratskammer zu gehen.

    Zurück in der Gasstube, hatte Dylan Jared einigermaßen Vorzeigbar hergerichtet. Er humpelte stark und ich stützte ihn zusätzlich wobei er mich anlächelte. Dylan hatte auch ihm mittlerweile gesagt, das wir überfallen wurden und wir mit mir Lady Cathrine auf dem Weg waren und das er aus welchem Grund auch immer die Ankunft bei meiner Familie vergessen hätten und er schien es so anzunehmen also lief alles nach Plan. Jared konnte sich so grade auf dem Pferd halten, ich ritt bei Dylan mit, was Jared ziemlich Eifersüchtig machte, denn er wollte das ich bei ihm mit ritt jedoch hatte er genug mühe selber das Gewicht zu halten, doch der ritt dauerte ja Gott sei Dank nicht so lange, denn es war irgendwie seltsam das Dylan hinter mir saß und die Arme um mich hielt um die Zügel vorne zu ergreifen. Im langsamer Geschwindigkeit waren wir nach knappen 20 Minuten im reichen Viertel, das Haus der Cavendish, also von Jared, lag weit außerhalb und war überwältigend schön, ich hatte mich nie im reichen Viertel herumgetrieben, was sollte ich es mir anschauen, wenn ich es sowieso niemals besitzen würde? Welch himmelweiter Unterschied zu den Häusern der normalen Ebene. Der Garten allein war Wow! Ein Diener eilte bereits herbei und sah ganz erschreckt aus als er Jareds Verletzung erblickte und half ihn beim absteigen, ein anderer informierte die Familie Cavendish, während ich mich nahe in Dylans Reichweite aufhielt, während ich mich total unwohl fühlte, erwartete uns schon der Duke und dessen Frau in der Empfangshalle.

    „Dann viel Glück“ ,wisperte mir Dylan zu und fing dann der aufgebrachten Mutter von Jared zu erzählen was uns passiert sei. Der Duke hingegen hatte, nachdem er Jareds gut behandelte Wunde sah, mehr an mir interesse. „Ihr müsst Lady Cathrine Caviness sein, ich habe schon viel von euch gehört. Ich bin der Vater von Jared, Duke Greham und das ist meine Frau Rosalie.“ ,erklärte er skeptisch.
    „Ja, die bin ich Lord Cavendish. Ich bin sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen und bedanke mich für die Einladung in euer Haus.“ , redete ich das was ich mit Dylan abgemacht hatte.
    „Aber selbstverständlich Liebes.“ ,lächelte mir Lady Rosalie zu, die mir weitaus freundlicher verkam als ihr Gemahl.
    „Ihr seit tatsächlich überfallen würde wie furchtbar! Das tut mir so leid das eure Reise so begonnen hat!“ ,teilte sie mir sorgenvoll mit.
    „Ja, es war sehr beängstigend, aber sowohl ihr Sohn als auch Dylan haben mich sehr gut beschützt.“ ,antwortete ich.
    „Ihr wollt euch sicher etwas frisch machen, oder? Immerhin habt ihr seit Tagen das selbe Kleid an! Meine Tochter wird ihnen sicherlich eins leihen können, sie ist zwar etwas jünger als ihr aber sie liebt bodenlange Kleider, das wird ihnen schon passen und falls nein, werden wir eins für sie schneidern lassen. Nur das beste wenn mein Sohn so begeistert von ihnen ist!“ ,sprach sie aus. „Danke sehr, aber machen sie sich bitte keine Unannehmlichkeiten.“ ,bat ich gespielt höflich.
    „Keinesfalls. Da kommt meine Tochter River und und mein anderer Sohn Elijah auch schon.“ Während mich River zunächst nur kurz musterte und dann zu ihrem Bruder lief blieb Elijah wie angewurzelt stehen und betrachtete mich.
    „Elijah. Das ist Lady Cathrine!“ ,rief Lady Rosalie erfreut. Erst nach einigen Augenblicken fasste er sich und verbeugte sich kurz höflich. „Freut mich sehr.“ ,antwortet er. „Ebenso.“ ,knickste ich. Er sah Jared nur ein wenig Ähnlich, sie hatten beide Dunkle Haare, jedoch viel dunklere Augen, ein markanteres Gesicht, jedoch auch recht gutaussehend, allerdings musterte er mich seltsam.
    „Sagt seit ihr mit einer Lady Jones verwandt?“ ,fragte er direkt. Verdammt, das wusste ich doch nicht mit wem Cathrine verwandt war? Es war besser nein zu sagen? Gott wer sah denn noch so alles aus wie ich? Lady Cathrine, diese komische Jones wer immer das auch sein mochte, war hatte ich denn für ein Allerweltsgesicht? Lächelnd verneinte ich. „Oh, in Ordnung ihr sehr euch nur etwas ähnlich, entschuldigt die Frage, ich würde verdammt gern noch hier bleiben und mit ihnen rede, doch ich habe eine Verabredung. Wir sehen uns heute Abend.“ „Mit Lady Jones?“ , platze es aus mir raus.
    Verdammt! „..Ganz recht.“ ,meinte er und grinste kurz und ließ mich und den Rest der Gesellschaft allein. Aus der Tür aus der er verschwand, tauchte im selben Moment ein anderer auf...




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    Beitrag  Steffchen Di Mai 29, 2012 10:26 pm

    hihi sehr schönes Kapitel (:
    Vorallem das Ende hihih xD Findet Melody nboch heraus, wer Miss Jones ist? xD
    schön schön (:
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    Beitrag  Steffchen Do Mai 31, 2012 6:02 pm

    11 Lilian
    Tatsächlich stand dort eine Kutsche, als ich in der Paddington Street ankam. Ich ging zum Kutscher und begrüßte ihn freundlich. Hoffentlich erkannte er mich nicht, aber komischerweise erkannte mich niemand, wenn ich ein Kleid trug. Daran sah man mal, wie wenig die Menschen der unteren Gesellschaftsschicht beachtet wurden.
    „Zum Regent’s Park?“, fragte der große, schlanke Mann, der einen schwarzen Anzug und einen Zylinder auf dem Kopf trug.
    „Ganz Recht.“, erwiderte ich und stieg in die riesige, schwarze Kutsche ein. Die Fahrt war äußerst angenehm, allerdings viel zu schnell vorbei. Ich genoss das Adelsleben, auch wenn es ein gespieltes und falsches Leben war. Und auch wenn es sehr gefährlich war.
    Nach nur wenigen Minuten kamen wir am Regent’s Park an, der sich als viel größer herausstellte als angenommen. Das letzte Mal war ich als kleines Kind hier gewesen, hatte jedoch kaum noch eine Erinnerung daran. In diesem Park könnte man sich sehr gut verlaufen.
    Ich ging durch das große Tor und betrat die grüne Rasenfläche, auf denen unzählige Bäume und Brunnen standen und durch den ein langer Kiesweg führte. Eine menge Menschen waren hier, doch ich erkannte Elijah direkt. Auch wenn ich ihn nur von hinten sah. Er trug einen prachtvollen schwarzen Anzug und frisch polierte Stiefel. Und er sah sich um. Oh Gott, war ich überhaupt schon bereit für ein Gespräch mit ihm? Natürlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie ich ihm heute sagen sollte, dass ich ihn nicht mehr sehen durfte.
    Plötzlich drehte Elijah sich um und sah in meine Richtung. Ich erschrak mich, keine Ahnung warum, und sprang vor Schock in den nächsten Busch, der neben mir stand. Mein Gott, wie peinlich! Hoffentlich hatte er das nicht gesehen. Jetzt musste ich nur noch etwas abwarten, bis er wieder in eine andere Richtung schaute, doch meine Hoffnung verblasste als ich ein leises „Lady St. John?“ hörte.
    Ich erhob mich aus meiner Hockstellung und stand vor dem schönsten Mann der Welt, der mich irritiert anschaute. Mein Gott, er sah so was von bezaubernd aus, wenn er verwirrt war!
    „Was machen sie denn da in dem Busch?“, fragte er.
    „Ehm, ich hab meinen Ohrring verloren und dachte er wäre in diesen Busch gefallen.“, log ich.
    „Sie haben doch gar keine Ohrringe an.“, stellte Elijah fest.
    „Ich habe sie ausgezogen, damit ich sie nicht wieder verliere.“, sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln, damit er auf ein anderes Thema kam.
    „Sie haben ja gar keine Ohrlöcher.“
    Verdammt noch mal! Musste er denn so genau meine Ohren begutachten? „Jetzt haben sie mich ertappt.“, grinste ich verlegen und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Elijah erwiderte mein Grinsen und fing dann laut zu lachen an.
    „Nun, jeder hat nun mal schlechte Angewohnheiten. Sie springen halt gerne in Büsche.“
    Ich stimmte in sein Lachen mit ein. Okay, also er war witzig, charmant, gut aussehend und klug war er mit Sicherheit auch. Mein Gott, er war traumhaft!
    „Und welche schlechte Angewohnheit haben Sie?“, fragte ich.
    „Ich bin zu leichtgläubig.“, erwiderte Elijah ruhig und bedeutete mir mit einer Handgeste, dass wir etwas gehen sollten.
    „Wie meinen sie das?“
    „Nunja, ich vertraue den Menschen immer sofort, und das ist mir schon öfters zum Verhängnis geworden.“
    Ich nickte verständnisvoll und hielt plötzlich geschockt inne. War das… etwa gerade eine Anspielung? Wusste er etwa, wer ich war? Wusste er, dass ich sein Vertrauen missbrauchte?
    „Ich bin einfach zu gutmütig.“, erklärte er.
    Nun, es machte nicht den Anschein, als würde er mich bloßstellen wollen. Er lächelte mich einfach nur die ganze Zeit an. Ich musste mich äußerst beherrschen um nicht dahinzuschmelzen oder ihn bewundernd anzustarren. Ich richtete meinen Blick auf den vor uns liegenden See, der mich daran erinnerte, dass ich nicht schwimmen konnte.
    „Wie gefällt es Ihnen eigentlich hier in London?“, fragte ich.
    „Viel besser als in meinem alten Heimatort Oxford. Die Leute hier sind alle sehr freundlich, die Stadt ist sehr schön und auch die Angestellten scheinen sehr vertrauenswürdig und verantwortungsvoll zu sein.“ Elijah blieb plötzlich stehen, packte mein Handgelenk und stellte sich vor mich. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen um ihm in seine wunderschönen dunkelbraunen Augen zu schauen.
    „Ich habe das Gefühl, dass ich hier in London sehr glücklich werde.“, sagte Elijah und lächelte mich mit einem leidenschaftlichen Blick an. Ich war so versteinert, dass ich nichts sagen konnte, geschweige denn, mich bewegen oder überhaupt atmen. Ich wusste genau was er mit diesem Satz meinte und auch was ich damit anrichtete, jetzt nicht einzugreifen und ihm zu widersprechen.
    Elijah, der meine Hand noch nicht losgelassen hatte, zog mich nun zum Bootssteg des riesigen Sees. Ich konnte zwar nicht schwimmen, aber in seiner Gegenwart hatte ich keine Angst.
    Ich musste noch einmal über den letzten Satz nachdenken, den Elijah gesagt hatte. Hieß das etwa, dass er…? Nein, so schnell konnte man sich doch nicht verlieben, oder? Und außerdem war ich doch überhaupt nicht so hübsch. Gegen diesen Diamanten war ich doch nur ein kleiner, dreckiger Stein. Ich musste ihn jetzt und hier über die Situation aufklären, damit keine weiteren Missverständnisse aufkamen.
    Ich drehte mich zu Elijah um, denn ich hatte mit dem Rücken zu ihm gestanden, und sah ihm tief in seine Augen.
    Plötzlich beugte er sich zu mir herunter und küsste mich sanft auf meine Wange. Ich war so perplex, dass ich mich weder bewegen, noch etwas sagen konnte, schon zum zweiten mal, innerhalb ein paar Minuten. Doch diesmal war ich wirklich so versteinert, dass ich kein Wort raus bekam, egal wie sehr ich es versuchte. Elijah grinste und schüttelte leicht den Kopf.
    „Wenn du bei einem Kuss auf deine Wange schon so reagiert, dann möchte ich gern wissen, was du tust, wenn ich…“
    Mein Herz machte einen riesigen Satz, als er wieder näher kam, doch diesmal steuerten seine samtweichen Lippen eine andere Richtung an. Oh Gott, ich durfte das auf keinen Fall zulassen! Wenn ich jetzt nachgab, würde ich mich garantiert verlieben! Das durfte um keinen Preis geschehen. Auch wenn ich mich so sehr nach diesem Kuss sehnte, musste ich widerstehen. Ich musste meinen ganzen Willen aufbringen, doch irgendwie gelang es mir, wieder zu atmen. Mein Verstand war vernebelt und mein Blick auf diese Lippen gerichtet, die meinen immer näher kamen. Sekundenbruchteile wurden zu Minuten, Minuten wurden zu Stunden. Schmetterlinge machten sich in meinem Bauch bemerkbar und flatterten wie wild herum. Ich konzentrierte mich und versuchte, mich wieder zu fassen.
    Ich widersetzte mich dem Verlangen, seine Lippen zu berühren, mit ihm zu verschmelzen. Dem Drang, meinen ersten Kuss diesem wunderbaren Mann zu schenken.
    Ich zwang mich, einen Schritt zurück zu gehen, um ihm auszuweichen, doch dies war ein Fehler. Denn plötzlich spürte ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen.

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    Beitrag  Celina Do Mai 31, 2012 6:30 pm

    Hi
    Celina Karger like you Kapi Very Happy
    Ja sie findet noch raus wer du bist Very Happy
    Das Kapitel geällt mir aber es ist viel viel zu kurz, die geile Buschszene Very Happy
    Richards Charakter ist so toll =) Very Happy Gleich wird Lilian von ihm gerettet was? Very Happy
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    Beitrag  Steffchen Fr Jun 01, 2012 2:23 pm

    huhu (:

    Wer ist Richard??
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina Fr Jun 01, 2012 3:59 pm

    Oh man ich meinte natürlich Elijah!
    Hab noch in Flammendes Herz gelesen gestern, hab das wohl iwie vertascht,
    war aber auch schon 6:30 zu spät für mein hirn xD
    Stell gleich mein nächstes Kapi rein xD

    Hier schon mal die Figuren :

    http://th03.deviantart.net/fs6/300W/f/2006/352/5/e/Murtagh_Wallpaper_by_BreAnn.jpg
    http://fc09.deviantart.net/fs70/i/2012/013/7/1/murtagh_wanna_be__s_by_murtagh231-d4m96ib.jpg ( Das oben rechts Very Happy)
    <- Jared

    http://images2.fanpop.com/image/photos/14300000/Ichabod-Crane-ichabod-crane-sleepy-hollow-14371890-500-351.jpg <- Zane

    http://images.wikia.com/narnia/images/c/c3/PrinceCaspian4.jpg<- Dylan

    http://images2.fanpop.com/image/photos/13700000/Katherine-the-vampire-diaries-tv-show-13738967-640-721.jpg <- Melody

    http://www.faschingslaune.de/images/Karneval-Kostuem-Schuerze-Gaertner-Angler-Dienst-Mann.jpg <- Gärtner
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    Beitrag  Celina Fr Jun 01, 2012 9:05 pm

    Kapitel 10 Melody

    Es war der Gärtner ,welcher vor die Eingangstür trat und den Duke zu sich winkte, anscheinend hatte er Angst mit seinen matschigen Füßen den kostbaren Fußboden zu ruinieren. „River zeig, Melody bitte ihr Zimmer.“ ,bat Lady Rosalie ihre Tochter und leih ihr ein Kleid. „Ja, ja..“ ,schaute diese genervt und machte Anstalten, dass ich ihr Folgen solle. Schnell lief ich ihr nach. Sie lief eilig den Gang entlang und deutete auf das letzte Zimmer. „Hier, warte ich komme gleich mit einem Kleid wieder, ich weiß schon eins was dir passen könnte.“ ,und ließ mich mit diesem Satz zurück. Na die war ja freundlich.... Ich drehte mich um und schaute in das wundervolle Zimmer, wie nicht anders zu erwarten, war das Gästezimmer sehr groß und stilvoll in weißen Royal Möbeln eingerichtet. Ein Himmelbett, mit einem Bezug aus Seide, zog die Aufmerksamkeit auf sich. Da neben ein hübscher Schminktisch, auf der schon einige unbenutzte Schminksachen lagen, ich hatte mich noch nie in meinem ganzen Leben geschminkt! Ein Tisch, Stuhl und ein Schrank waren ebenfalls darauf zu finden. Auf dem Boden lag ein hübscher grau weißer Teppich, der ein passendes Muster beinhaltete, an den Wänden waren hübsche Bilder vom Meer und auch stand ein Bücherregal das ich am liebsten direkt verschlungen hätte. Doch noch lieber hätte ich mich auf das Himmelbett geschmissen. Gott, was das ein Traum? Ich war definitiv im Märchen gelandet!

    „Du siehst aus als wäre das das schönste Zimmer der Welt.“ ,sagt River hinter mir abfällig. Ich erschreckte mich und hatte gar nicht bemerkt das sie ins Zimmer getreten war. „Hier.“, sagte sie und übergab mir das Kleid. Hinter hier tauchte eine schüchtern aus sehnde Zofe auf , mit noch mehr Kleidern. „Sie heißt Irina, und wird dir beim Ankleiden und wenn du einen sonstigen Wunsch hast helfen.“ Irina führte mich hinter eine Abtrennwand, die sich ebenfalls im Zimmer befand , während sich River auf den nächsten Stuhl fallen ließ. Irinia schnürte das Kleid sehr an sodass ich kaum Luft bekam, aber es passte mir wirklich. Es war weiß-rot und hatte sehr lange Ärmel , so wie es öfters vorkam. „Ja, passt.“ , erklärte River und wand sich zum gehen. „In einer Stunde gibt es Abendessen, also lohnt es sich nicht mehr wirklich zu baden, das würde ich danach machen, bzw. auf jeden Fall...“ Ja sehr freundlich wie schon gesagt! „Geh Irina.“ ,befahl sie der Zofe und verschwand. Gott, hoffentlich waren nicht alle so arrogant im Adel.
    Aber egal ich befand mich im schönsten Zimmer der Welt.

    Auch Irina verließ nun das Zimmer und ich stürzte mich auf das Bücherregal, zuhause hatten wir nicht viele Bücher, da wir uns einfach nicht viele Leisten konnten, seitdem mein Vater nicht mehr arbeiten ging, lediglich, ein Pflanzenbuch und ein paar Kindergeschichten hatten wir noch. Hier waren allerlei Bücher und ich vergaß die Zeit beim stöbern. Als es plötzlich an der Tür klopfte und Dylan her rein trat. „Na das ist ja was! Ein riesiges Schminke Angebot, wie es es bei dir nicht gibt und du stürzt dich auf die Bücher!“ ,lachte er. Ich schaute auf und lachte mir. Schade, ich gab es zu, ich hatte Jared erwartet.. „Wie geht’s Jared?“ ,fragte ich unverwandt. „Ganz Okay, jedoch hat er heute noch Bettruhe und morgen auch noch, aber ich denke nicht das er sich dran halten wird. Sie haben nochmal einen Arzt gerufen, aber diesmal aus einer anderen Stadt, also der wird erst in ein paar Stunden da sein und nach ihm sehen, die Bettruhe ist von seiner Mutter angeordnet.“ Ich grinste, fand das innerlich jedoch traurig.
    „Und ist das was für dich?“ ,fragte er mich und setzte sich neben mich. Unsicher zuckte ich mit den Schultern. „Wie?“ ,fragte er. „Na ja es ist umwerfend, aber ich weiß es nicht das fühlt sich alles so falsch an, außerdem wenn du heute Abend wieder nach hause reitest, habe ich den einzigen hier weg, zu dem ich ehrlich sein kann.“ ,meinte ich ehrlich. „Ach, bleib doch mal locker, es ist doch alles in besser Ordnung. Denk an deine Auszahlung.“ ,meinte er nun. Auf einmal betrat jemand ohne Klopfen das Zimmer. Es war Irina die mich erschrocken ansah. „Miss, sie müssen doch in ein paar Minuten unten sein und sind noch nicht umgezogen, ich hab sie euch doch in den Schrank gelegt!“

    „Was, ich bin doch gerade erst frisch an?“ ,fragte ich verwirrt.
    „Aber doch nicht für den Abend!“ ,meinte Irina und zog mich hinter die Umkleidewand. Ich hörte Dylan erneut lachen. „Das ist in Lady Cathrine etwas anders Irina, wir sehen uns beim Abendessen Mylady, sie dürfen beruhigt sein Mylady, ich bleibe noch einige Tage und bezieh das Gästezimmer neben ihnen.“ Mit den Worten ging er hinaus. Na wenigstens klang das beruhigend. Nun hatte ich ein noch engeres blaues Kleid an. Irina steckte mir meine Haare schnell hoch und ich trat den Flur hinunter zum Essen. An dem Gang hingen Bilder, die mir eben gar nicht aufgefallen waren. Das ganze schien ein Riesen großer Stammbaum zu sein. Ganz oben waren 2 Personen zu sehen, einen Mann und eine Frau, von denen aus Striche gingen, das schienen also die Urheber dieser Familie zu sein. Auf Augenhöhe, konnte ich nach längerem suchen am Ende, River, Elijah und Jared erblicken. Von Jedem hang ein gemaltes Gemälde dort. Wunderschöne Bilder und jeder der anwesenden Lächelte. Auch die anderen Bilder nahm ich unter Augenschein und blieb an einem hängen... dieser lächelte nicht und schaute ernst und gerade. Seine Gesichtszüge waren straff, dunkles Haar wie die Nacht schmückten seinen Kopf und seine dunkelgrauen Augen waren so undurchdringlich, sodass es sich anfühlte durch das Bild durch beobachtet zu werden. Er sah sehr gut aber auch gefährlich aus. Eine Aura der Mysterie umgab ihn... wer das nur war? „Wo bleibt ihr denn?“ Irina rief mich und ich lief ihr schnell nach...
    Zunächst fühlte ich mich etwas unbehagen, der Duke und dessen Frau saßen dort eben so wie River und Dylan. Elijah und Jared fehlten.

    Was war ich froh das Dylan da war und durch ihm wurde das Abendessen gar nicht mal so ungemütlich, wie ich es mir vorgestellt hatte, während River fast nichts sagte, und der Duke zögerlich war, Dylan erzählte mir später das er so vorsichtig war, weil er eigentlich wollte das Courtney Jared heiraten solle, weil diese einen höheren Adeltitel hätte als ich aber er die Wünsche seines Sohnes , quatschte uns seine Frau beinahe Tod... Aber wenigstens musste ich nicht so viel sagen und das essen schmeckte auch wie im Himmel.
    Nach dem Abendessen stand ich erneut an der Familienbaumwand.
    Es war spät geworden und eigentlich war ich hundert müde, jedoch zog es mich zu dieser Wand und ich schaute mir alle Bilder an, am längsten blieb ich jedoch an dem mysteriösen Gesicht kleben. Auf einmal hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte, Jared! Endlich hatte er dieses dreckige blut verklebte Hemd aus und trug frische Sachen. Er lächelte mich an , würde nicht ein wenig humpeln, hätte man ihm nichts angesehen. „Wie geht’s dir?“ ,fragte ich. „Jetzt wo ich dich sehe besser. Ein anderer Arzt war da und meinte, wenn ich mich nicht all zu sehr anstrenge , dürfte es gut verheilen. Aber am besten geht es mir in deiner Nähe“ ,grinste. Wie süß... und er schien es ehrlich zu meinen. Ach Melody, diese Komplimente sind eigentlich nicht an dich gerichtet, rief mich mein Gedächtnis zurück. Wie er nur lächelte. „Was machst du hier draußen eigentlich? Ach egal. Es tut mir unendlich leid, das du so was miterleben musstest, auch wenn ich mich fast gar nicht mehr dran erinnere.“
    ,teilte er mir mit.
    „Dafür konntest du ja nichts.“ ,meinte ich mitfühlend.
    „Aber ich möchte diese verlorene Zeit nachholen, ich möchte dir London zeigen. Morgen in der Kutsche! Was hältst du davon?“ ,fragte er mich. Oh mein Gott!
    „Gern.“ ,antwortete ich und er lächelte erfreut. „Gut, dann sollten wir wohl schlafen gehen, oder? Bevor meine Mutter mich erwischt.“ ,lachte er und ich stieg in das Lachen mit ein. „Eine Gute Nacht.“ ,wollte mich umarmen , konnte aber wegen der Handbinde nicht. „Ehm.. dann eben so...“ ,meinte er und gab mir sanft einen Kuss aufs Haar. Mein Atem stockte... oh verdammt das würde verdammt schwer sein sich nicht zu verlieben, dachte ich als er sich umdrehte und in sein Zimmer zurückkehrte.
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    Beitrag  Steffchen Sa Jun 02, 2012 11:52 am

    Schönes Kapi (:
    nee ne jared und Zane haben ne sehr große Ähnlichkeit :DD
    Möcht dich mal dran erinnern, dass das das 12. Kapi war und nicht das 10. xD
    Ich werd mich dann auch mal drangeben.
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    Beitrag  Celina Sa Jun 02, 2012 4:46 pm

    Ja finde ich auch hmmm ... aber Zane sieht besser aus *rofl
    Ja ich weiß das ich mich irgendwann mal vertan hab war aber zu faul das zu änder
    Ich wusste das du das schreiben wirst! Very Happy xD
    Ja schreib schön =)
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Steffchen So Jun 03, 2012 11:35 am

    Was?!

    Also ich persönlich finde, dass Jared tausend mal besser aussieht als Zane xD
    Aber ist geschmackssache Very Happy Weil jared sieht da so schön böse aus auf dem Bild.
    Und zane.. hmm wweeiß nicht. Aber Jared sieht toll aus!!

    LG, Dimitri. <3

    Also auf dem ersten Bild sieht Jared richtig Kacke aus da wo Murtagh oder so draufsteht.
    Aber auf dem zweiten wo die 4 Typen drauf sieht.. hmmm (: (smirk) Sahneschnittchen xD
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina So Jun 03, 2012 6:01 pm

    Hab ich mir schon gedacht das dir Jared bzw der Schauspieler von Murtagh gefällt, xD
    Ich find Johnny Depp hübscher, hab extra so leute gesucht, die eigentlich so mittelalterlich angezogen sind, aber da Murtgahs Schauspieler so toll aussieht hab ich das auch noch genommen, du magst keien langen haare was? Ach, eig. mach ich das nie mit so schauspieler raussuchen die leute sind einfach da und fertig , wo bleibt das nächste kapi?
    Lg
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Steffchen So Jun 03, 2012 7:15 pm

    13 Lilian
    Dieses Gefühl im Bauch war unbeschreiblich. Es war eine Mischung aus Schmetterlingen und Panik, die sich in mir ausbreitete, während ich in die Tiefe fiel. Es war ein flaues Gefühl, was ich in meinem Magen verspürte und der Aufschlag war hart und schmerzhaft. Wasser umhüllte meinen kompletten Körper und tausende kleine Luftblasen sprudelten auf. Ich schnappte nach Luft, was völlig blödsinnig war, und schluckte kaltes Salzwasser. Diese panische Angst fror meinen Körper ein und verwandelte ihn in einen steifen Stein, der immer tiefer auf den Grund des Sees sank. Ich konnte leichte Umrisse von Elijah erkennen, der oben auf dem Steg stand, doch durch das Wasser verschwamm alles. Meine Glieder waren schwer und taub und ich versuchte vergeblich, sie zu bewegen. Es war ungewohnt für mich, keinen Sauerstoff zu bekommen und so schnappte ich automatisch ein zweites Mal nach Luft, doch diesmal gelang auch Wasser in meine Lungen, die ohnehin schon äußerst schmerzhaft brannten. Ich schloss einfach meine Augen und akzeptierte, dass es vorbei war…

    Ein starker Arm legte sich plötzlich um meine Taille. Ich öffnete meine Augen mit einem Schlag und blickte in Elijahs Gesicht. Er drückte mich mithilfe seines Arms an sich und schwamm zur Wasseroberfläche. Sofort schnappte ich nach Luft, doch es war so schmerzhaft, dass ich wieder meinen Atem anhielt. Meine Lungen brannten wie Feuer, denn es war noch immer Wasser darin. Ich sah in diese dunkelbraunen Augen, doch plötzlich wurde alles um mich herum schwarz.
    Sekundenbruchteile verstrichen, ehe ich wieder in die Realität zurückkehrte. Elijahs Lippen lagen auf meinen und er führte mir Sauerstoff zu. Seine Augen waren geschlossen, seine Haare kitzelten in meinem Gesicht. Meine Gliedmaßen und mein kompletter restlicher Körper waren noch vollkommen taub.
    Elijah öffnete seine Augen wieder und blickte mich mit einem gequälten Gesichtsausdruck an, nachdem er seine Lippen wieder von meinen löste. Sofort spuckte ich Wasser aus und hustete, bis ich einfach keine Kraft mehr hatte und erneut in Ohnmacht fiel.

    Ich spürte ein ständiges Auf und Ab, als meine Sinne zurückkehrten. Ohne Zweifel wurde ich gerade getragen. Ich öffnete meine schweren Lider und blickte in Elijahs wunderschönes Gesicht. Meine Lunge brannte noch immer etwas, aber lange nicht mehr so stark wie vorhin. Elijah hatte einen seiner muskulösen Arme unter meinen Kniebeugen und den anderen an meinem Rücken und presste mich an seinen Oberkörper. Mein Kleid war total durchnässt, wodurch ich in dem kühlem Wind fror.
    Mein Blick blieb auf Elijahs Gesicht haften. Sein Haar war nass, was ihm einfach ausgezeichnet stand und der ernste Gesichtsausdruck war genauso bezaubernd, wie der verwirrte.
    Ich genoss diesen Moment, auch wenn es ein unerfreulicher war. Elijah hatte noch nicht bemerkt, dass ich wieder wach war, er hatte seinen Blick starr auf den Weg gerichtet. Ich versuchte weiterhin unbemerkt zu bleiben und schaute unauffällig nach links, um festzustellen, dass wir nicht mehr im Regent’s Park waren.
    Sämtliche Leute starrten uns an, denn wir befanden uns auf einer belebten Straße. Das musste auch ein komischer Anblick sein: Elijah und ich völlig durchnässt und außerdem trug er mich! Du meine Güte, wenn mich jemand erkannte!
    Schnell vergrub ich mein Gesicht in Elijahs Halsbeuge. Oh mein Gott, warum war mir noch nie aufgefallen, wie himmlisch er roch? Es war eine Mischung aus Flieder und Honig, die zusammen eine perfekte Kombination darstellten.
    Ich wäre am liebsten für immer in dieser Position verharrt, doch nach wenigen Minuten kam Elijah zum Stehen und ich vernahm, wie er mit jemandem Sprach, es musste wohl ein Diener sein, denn Elijah gab ihm den Befehl, ein Zimmer bereit zu machen.
    Mir graute es bei dem Gedanken, dass wir jetzt bei ihm zu Hause waren. Es sei denn, er wäre mit mir zu einer Gaststätte gegangen, aber dort hätte er nicht so vertraut mit dem Diener gesprochen, der ihm ganz unterwürfig gehorchte.
    Wir waren nun in dem großen Schloss drin, das erkannte ich daran, dass seine Absätze auf dem Boden und die Stimmen der Diener schallten. Nach ein paar weiteren Anweisungen kamen wir irgendwo an, wo Elijah erneut stehen blieb. Das Haus musste riesig sein, so weit war er mit mir gegangen. Ich hatte bisher nur den Ballsaal und den großen Salon gesehen, aber von außen sah das Schloss gar nicht so riesig aus. Mich wunderte es sowieso schon, wie lange Elijah mich tragen konnte. Er tat ja geradezu so, als wäre ich leicht wie eine Feder. Aber bei seinen Muskeln sollte mich das wohl eher nicht überraschen.
    „Lady Lilian?“, fragte Elijah und ich nahm mein Gesicht langsam wieder aus seiner Halsbeuge, um in seine umwerfenden Augen zu sehen. „Geht es Ihnen gut?“
    Ich nickte leicht und wollte erwidern, dass ich ihm zu großem Dank verpflichtet war, doch als ich meinen Mund zum sprechen öffnete, kam kein einziger Ton heraus.
    „Kann ich Sie wieder absetzen?“
    Erneut wollte ich ihm antworten, doch es kam nur ein leises Krächzen hervor. Ich wand mich in seinen Armen, um mich von ihm zu lösen und er stellte mich auf meine Füße ab. Dies war ein Fehler, denn ich hatte nicht bedacht, dass mein Körper noch immer taub war. Sofort wäre ich auf meine Knie gesackt, hätte Elijah nicht blitzschnell reagiert und mich aufgefangen. Er trug mich auf das große Himmelbett, welches den riesigen Raum schmückte und setzte mich dort auf die Bettkante.
    „Ihr Körper ist taub, nicht wahr? Das kommt von dem Schock. So etwas kommt häufiger vor.“, sagte Elijah, der vor mir kniete. Er prüfte meinen Körper von oben bis unten, blieb an einer Stelle etwas länger haften und sah dann wieder in meine Augen.
    Oh Gott, jetzt erst fiel mir ein, dass mein Kleid noch immer total nass war, und dass man mit großer Sicherheit alles hindurch sehen konnte! Wie schrecklich peinlich mir das gerade war! Glühende Hitze stieg in meinen Kopf und färbte meine Wangen nicht leicht rosa, im Gegenteil, sie verfärbten meinen kompletten Kopf hochrot.
    Plötzlich kam eine Dienerin zur Tür herein und brachte ein Tablett mit üppigem Essen.
    „Sei so gut, und bring einen Tee hierher. Und dann besorg mir bitte ein Kleid von River, egal ob sie einen Aufstand macht oder nicht. Beeil dich bitte.“, befahl Elijah der Dienerin, die mit schnellen Schritten den Raum wieder verließ. „Bist du hungrig?“
    Ich schüttelte meinen Kopf, doch genau in diesem Moment knurrte mein Magen so laut, dass man es bestimmt noch im Flur hören konnte. Das war ja so klar gewesen.
    Elijah lächelte und holte dann schnell das Tablett, welches er neben mich aufs Bett stellte. Dann pickte er mit einer beiliegenden Gabel eine Kartoffel auf und führte sie zu meinem Mund. Ich presste meine Lippen so fest wie möglich aufeinander, denn ich hatte beschlossen, hier nichts anzunehmen.
    Es war schon schlimm genug, dass ich schon wieder hier war, wo ich mich doch keinesfalls in einem Herrenhaus aufhalten sollte.
    Ich hatte vollkommen vergessen, welches Spiel ich hier spielte, und jetzt fiel es mir wieder ein. Aber es war auch so schwer zu widerstehen. Elijah kümmerte sich so sorgenvoll um mich und es hatte sich noch nie ein Mann um mich gesorgt. Noch dazu ein so attraktiver und charakterstarker Mann.
    Ich konnte nicht reden und mein Körper war taub. Elijah würde mich jetzt bestimmt nicht nach Hause bringen. Und vor allem würde ich mich dadurch verraten und er wüsste, er ich bin. Mir blieb also keine andere Wahl als hierzubleiben.
    Widerwillig öffnete ich meinen Mund und ließ mich von Elijah füttern.

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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina So Jun 03, 2012 7:47 pm

    Geiles Kapi zum Tod lachen Very Happy

    Ich schüttelte meinen Kopf, doch genau in diesem Moment knurrte mein Magen so laut, dass man es bestimmt noch im Flur hören konnte. Das war ja so klar gewesen. Haha xD
    und der arme Kutscher steht da jetzt xD
    Könnte aus nem Jl buch sein xD =D
    hatte sie ein weißes kleid an? hoffentlich mal nicht xD hihi xD
    hmm gilt mund zu mund jetzt als erster Kuss oder nicht? Very Happy haha xD
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    Secret Love Empty Re: Secret Love

    Beitrag  Celina So Jun 03, 2012 8:49 pm

    Vielleicht was kitschig xD

    Kapitel 14 Melody

    Ich schlief verdammt gut in dieser Nacht. Zu gut und von Jared hatte ich auch schon wieder geträumt, leider hatte ich vergessen was, nur das ich von ihm geträumt hatte wusste ich ganz sicher.
    Na das konnte ja heute was werden!
    Ich stand auf und machte das Bett, wie ich es gewöhnlich auch immer tat, bis mir auffiel, das Adelige das nie in ihrem Leben taten und bis es dann plötzlich an der Tür klopfte, schmiss ich mich schnell in das Bett um es wieder unordentlich zu machen, wie befürchtet trat Irina ein, beachtete aber meine merkwürdige Position auf dem Bett nicht und sagte nur schüchtern „Morgen.“ Gott wie peinlich!
    Sie kleidete mich in ein grünes Kleid und ich eilte hinunter zum Frühstück, nun saßen auch Elijah und Jared am Tisch und River schien auch besser gelaunt zu sein als gestern. Natürlich war ein Platz für mich neben Jared frei. Oh je.. In einer Minute in der ich nicht angesprochen wurde, wandte ich mich an Elijah und fragte ihn nach seinem Treffen. „Es war ein wenig Nass, aber doch wundervoll.“ ,erzählte er mir leise, so dass es nur ich hören konnte. Ehm was sollte das denn bedeuten? „Sie ist in den See gefallen, als ich mich vorbeugte sie zu küssen.“ ,berichtete er weiter.
    Ich fing an zu lachen und musste seltsamer Weise an Lillian denken, solche Peinlichkeiten waren bei ihr nicht selten.
    Weiter fragte ich nicht.

    Nach dem Frühstück, war die Kutsche schon bereit und Gentlemanlike, stütze Jared mich mit seinem gesunden Arm und half mir in die Kutsche und setzte sich mir gegenüber, dann sagte er dem Kutscher, wo es hingehen sollte und nun erklärte er mir London, die Stadt in der ich eigentlich seit meiner Geburt lebte aber trotzdem stellte ich Fragen, damit das ganze nicht auffiel. Ich hatte ein wenig Angst, dass mich jemand sehen und erkenne könnte, doch ich sah kaum einen der mir bekannt war. Gott sei Dank. Die Kutschfahrt war sonst sehr angenehm, langsam entspannte ich mich in Jareds Gegenwart und brachte sogar ein ehrliches Lachen zustande. Wie er nur lächelte... doch er nannte mich immer Cathrine, klar, er dachte ja auch das ich das war, aber das störte mich doch Gewaltig... irgendwie wollte ich das er Melody sagte .... wie naiv... oh man, ich hatte mich doch schon fast verliebt, aber ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. „Wissen sie Lady Cathrine, ich...“ ,wollte er gerade sagen. „Ehm... hatte ich ihnen eigentlich schon mal meinen Zweitnamen verraten?“ ,fragte ich. „Natürlich Cathrine Emilia Felicia Laureen Lucy Caviness, ein toller Name!“ ,teilte er mir mit.
    Verdammt!
    „Ehm ja, ich hatte damals einen Namen ausgelassen, so nennen mich nur meine engsten Freunde, wissen sie? Ich hätte es gerne wenn auch sie mich so nennen würde.“ ,haspelte ich verlegen. „Gerne, wie denn?“ ,fragte er. „Aber nur wenn wir unter uns sind ja?“ ,stellte ich sicher. „Selbstverständlich.“ ,versichere er mir und ich fand den Mut. „Melody...“ ,sagte ich und schaute ihn in die Augen. Nach einem kurzen Moment antwortete er.
    „Der Name ist noch schöner als alle zusammen!“ ,erklärte er ehrlich. Er lächelte und seine Augen strahlten mal wieder. „Melody.“ So wundervoll hatte meinen Namen noch nie jemand ausgesprochen ich war definitiv im Himmel.

    „Ich muss sie nun kurz verlassen, dass Geschenk für meine Schwester abholen aber es wird keine 10 Minuten dauern, dass verspreche ich ihnen Melody.“ ,meinte er und stieg aus der Kutsche aus. Verträumt sah ich aus der Kutsche und beobachtete daraus, die Londoner Gesellschaft, die gemischt auf der Straßen herumliegen, mein Blick wanderte ohne einen diskret zu beobachten, bis mir jemand mit einer Kapuze auffiel, welcher in einer Ecke stand und auffällig zur Kutsche blickte. Als er bemerkte das ich ihn sah schaute er weg... der Typ kam mir unheimlich vor und das Gefühl, im Sumpf von jemanden beobachtet zu werden holte mich wieder ein. Meine Atmung verschnellerte sich, vor allem als der Typ dann um die nächste Ecke verschwand. Als 2 Minuten später dann die Kutschen Tür aufging erschreckte ich mich zunächst. Dabei war es nur Jared, der wieder einstieg. In seiner Gegenwart fühlte ich mich schnell wieder sicher und wir fuhren weiter. Mit der Zeit war es nun Mittag und mein Magen meldete sich. „Hunger?“ ,grinste er und ich nickte leicht. Jared gab dem Kutscher ein Zeichen und dieser steuerte aus der Stadt, in die Nähe eines Waldes herein, nach einer Weile hielt er an und ich erblickte eine hübsche Blumenwiese, auf der eine Decke mit einem Korb stand.
    „Die Feen, scheinen uns ein Geschenk gebracht zu haben.“ ,lächelte er süß. Konnte dieser Tag noch schöner werden?

    Während wir die Köstlichkeiten, des Korbes verspeisten, unterhielten wir uns locker und seitdem er mich Melody nannte, hatte ich auch kaum Probleme mir etwas groß ausdenken zu müssen. Ich antwortete einfach normal außer bei Familienfragen natürlich, aber so fühlte ich mich wie ich und auch hatte ich das Gefühl, dass Jared mich mochte, also langsam wirklich mich, nach diesen paar tollen Stunden. Mein Herz ging tatsächlich schneller als er mich ansah. Ich hatte das meiner Schwester eigentlich nie geglaubt, so war ich doch noch nie wirklich verliebt gewesen und ich konnte es auch nicht mehr verhindern. Ich war glaubte ich verliebt in diesen Mann und wieso sollte ich nicht die zwei Wochen ausnutzen, die mir blieben? Ich würde danach sowieso in Trauer weiterleben... mich immer daran erinnern das ich nie wieder so einen tollen Tag, wie den heutigen erleben würde. Ich verdrängte den tristen Gedanken und konzentrierte mich voll und ganz auf Jared. Nach einem langen Spaziergang, fuhren wir wieder zu Jared nachhause. Es war beinahe Abend geworden und nachdem ich mich frischgemacht hatte und es Abendessen gab, zeigte mir Jared noch den Hintergarten, man sah ihm die Erschöpfung an, aber er bestand darauf mir etwas zeigen zu wollen. Der Hintergarten war verdammt groß, und neben Teich, Gartenmöbeln, Pavillon und verschiedenen angebauten Sachen, war ganz hinten im Garten, eine riesige Fläche die nur aus Rosen bestand, die Schönheit war überwältigend. Jared erklärte mir, das der Gärtner versuchte Rosen zu kreuzen und daher hier so viele wären.

    Mitten in den Rosen, die säuberlich angepflanzt war, war erneut ein kleiner weißer Pavillon, Jared führte mich hinein , denn von dort hatte man den besten Blick auf die Blumenpracht. „Ich möchte dir was schenken und mich für diesen tollen Tag bedanken.“ ,sagte er und schaute mich an. „Ich hoffe es gefällt dir.“ ,meinte er und brachte eine kleine Schachtel zum Vorschein und gab sie mir. Vorsichtig machte ich sie auf und erblickte eine Kette mit dem Anhänger in der Form eines Herzens. Oh man, das durfte ich doch nicht haben! „Das … kann ich nicht annehmen.“ ,meinte ich stockend. „Oh doch, außerdem kann man es nicht umtauschen wenn es eingraviert ist.“ Toll würde jetzt Cathrine dort stehen ? Doch zu meiner Überraschung, war dem nicht so und in geschwungenen Buchstaben stand dort Melody. Über das ganze Gesicht strahlend lächelte ich ihn an und dann geschah es. Seine Lippen, trafen die meinen.
    Unser erster Kuss.
    Mein erster Kuss.

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