Lishcest

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    Entführtes Herz

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    Beitrag  Dimitri. <3 Mi Nov 02, 2011 5:07 pm

    Zusammenfassung

    Katharina wächst als Tochter eines armen Bauers auf und lebt in einer kleinen Hütte im Königreich Enchanted. Sie ist mit der Prinzessin Jane befreundet, deren Cousin Drake sich in Katharina verliebt. Doch Katharina ist in Drakes Bruder William verliebt und sieht in Drake nur einen nervtötenden Idioten.
    Als der königliche Ratgeber Cory Katharinas Kleid klaut, und Drake ihr eins von Jane gibt, werden sie vom König erwischt und Katharina findet sich am nächsten Tag am Pranger wieder. Dort wird sie von Drake geküsst und anschließend befreit.
    Katharina stattet Jane einen Besuch ab und dabei trifft sie auch Cory wieder und geht auf ihn los, doch der König platzt herein und verkündet, dass ein Fest stattfinden wird. Dort tanzt Katharina mit Drake, doch sie flüchtet um einem weiterem Kuss auszuweichen.
    Jane übernachtet bei ihr und am nächsten Morgen stürmen zwei Männer in ihr Haus. Es sind Cory und Tristan, Janes heimlicher Geliebter. Tristan macht Jane einen Heiratsantrag, während Katharina und Cory sich streiten.
    Katharina bekommt am nächsten Tag eine Einladung zum Dinner im Schloss der Safiers.
    Als sie dort ist, versucht die Königin ihr zu erklären, dass Katharina ihre Tochter ist und kann es auch beweisen. Drake ist niedergeschlagen und kommt mit der Tatsache, dass Katharina nun seine Schwester ist, und dass er sich in sie verliebt hat, nicht klar. Aber er versucht, es zu akzeptieren.
    Am Tag der Hochzeit von Jane schlüpft Katharina zum ersten mal in ihre Rolle als Prinzessin und Cory ist erstaunt, als er sie sieht. Katharina versucht, vor ihm zu flüchten, doch schließlich tanzen sie miteinander. Dabei fragt Cory sie, ob sie ihn heiraten will. Katharina ist verwirrt und läuft weg.
    Cory holt Katharina auf ihrer Flucht ein, und küsst sie. Dann fragt er sie noch mal und Katharina nimmt seinen Antrag glücklich an.



    Prolog

    Es hatte kaum eine Woche gedauert, ehe Cory und ich geheiratet haben. Es war der wunderschönste Tag meines Lebens. Ich konnte mich noch genau an Janes Gesichtsausdruck erinnern und an ihren Kreischanfall. Und an meinen Kreischanfall...
    Ich hatte ein bildschönes Hochzeitskleid an und ich hatte geweint vor Glück, als Cory "Ja, ich will" gesagt hatte. Er hatte mich in mein Zimmer getragen und gar nicht mehr aufgehört, mich zu küssen...
    Und neun Monate später bekam ich zwei wundervolle Kinder. Es waren zweieiige Zwillinge namens Leesha und Anthony.
    Leesha hatte hellblonde Haare und blau-graue Augen. Vom Charakter her glich sie eher mir, denn sie war genauso tollpatschig und frech wie ich. Sie hatte eine riesige Begeisterung für Janes Theater und hielt sich meistens dort auf.
    Anthony dagegen war das genaue Gegenteil: Er glich seinem Vater Cory extrem. Seine größte Leidenschaft war es, Leute zu durchschauen und sie dann auszutricksen. Anthony liebte es auf die Jagd zu gehen und mit seinem Pferd über Wiesen zu galoppieren, doch was er am allermeisten liebte, war seine Schwester.
    Anthony und Leesha waren ein Herz und eine Seele, die beiden zu trennen war einfach unmöglich. Auch wenn sie sich manchmal stritten, wusste ich würden sie immer zusammenhalten.
    In der Zeit, als ich schwanger war, verabschiedete ich mich von meinen Geschwistern Drake, der mittlerweile auch verheiratet war, und William, der noch immer vergebens nach einer Frau suchte und natürlich von meiner Mutter. Cory und Ich zogen in eine andere Gegend, bauten unser eigenes Schloss und erschufen ein wundervolles Dorf. Wir nahmen Flüchtlinge und Obdachlose auf und ließen sie umsonst in unserem Dorf wohnen. Denn Cory liebte, genau wie ich, die Gerechtigkeit.
    Natürlich wohnten wir immer noch nahe genug bei Jane und Tristan, sodass Leesha jeden Tag ins Theater gehen konnte.
    Und jeden Tag muss ich an diese Wendung zurückdenken, als sich mein ganzes Leben verändert hat, als Cory mich geheiratet hat. Dieser Tag ist jetzt schon 15 Jahre her.
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    Beitrag  Dimitri. <3 Mi Nov 02, 2011 5:14 pm

    Sooo ich hab das mal genauso gemacht wie du nää xD
    Und der Name.. Tja du kannst dir sicher denken warum die Geschi so heißt. Wenn nicht, wirst du's bald herausfinden xD

    Celina
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    Beitrag  Celina Do Nov 03, 2011 1:04 pm

    Du Nachmacher frauuuuuuu! Very Happy:D
    Weiso hast du so tolle namen ;( Very Happy xD ich hab ewig gebaucht bis ich welche habe, und meine namen sind trotzdem scheiße. xD
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Fr Nov 04, 2011 3:57 pm

    Kapitel 1 Leesha

    Ich schwang mich in den Sattel meines Pferdes und galoppierte los. Schließlich wartete ein ganzes Theater auf mich! Die Begeisterung für das Theater hatte ich entwickelt, als meine Mum mich das erste Mal mit in Janes Enchanted Theatre mitgenommen hatte. Damals war ich 8 Jahre alt gewesen und sie hatten das Stück Don Carlos aufgeführt. Und seit diesem Tage stand für mich fest, dass ich Schauspielerin werden wollte. Ich konnte nicht verstehen, dass mein Bruder Anthony kein Interesse für das Theater hatte. Er konnte doch wirklich wunderbar schauspielern. Aber ich verstand das männliche Geschlecht sowieso nicht wirklich. Ich war einfach nur zu froh, dass Tante Jane ein so tolles Theater besaß, in dem ich so manche Rolle spielen durfte. Und auch dieses Mal war ich auf dem Weg dorthin, um meine Rolle als Hecate in dem Stück Macbeth von Shakespeare zu proben.
    Und das war das erste Mal, dass Jane mir eine wirklich wichtige Rolle gegeben hatte.
    Ich war nun im Königreich Enchanted angekommen, es war eigentlich nur eine halbe Stunde Fußmarsch von unserem kleinen Dorf entfernt, und ich sah auch schon das riesige Theater vor mir. Es war von Außen schwarz und rot gestrichen und hatte über der großen Eingangstür aus Holz, die tagsüber offen stand, eine riesige Inschrift „Enchanted Theatre“.
    Ich band mein Pferd draußen an und trat dann in das große Haus ein und betrachtete die Leute, wie sie auf der Bühne standen und probten. Es war nur eine kleine Bühne aus Holz, da die Aufführungen sowieso immer auf dem Dorfplatz gespielt wurden. Vor der Bühne stand Jane, die dem Schauspiel aufmerksam folgte und zwischendurch ein paar Tipps gab. Neben ihr stand Jace, der siebenjährige Sohn von Jane und Tristan. Er war neben zwei anderen Geschwistern der jüngste. In einer dunklen Ecke, saß Rosanna, die fünfzehnjährige Schwester von Jace, und war in ein Buch vertieft. Sie war kein großer Fan vom Schauspiel und konnte es überhaupt nicht verstehen, wie ihre Eltern und Geschwister so begeistert vom Theater sein konnten. Sie war die einzige, die sich lieber in einer Ecke verkroch und ihre Bücher las, anstatt eine Rolle zu übernehmen. Aber das war nicht das einzige, was sie nicht mochte. Neben der Schauspielerei, war ich diejenige, die sie überhaupt nicht ausstehen konnte. Jedes Mal wenn sich unsere Blicke trafen, las ich ihre Feindseligkeit und ihren Abstoß gegenüber dem Theater darin. Sie konnte nicht verstehen, dass ich so begeistert von dem, was ich tat, war. Und außerdem wusste ich, auch wenn sie es nicht zugeben wollte, dass sie eifersüchtig auf mich war, weil ich immer so tolle Rollen bekam. Rosanna hegte den Traum, eine Prinzessin zu sein, und sie konnte es überhaupt nicht verstehen, dass ihre Mutter Jane, ihr Prinzessinnendasein damals aufgegeben hatte, nur um dieses Theater zu führen. Aber ich war mir sicher, dass wenn Rosanna einmal den Richtigen treffen würde, dass sie ihre absurden Träume ganz schnell wieder vergessen würde.
    Ich wendete meinen Blick wieder von ihr ab, als ich geradewegs in Serafins bernsteinfarbene Augen sah. Sie waren einfach hinreißend! Serafin war der Bruder von Jace und Rosanna, er war ein Jahr älter als Rosanna und Ich. Er hatte zwar nicht die Begeisterung für das Schauspiel, wie Jace und Ich sie hatten, dafür hatte er eine andere Freude. Er spielte für sein Leben gern Klavier, genauso wie mein Bruder Anthony, und begleitete somit die Theaterstücke. Serafin war ein Organisationstalent, und wenn er etwas plante, konnte man sich ganz sicher sein, dass nichts schief gehen würde. Er hatte im Gegensatz zu Jace dunkelbraune Haare und er war für seine sechzehn Jahre schon sehr groß. Jace hatte kurzes blondes Haar, was er von seinem Vater Tristan geerbt hatte und grüne Augen. Er war ebenfalls für sein Alter schon ziemlich groß und er überragte Jane um ein paar Zentimeter, aber Jane war auch ziemlich klein gewachsen.
    Rosanna hatte blaugrüne Augen und langes dunkelbraunes Haar, welches sich in großen Locken um ihren kleinen zierlichen Kopf ringelte. Sie legte viel wert auf ihr Äußeres und kam manchmal etwas eitel rüber. Da hatte sie eine Gemeinsamkeit mit meinem Bruder Anthony und meinem Vater Cory, denn die beiden waren, obwohl sie es nicht zugeben wollten, öfters ziemlich arrogant.
    Ich versuchte, mich wieder aus der Tiefe von Serafins bernsteinfarbenen Augen zu befreien und schenkte ihm ein Lächeln meinerseits. Serafins und meine Eltern hatten vor nicht allzu langer Zeit die Idee gehabt, uns zu vermählen, doch nicht nur ich, sondern auch Serafin lehnte dankend ab. Nicht, dass ich irgendwas gegen ihn hätte, aber er war beim besten Willen nicht mein Typ. Und ich war mit meinen Platinblonden Haaren und meinen blau-grauen Augen wohl ebenfalls nicht sein Geschmack.
    Ich gesellte mich zu Jane, die mich schon freudig anlächelte, und dem aufgedrehten Jace, der niemals stillhalten konnte. Wir begrüßten uns gegenseitig und Jane erklärte mir, dass ich noch etwas Zeit habe, bis ich auf die Bühne müsse.
    Wir spielten das Theaterstück Macbeth von Shakespeare, das von einem königlichen Heerführer handelte, seinem Aufstieg zum König von Schottland, dem Wandel zum Tyrannen und schließlich seinen Fall beschrieb. Den König Macbeth spielte natürlich Tristan und die Königin wurde von Jane gespielt. Ich hatte eine etwas kleinere Rolle, aber größer als meine letzte, nämlich die der Hecate, die Göttin der Hexerei. In dem Stück hatte ich die Aufgabe, drei Hexen zusätzlich zu bestärken und sie in ihrem Vorgehen anzutreiben. Zusammen mit den Hexen verkörperte ich die übernatürlichen und widernatürlichen Seiten des Schicksals. Für mich war das eine wunderbare Rolle, in die ich mich perfekt hineinversetzen konnte. Eine der drei Hexen wäre normalerweise Rosanna gewesen, wenn sie nicht wieder auf stur geschaltet hätte und beleidigt gewesen wäre. Ich konnte Rosanna nicht verstehen, das Theater war eine perfekte Gelegenheit, sich zu verwirklichen. Genau das war mein Ziel, und wahrscheinlich auch das vieler anderer Schauspieler hier. Aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben. Sie glaubte noch immer an ihren Märchenprinzen, der sie aus ihrem Elend befreien würde. Rosanna war zu naiv um zu begreifen, dass sich diese Vorstellung niemals verwirklichen würde.
    „Leesha, du bist gleich dran. Mach dich bitte schon einmal bereit für deinen Auftritt.“, sagte Jane und riss mich völlig aus meinen Gedanken. Aber es war wohl besser. Ich durfte mir nicht immer so den Kopf über andere zerbrechen. Und das Theaterspiel war eine perfekte Ablenkung dafür.
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    Beitrag  Celina Fr Nov 04, 2011 7:25 pm

    Huhu
    tolles Kapi
    allerdings soll er doch Jeremy heißen nicht Serafin oder magst du Serafin lieber? naja wenn du willst kannst du die Figuren bei dir auch umbenennen Very Happy 7
    und bitte waaaas?
    Mein kleienr siebenjähriger Sohn überragt mich jetzt schon??????!!!!
    Ich glaub mein schwien pfeift, aber falls es dir ncith aufgefallen sit bin ich größer als di e meisten 5 Klässer, maan! Very Happy Boooaah! Very Happy
    nee das darf ncith sien, das ist doch mein kleiner Jace Sad der kann doch ncith schon größer sein maaan! und in der geschi kan ich ja auch ein paar cm größer sein maaan!! Very Happy xD
    oka ygenug aufgeregt xD
    So ein Theater will ich echt haben ;(
    aber schön das ich einen blonden Sohn hab Smile
    was eig. sehr unwahrscheinlich ist ^^
    Na toll keienr kann mein Tochter leiden Sad und so arrogant ist sie nicht!!! Das ist dein Gatte doch schon xD das ist genug Arroganz für eine geschichte (rofl) Mad

    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Fr Nov 04, 2011 8:00 pm

    Kapitel 2 Anthony

    Ich befand mich momentan auf einer riesigen Wiese, auf der nur ein paar Laubbäume standen. Neben mir saß mein Vater Cory im Gras und beobachtete mich dabei, wie ich versuchte, mit meinem Pfeil den Baum, der in etwa fünfzehn Meter Entfernung stand, zu treffen.
    Cory brachte mir die Kunst des Kampfes bei, und gerade lernte ich, wie man mit Pfeil und Bogen umzugehen hatte. Ich war ein Naturtalent, was ich höchstwahrscheinlich von meinem Vater geerbt hatte, da meine Mutter Katharina noch nicht einmal mit einer Steinschleuder umgehen konnte. Meine Schwester Leesha war genauso talentiert wie Katharina. Ich hatte einmal versucht, ihr hilfreiche Tricks beizubringen, aber sie lachte sich die ganze Zeit nur über meine Techniken kaputt und außerdem fiel es ihr, im Gegensatz zu mir ziemlich schwer, sich zu konzentrieren. Leesha hielt sich aber sowieso fast immer woanders auf, meistens im Theater von meiner Tante. Ich konnte ihre Leidenschaft gegenüber dem Theater nicht so ganz nachvollziehen. Es war zwar manchmal ganz unterhaltsam, aber trotzdem fand ich, dass es Zeitverschwendung war, und dass man diese lange Zeit für die Proben für etwas sinnvolleres nutzen konnte. Zum Beispiel für das Erlernen der Kampfkunst, so wie ich es gerade tat. Wenn Leesha irgendwann einmal überfallen werden würde, dann käme sie mit ihrer Schauspielerei nicht sehr weit, und dann wäre sie froh, wenn sie ein paar Kampftechniken ausüben konnte. Aber Leesha wollte so etwas nicht wahrhaben, sie war einfach zu stur, wieder eine Eigenschaft, die sie von Katharina hatte, und wollte sich von mir nichts sagen lassen. Und zumal sie wirklich sehr hübsch war mit ihren langen platinblonden Haaren und den großen neugierigen Augen, und wir nun mal in dem Zeitalter waren, wo öfters Leute einfach so verschwanden, lebte sie sehr gefährlich. Am liebsten würde ich sie irgendwo im Haus einsperren, auch wenn sie mich dann hassen würde, aber dann könnte ich endlich ohne Angst um meine geliebte Schwester leben und sie war mir einfach zu wichtig, als dass ich es verkraften würde, wenn ihr irgendwas zustoßen würde. Leesha war meine Zwillingsschwester, wir waren zweieiig, denn wir sahen uns überhaupt nicht ähnlich. Und auch vom Charakter her waren wir sehr verschieden. Wir ähnelten uns eigentlich nur in unserer Liebe füreinander. Wenn man uns nicht kannte, könnte man meinen, dass wir ein Paar wären, wir waren einfach ein Herz und eine Seele, aber das lag hauptsächlich daran, dass wir Geschwister waren.
    „Das klappt ja schon richtig gut, Anthony. Jetzt konzentriere dich nochmal, und dann triffst du auch diesen Ast.“, sagte Cory und deutete mit seinem Zeigefinger auf einen dünnen Ast, der von einem der Bäume runter hing. Ich folgte mit meinem Blick seiner Deutung und seufzte innerlich leise auf. Dieser Ast war wirklich verdammt dünn. Aber Corys Blut floss in meinen Adern, welches mich dazu veranlagte, immer alles zu schaffen, was ich mir vornahm. Ich atmete also einmal tief ein, griff nach einem Pfeil und spannte meinen Bogen. Ich konzentrierte mich nur auf diesen Ast und zielte. Natürlich wollte ich meinem Vater beweisen, dass wir nicht umsonst tagelang geübt hatten. Ich wollte, dass er stolz auf mich war.
    Der Pfeil traf genau durch den Ast und teilte ihn in zwei. Eine Welle von Erleichterung und Stolz überkam mich und auch Cory lobte mich. Das musste ich unbedingt Katharina erzählen, aber wahrscheinlich würde sie das sowieso nicht interessieren. Sie beschäftigte sich meistens mit anderen Sachen wie zum Beispiel das Schreiben von Büchern, was ihre größte Leidenschaft darstellte, oder sie kümmerte sich um die Menschen im Dorf. Meine Mutter hatte ein großes Herz. Unser kleines Dorf bestand nur aus armen Leuten, für die Katharina ein Zuhause geschaffen hatte, und die sie versorgte. Die Menschen waren ihr sehr dankbar und sie vergötterten Katharina. Manche nannten sie sogar Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit. Und das war sie auch, Katharina liebte die Gerechtigkeit und sie hatte mir einmal erzählt, dass sie das erst tat, seitdem sie eines Tages ungerecht behandelt wurde, und unschuldig am Pranger stand. Damals war sie auch arm gewesen, deshalb hatte sie wahrscheinlich auch ein so großes Herz für arme Menschen. Und sie war auch nicht lange Prinzessin gewesen. Sie hatte diesen Stand aufgegeben als Leesha und ich ungefähr drei Jahre alt waren. Katharina mochte es einfach nicht, so hoch angesehen zu werden, ihr gefiel das Leben als Bäuerin besser und so gab sie ihren Titel als Prinzessin ab. Sie würde zwar immer eine bleiben, das war ihr bewusst, aber sie hasste es, wenn sie mit Hoheit angesprochen wurde und sie fand es einfach nur gerecht, dass die Menschen im Dorf sie nicht besser behandeln mussten, als sie es bei anderen taten. Katharina konnte es einfach nicht leiden, wenn irgendjemand bevorzugt wurde.
    „Wir sollten jetzt besser wieder nach Hause gehen, Anthony. Sonst macht sich deine Mutter wieder Sorgen und regt sich unnötig auf. Du kennst sie ja.“, grinste Cory. Auch wenn er Katharina über alles liebte, konnte er es sich einfach nicht verkneifen, sich über so manch eine Charaktereigenschaft von ihr lustig zu machen. Cory hatte eine leicht provokante Art an sich, aber er wusste auch, dass Katharina ihn vergötterte und nichts übel nehmen konnte. Aber sie war auch der größte Tollpatsch, den er kannte, und zu seinem Bedauern hatte Leesha das auch noch von ihr geerbt.
    „Nicht, wenn wir ihr überhaupt keine Möglichkeit lassen, sich über irgendwas aufzuregen. Am besten lassen wir sie gar nicht erst zu Wort kommen.“, erwiderte ich. Ich hatte viel von Cory geerbt, zum Beispiel auch das viele Reden. Bei Cory war das eigentlich beruflich, da er mal der königliche Ratgeber gewesen war, aber den Job hatte er vor langer Zeit aufgegeben. Er hatte ihn für Katharina aufgegeben, als sie kurz vor der Entbindung stand. Er wollte einfach mehr Zeit für sie haben und sich um sie kümmern. Er wollte ihr in dieser schweren Zeit beistehen. Cory wusste, dass Katharina eine Höllenangst vor der Geburt hatte, und als es so weit war, hatte er ihr gut zugeredet und mit seinem Talent, Menschen mit Worten zu beruhigen, hatte er ihr die meiste Angst nehmen können. Dann war es nur noch Freude. Sie hatte sich so darüber gefreut, endlich ein Kind von Cory zu bekommen, und dann waren es auf einmal zwei. Seit diesem Tage an haben sich Katharina und Cory nie wieder gestritten, was sie vorher öfters getan haben. Die Geburt hat die beiden irgendwie verbunden und selbst nach sechzehn Jahren können Katharina und Cory nicht genug voneinander bekommen. Sie schauen sich noch immer so verliebt an, wie damals. Bei den beiden stimmt das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ wirklich. Die beiden sind wirklich unterschiedlich, und nie wirklich einer Meinung, und doch sind sie wie füreinander geschaffen.
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    Beitrag  Steffchen Fr Nov 04, 2011 9:47 pm

    Soo, damit du es auch lesen kannst!


    Kapitel 3 Katharina

    Ich legte meinen Stift nieder und las mir noch einmal den letzten Absatz durch. Endlich war mein Buch fertig. Es war nun schon mein zweites fertiges Buch. Und ich würde gleich zu meiner Freundin Mariella reiten und ihr das Buch überbringen. Klar, hätte ich es lieber, wenn Cory sich mein Buch durchlesen würde, aber wie ich ihn kannte, würde er wieder tausende Stellen finden, die ich besser hätte schreiben können, oder er hätte wieder irgendwas an meinem Schreibstil auszusetzen. Cory war einfach unverbesserlich. Aber trotzdem liebte ich ihn so wie er war.
    Ich zog mir einen schwarzen Umhang an und machte mich auf den Weg zu meiner Freundin. Sie wohnte nicht weit entfernt von meiner Behausung, die etwa dreifach so groß war wie ein normales Haus. Die Häuser von den Dorfbewohnern waren alle einheitlich aus Holz und Stein. Mein selbst erschaffenes Dorf wuchs von Jahr zu Jahr und es war mein ganzer Stolz. Die Häuser waren alle ordentlich angereiht und jedes hatte einen kleinen Garten. Sie bildeten zwei lange Reihen, und am Kopfende stand meine große Behausung. Um unser Dorf herum war sehr viel Natur, überall standen Laub- und Nadelbäume, Blumen und Büsche. Das ganze Dorf stand auf einer riesigen Wiese, nur die Wege die in andere Dörfer führten, und die Wege, die von Haus zu Haus führten, waren aus schwarzweißem Kies. Das alles hatte ich mit Cory errichtet. Apropos Cory, wo steckte der eigentlich? Ich hatte ihn und Anthony schon den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Eigentlich musste ich mir keine Sorgen machen, schließlich war Cory ein sehr guter Kämpfer und Anthony mittlerweile auch.
    Ich war nun an Mariellas Haus angekommen und klopfte an die Tür. Eine freudestrahlende Frau öffnete mir die Tür. Mariella verdankte mir ihr Leben, denn ich hatte sie halb erfroren in einem kleinen Fluss stehend entdeckt und mit in mein Dorf gebracht. Sie hatte damals versucht, sich umzubringen.
    Sie war wirklich sehr hübsch, hatte lange schwarze Haare und braune Augen. Ihre vollen Lippen luden einen wortwörtlich dazu ein, sie zu küssen. Doch ihre Schönheit wurde ihr damals zum Verhängnis. Dadurch, dass sie in der unteren Schicht der Gesellschaft war, durfte sie sich höheren Schichten nicht widersetzen, egal was sie verlangten. Deshalb hatte Mariella auch einen Abstoß gegen das männliche Geschlecht, außer gegen Cory natürlich. Weil sie ganz genau wusste, dass er zu solchen Taten niemals im Stande war und außerdem hatte sie mir und Cory zu verdanken, dass sie hier leben durfte.
    Mariella umarmte mich und nahm glücklich das Buch entgegen. Ich setzte mich auf einen Stuhl vor dem Kaminsims in ihrem Wohnzimmer und beobachtete diese aufgeweckte Frau, die in meinem von Hand geschriebenen Buch blätterte.
    „Danke, Katharina.“, sagte sie und legte das Buch auf einen Tisch, dort wo mein anderes Buch auch lag. „Ich bin mir sicher, dass es genauso gut ist, wie das andere.“
    „Das ist nett, Mariella. Denkst du, ich könnte es veröffentlichen?“ Es war tatsächlich ein Traum von mir, Schriftstellerin zu werden, genauso wie es Janes Traum war, ein Theater zu besitzen. Nur der Unterschied war, dass sich Janes Traum bereits erfüllt hatte, aber meiner lag noch in weiter Ferne.
    „Also ich finde es großartig! Es würde bestimmt ganz berühmt werden.“, sagte sie. Sie war so ein optimistischer und lebensfroher Mensch, dass man es ihr wohl niemals anmerken würde, dass sie eine schlimme Vergangenheit hatte.
    „Danke, Mariella.“
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    Beitrag  Steffchen Fr Nov 04, 2011 11:54 pm

    Kapitel 4 Leesha

    Die Probe war sehr erfolgreich gewesen, niemand hatte seinen Text vergessen und Jane war sehr zufrieden. Sie fand sogar, dass wir so gut waren, dass wir das Stück nur noch einmal proben müssten, ehe wir es aufführten.
    Ich half noch beim aufräumen und unterhielt mich dabei mit Jeremy. Danach machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich stieg auf mein schneeweißes Pferd und galoppierte los. Ich war schon ziemlich spät dran, es war stockdunkel. Eigentlich hatte ich keine Angst im Dunkeln, das hatte ich wohl nicht von meiner Mutter geerbt, die bekam höllische Panik in der Dunkelheit. Normalerweise machte ich mich über diese Schwäche lustig, aber momentan konnte ich sie recht gut verstehen. Irgendwie war die Dunkelheit doch sehr unheimlich. Überall sah man irgendwas, was sich aber eigentlich als total harmlos erwies. Wie zum Beispiel ein herunterhängender Ast sah im Dunkeln wie ein Arm aus.
    Ich verlangsamte mein Pferd etwas und kam nun bei einem kleinen Wald an, den ich durchqueren musste. Ich kannte diesen Wald eigentlich sehr gut, da ich jeden Tag durch ihn hindurch ritt, um zu Janes Theater zu gelangen. Aber heute Abend wirkte er irgendwie Angst einflößend. Überall sah ich schaurige Gestalten und plötzlich wurde auch mein Schimmel unruhig. Ich war es nicht gewohnt, so spät abends auszureiten, doch die Probe hatte heute länger gedauert, und wegen der Zeitverschiebung wurde es abends viel schneller dunkel. Katharina machte sich wahrscheinlich schon wieder Sorgen um mich, wie sie es immer tat, wenn ich nicht rechtzeitig zu Hause war.
    Plötzlich knackte es und ich fuhr panisch herum. Das war keine gute Idee gewesen, da ich mein Gleichgewicht verlor und vom Pferd fiel. „Aua!“, flüsterte ich, keine Ahnung warum ich flüsterte, aber irgendwie wollte ich auf keinen Fall auffallen. Mein Pferd schnaubte und schaute mich an, als wäre ich verrückt geworden. Schon wieder hörte ich ein Knacken und schon wieder fuhr ich panisch herum. Und schon wieder war dies keine gute Idee. Mein Pferd erschrak und rannte davon. Toll, jetzt stand ich allein in einem stockdunklem Wald und hatte Angst.
    War das gerade ein Schatten, der da hinter den Bäumen her huschte? Oder bildete ich mir das nur ein? Okay, ich musste endlich meine Beine bewegen und aus diesem Wald heraus! Ich hatte mich definitiv geirrt, denn ich hatte doch die Furcht im Dunkeln von Katharina geerbt.
    Plötzlich vernahm ich Hufgetrappel, aber es war nicht mein Pferd, das weiße würde ich doch erkennen können. Es war jetzt endlich die Zeit gekommen, dass ich rennen musste! Das Hufgetrappel wurde immer lauter, aber ich wusste gar nicht, aus welcher Richtung es kam. Ich lief einfach immer weiter, meine Angst wuchs stetig. Und dann blieb ich abrupt stehen. Ich stand mitten vor einem pechschwarzen Pferd. Hätte es nicht geschnaubt, wäre ich wohl gegen es gelaufen. Und da es schwarz war, wie die Nacht, konnte ich es überhaupt nicht erkennen. Für einen Moment vergaß ich meine Angst, da stand ein Pferd vor mir! Ich sah hoch und erkannte, dass da jemand drauf saß! Oh, nein. Die Gestalt auf dem Pferd hatte einen schwarzen Umhang auf und ich konnte logischerweise sein Gesicht nicht erkennen. Wieder überkam mich die Angst, ich drehte mich um und lief wieder los. Doch der unheimliche Reiter folgte mir. Er kam immer näher, bis er mich von oben am Arm packte und auf sein Pferd zog. Panisch schrie ich um mich herum.
    „Leesha!“
    Ich verstummte plötzlich und war wie versteinert. Mein Herz raste wie verrückt und meine Gliedmaßen waren schon taub.
    „Ich bin es doch!“, sagte diese männliche Stimme, die mir so vertraut war. Sie war so warm, so herzlich. Und dann sah ich in sein Gesicht und atmete erleichtert aus. Es war Anthony.
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    Beitrag  Steffchen Sa Nov 05, 2011 8:35 pm

    Kapitel 5 Cory

    Ungeduldig ging ich in unserem riesigen Haus auf und ab. Katharina war nicht aufzufinden, aber wahrscheinlich war sie bei Mariella, und Anthony war auf der Suche nach Leesha, die noch immer nicht von ihrer Probe im Theater zurück gekehrt war. Eigentlich wollte ich selbst losgeritten sein um nach meiner Tochter zu suchen, aber Anthony musste mal wieder beweisen, dass er etwas gut konnte. Ich war ja stolz auf meinen Sohn, aber manchmal ging er mir einfach nur auf die Nerven. Ja, er war mein Sohn, aber er war wie mein Spiegelbild und das hatte ich irgendwie satt.
    Anthony war mir nicht nur vom Charakterlichen, sondern auch vom Äußeren sehr ähnlich. Er hatte dieselben Gesichtszüge, dieselbe Nase und dieselben schmalen Lippen. Sein Haarschnitt war ähnlich wie meiner, und seine Haarfarbe war rotbraun, somit ein bisschen dunkler als meine. Auch seine Augenfarbe war wie meine, grün, blau und eigentlich war sie undefinierbar, sie enthielt einfach zu viele unterschiedliche Farben, als dass man sie irgendwie deuten könnte.
    Anthony war beinahe so groß wie ich und eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass er auch so groß werden würde. Er stand mir einfach in allem nach.
    Charakterlich unterschieden wir uns Gott sei dank, ein wenig. Ich versuchte, Menschen zu durchschauen um ihre Gefühle und Stimmungen zu erörtern und dann aus ihnen schlau zu werden. Allerdings hatte ich eine leichte provokante Art an mir und viele hielten mich für arrogant. Darunter war auch meine Frau Katharina. Sie hielt mich für arrogant und eitel, selbst nachdem sie mich schon 15 Jahre kannte und eigentlich jetzt wissen müsste, dass ich das nicht war. Aber sie hatte wohl auch eine provokante Art an sich und versuchte mich bei jeder Gelegenheit zu provozieren.
    Anthony versuchte auch, Menschen auf diese Weise zu analysieren, doch musste ich zugeben, dass das nicht gerade seine Stärke war. Er deutete vieles falsch und wenn man ihm das sagte, war er danach tagelang beleidigt, weil er einfach keine Kritik vertragen konnte. Er war aber kein nachtragender Mensch und verzieh einem nach einiger Zeit immer alles.
    Anthony war im Gegensatz zu Leesha, die sehr emotional war und ihren Gefühlen immer freien Lauf ließ, eher verschlossen. Er offenbarte mir gegenüber nie seine wahren Gefühle und versuchte immer so gut wie es ging, sie zu verbergen. Leesha dagegen könnte den ganzen Tag nur über ihre Gefühle reden, sie machte sich nicht so viel daraus, was andere von ihr hielten. Wenn man das so betrachtete, könnte man meinen, die beiden waren sich völlig fremd, weil sie so unterschiedlich waren, niemand würde auf die Idee kommen, dass sie Zwillinge waren.
    Ich lauschte auf, als ich plötzlich ein lautes Wiehern hörte. Ich lief zu einem der Fenster und schaute in die schwarze Nacht. Aber ich hatte doch ein Wiehern gehört. War ich jetzt vollkommen verrückt geworden? Ich lief schnell zur Tür, riss sie auf und starrte erneut ins schwarze Nichts. Wieder hörte ich ein Wiehern, diesmal war es lauter. Und dann Hufgetrappel. Ich sah, wie etwas weißes auf mich zugerannt kam, und dann erkannte ich Leeshas Pferd.
    Nun schlugen bei mir die Alarmglocken. Ich holte mein Pferd aus dem Stall, zäumte es schnell und schwang mich rauf. Mir war egal, dass ich ohne Sattel ritt aber es ging hier um meine Tochter! Sofort raste ich in einem halsbrecherischem Tempo los.
    Tausende Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Was war mit Leesha passiert? War sie vielleicht verletzt? Wo war Anthony? Hätte er sie nicht längst finden sollen? Schlimmer hätte es nicht kommen können, oder? Ich galoppierte immer weiter, in die Richtung, aus der Leesha normalerweise kommen müsste. Plötzlich musste ich daran denken, wie Anthony und ich mich über Katharinas Besorgnis lustig machten, aber im Moment konnte ich sie so gut verstehen, wie noch nie zuvor. Ich konnte mich zum ersten Mal in sie hineinversetzen, denn sonst fiel mir das immer so schwer, und sie war die einzige, bei der das so war. Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich eine solche Angst... Dieses Gefühl war unbeschreiblich, das Gefühl, jemanden zu verlieren, der einem wichtig ist.
    „Dad?“, rief jemand. Ich verlangsamte mein Pferd sofort und hielt nach Anthony Ausschau. Es war seine Stimme, die ich gehört hatte. Und es war keine Einbildung. Ich sah ihn langsam auf mich zureiten, er hatte Leesha im Arm. Ein Stein fiel mir vom Herzen und das Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit. Mein Puls raste noch immer wie verrückt vor Aufregung, aber im Moment war ich einfach nur zu glücklich, dass meinen wundervollen Kindern nichts passiert war. Sie waren mit Katharina für mich das wichtigste auf dieser Welt und ich wollte nicht wissen, wie es mir gehen würde, wenn ich jemanden von den dreien verlieren würde. Aber daran wollte ich momentan auch gar nicht denken. Im Moment war mein einzigster Gedanke, dass es Leesha gut ging.
    Anthony übergab mir die zitternde Leesha und ich war einfach froh, dass sie nun sicher und geborgen in meinen starken Armen lag.
    „Ich bin stolz auf dich, Tony.“, sagte ich zu meinem Sohn, der mich überglücklich anstrahlte. Noch nie hatte ich diesen Satz ausgesprochen, und ich wusste ganz genau, dass Anthony das zu schätzen wusste. Ich setzte Leesha vor mich und ritt dann los. Anthony ritt dicht neben mir, den Blick immer wachsam in das Gebüsch gerichtet. Ich kannte den Weg auch im Dunkeln in und auswendig, und somit dauerte es nicht lange, bis wir wieder in unserem Dorf ankamen. Jetzt waren meine Kinder endlich wieder bei mir. Jetzt fehlte nur noch Katharina.
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    Beitrag  Steffchen Di Nov 08, 2011 8:52 pm

    Kapitel 6 Katharina

    Langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen. Wo steckten denn alle? Cory und Anthony waren noch immer nicht zurück und Leesha ebenfalls nicht. Ich war nun wirklich lange bei Mariella gewesen, draußen war es schon stockdunkel und als ich in unser Haus eintrat, war niemand da gewesen. Und dann stellte ich auch noch mit Entsetzen fest, dass Leeshas Pferd im Stall stand, aber Corys und Anthonys Pferde waren weg! Cory musste doch verdammt nochmal wissen, dass es nun Zeit fürs Abendessen war. Und normalerweise trainierte er mit Anthony nie länger als nötig. Und sie waren eigentlich immer pünktlich zu Hause! Warum heute nicht? Und warum war Leeshas Pferd hier, aber sie selbst war nirgendwo zu finden? Das war einfach zu seltsam. Aber was ich am aller seltsamsten fand, war, dass als ich nach Hause kam, die Haustüre weit geöffnet stand. Corys Umhang lag hier einfach mitten im Salon und keine Menschenseele war hier!!! Was war denn verdammt nochmal passiert? Und ich stand hier tatenlos herum und wusste nicht, was ich machen sollte.
    Ich setzte mich in den großen Sessel und fing an, in meinem Buch zu lesen. Doch ich fand einfach keine Ruhe. Und ich würde auch niemals Ruhe finden, mit dem Hintergedanken, dass meinem geliebten Mann und meinen wunderbaren Kindern etwas zugestoßen sein könnte. Also stand ich minutenlang vor dem Fenster und starrte hinaus. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
    Langsam wurde ich verrückt. Es war bestimmt schon nach Mitternacht! Ich wollte mich gerade umdrehen, und mich mit meinem Pferd auf die Suche nach meiner Familie machen, als ich geradewegs Cory, Anthony und Leesha in die Arme rannte. Die drei standen urplötzlich im Salon und schauten mich ruhig an. Ich zog eine Augenbraue hoch, Cory wusste ganz genau, was das bedeutete.
    „Tut mir leid, Schatz.“
    „Ihr seid mir eine Erklärung schuldig! Ich hab mir die größten Sorgen gemacht!“ Dann nahm ich meine Kinder und anschließend meinen Mann in die Arme und küsste ihn leicht auf seinen Mund. Seine Mundwinkel zogen sich etwas nach oben und es bildeten sich Grübchen, die ich einfach über alles liebte.
    „Es ist nichts passiert. Mach dir bitte keine Sorgen.“, entgegnete Anthony und zwinkerte mir zu. Ich wusste das er log, aber ich wusste auch, dass sie nicht wollten, dass ich mich unnötig aufregte und außerdem war es mir auch teilweise lieber, dass ich nichts wusste. Mit der Ungewissheit zu leben, war einfacher, als zu wissen, dass jemandem aus meiner geliebten Familie etwas passiert sei. Von daher hakte ich nicht weiter nach.
    „Anthony, wärst du so nett und ziehst dich für das Abendessen um? Deine Kleidung ist ganz verschmutzt.“ Ich sah zu Cory, betrachtete ihn von Kopf bis Fuß und seufzte laut. „Ich dachte ihr trainiert. Gebt es zu, ihr geht euch jeden Tag im Matsch wälzen!“ Corys Kleidung war noch viel dreckiger als die von Anthony und langsam fragte ich mich wirklich, was die bei ihrem „Training“ immer trieben. Nun sah ich zu Leesha, deren Kleid noch einigermaßen sauber war, doch trotzdem war ihr Saum nicht mehr weiß, sondern braun. Ich warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, und sie verstand. Dann folgte sie Anthony und begab sich in ihr Zimmer. Ich wendete meinen Blick wieder zu Cory, der noch immer vor mir stand und mich anstarrte. Ich bewegte mich einen Schritt auf ihn zu, sodass nur noch ein paar Zentimeter zwischen uns waren. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, doch trotzdem war ich noch zu klein, also beugte er seinen Kopf ein bisschen zu mir herunter und wir küssten uns. Aber diesmal taten wir es leidenschaftlich, schließlich waren unsere Kinder nicht im Raum.
    Ich ließ wieder von ihm ab und schaute in seine Augen. Noch immer sah er mich mit diesem ausdruckslosem Gesichtsausdruck an. Ich musterte ihn. Diese ausdruckslose Miene, diese Ernsthaftigkeit... die stand ihm irgendwie richtig gut, auch wenn das charakterlich nicht wirklich zueinander passte.
    „Und jetzt geh dich umziehen. Ich will nicht mit solchen Drecksschweinen am Tisch sitzen.“ Cory grinste und auch ich musste lachen, weil er einfach so süß aussah, wenn er grinste.
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    Beitrag  Celina Di Nov 08, 2011 9:25 pm

    Weeeiter, es soll irgendjemand sterben!!! bounce
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    Beitrag  Steffchen Di Dez 06, 2011 4:17 pm

    Nee es stirbt keiner ! =( Mad Mad
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    Beitrag  Celina Mi Dez 07, 2011 5:39 pm

    Schreibst du bitte bitte bitte bitte bitte weiter? Sad
    ich hoffe du hast bald mal wieder einen schreibflahs, achja udn streg dein hirn an damit dir das pw wieder einfällt Very Happy xD
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen So Apr 08, 2012 4:02 pm

    huhuchen, jaaa ICH LEBE NOCH !
    Ist es nicht schön, endlich nochmal was von mir zu hören? (:
    haha xd ja ich weiß.



    Kapitel 7 Anthony

    Ich zog mir ein paar neue Klamotten an, ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, darauf ein brauner Ledergürtel, dann setzte ich mich zu den anderen an den Tisch. Leesha und Cory waren bereits umgezogen.
    Unsere Haushälterin hatte uns ein Hähnchen mit Salzkartoffeln zubereitet und servierte das Essen gerade. Als Leesha sah, was es zu Essen gab, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von erwartungsvoll zu angewidert. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum.
    „Leesha, wie weit seid ihr mit eurem Theaterstück?“, fragte Katharina.
    Sofort war sie wieder bei der Sache. „Morgen ist die Generalprobe.“, erwiderte sie.
    „Und wann ist die Aufführung?“
    „Nächste Woche.“, meinte Leesha und man sah ihre Freude in ihren graublauen Augen auflodern. Wie lang war sie schon im Theater beschäftigt und probte dieses Stück? Wochen? Monate? Ich konnte ihre Begeisterung für das Theater nicht ganz so teilen. Ich spielte zwar auch hin und wieder mal ein paar kleinere Rollen, aber auch nur, wenn sich keine anderen Schauspieler finden ließen. In dieser Hinsicht hatte ich wohl etwas von meinem Vater geerbt, denn auch Cory mochte das Theater nicht besonders. Genauso wie Katharina und Cory zwei Gegensätze waren, waren Leesha und ich es ebenfalls. Trotz dessen, dass wir Zwillinge waren.
    „Ich geh schlafen, Gute Nacht.“, sagte Leesha und gähnte. Sie stand vom Tisch auf und verschwand in ihrem Zimmer. Auch ich bemerkte langsam, dass ich müde wurde. Heute war auch ein sehr anstrengender Tag gewesen.
    „Ich geh auch. Bis morgen.“, sagte ich und stand ebenfalls vom Tisch auf. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte und mich anschließend in mein Himmelbett fallen ließ, hörte ich noch lange, wie Katharina und Cory sich unterhielten, ehe sie kichernd ins Schlafzimmer gingen und endlich Stille im Haus herrschte.

    Ich träumte von einem Mann mit schwarzem Umhang, der mich zu beobachten schien. Er hatte eine Armbrust auf der Schulter, sein Pfeil war auf mich gerichtet. Ich hatte Panik, versuchte wegzulaufen, doch meine Beine wollten mir nicht gehorchen. Wir waren in einem Wald, es war dämmrig und Nebel verbreitete sich. Ich war allein. Allein mit diesem mysteriösen Mann. Tatsache war, dass er mich umbringen wollte. Die Zeit kam mir vor wie eine Ewigkeit, wir standen uns gegenüber, niemand regte sich. Plötzlich hörte ich ein leises Kichern. Es war Katharina, die gerade hinter einem Baum hervorkam. Sie hielt ein Baby in ihren Armen. Hinter ihr ging Cory, sein Blick wich nicht von ihr. Ich versuchte, sie zu rufen, wollte um Hilfe schreien, doch es kam kein Ton aus meiner Kehle. Ich versuchte es immer wieder, verzweifelt, aber mich hörte einfach niemand. Mein Magen zog sich zusammen, meine Kehle schnürte sich zu und meine Beine waren taub.
    „Cory, wir müssen Leesha finden!“, sagte Katharina plötzlich. Das Kind in ihren Armen war verschwunden. Anstatt des Babys hielt sie nun einen grüngoldenen Hut in ihren Händen, der Leesha gehörte. Ich schrie erneut nach meinen Eltern, doch wieder versagte meine ausgetrocknete Kehle. Und dann fiel Cory auf einmal auf seine Knie. Er spuckte Blut, hielt sich den Bauch. Und dann sah ich, dass er von einem Pfeil beschossen wurde, der genau in seinen Rippenbereich eingedrungen war. Das Blut quoll nur so heraus. Katharina schrie panisch nach ihm, doch es war zu spät. Cory war tot. Meine weinende Mutter brach neben meinem toten Vater zusammen, sie faltete die Hände ineinander und schaute gen Himmel.
    „Warum müssen mich nur alle verlassen? Cory. Anthony. Leesha. Riley. Meine wunderbare Familie. Tot. Und ich bin allein. Wieso tut ihr mir das an?“
    Ich wollte zu meiner verzweifelten Mutter gehen, wollte sie beruhigen, ihr sagen, dass ich noch am Leben sei, dass es mir gut ginge. Doch wie sollte ich das tun, wenn ich mich nicht bewegen konnte, und wenn ich nicht nach ihr rufen konnte? Und wahrscheinlich sah sie mich noch nicht einmal.
    Wieso dachte Katharina, dass ich tot sei? Dass Leesha tot war? Was war das für ein Mann, der meinen Vater getötet hatte? Und wer war Riley?
    Plötzlich durchzuckte ein höllischer Schmerz meinen gesamten Körper, lähmte ihn. Ich sah an mir herunter und entdeckte den Pfeil, der in meinem immer langsamer werdenden Herzen steckte. Ich sah noch einmal zu dem Mann herüber und bemerkte die ebenfalls tote Leesha, die gefesselt zu seinen Füßen lag. Ich war zu schwach, um jetzt irgendwelche Gefühle zu empfinden. Und mein Herz wurde langsamer. Neben Leesha saß Rosanna. Auch sie war tot. Meine Knie versagten allmählich und gaben schließlich ganz auf. Ich ließ mich auf den moosbedeckten Boden fallen. Mein Herz schlug ein allerletztes Mal. Mit meinem letzten Blick sah ich ein kleines Kind dicht vor mir stehen, es lächelte mich an und Grübchen bildeten sich in seinen rosafarbenen Wangen. Dieses Kind konnte nur von Cory sein. Mit meinem letzten Atemzug sagte ich „Riley…“, ehe ich endgültig verstummte.


    Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen auf.


    Kapitel 8 Leesha

    Nachdem ich eine Kleinigkeit zu mir genommen hatte, sattelte ich nun mein Pferd und machte mich auf den Weg ins Theater. Heute war die letzte Probe vor der Aufführung und die Aufregung machte sich schon bemerkbar. Es war die erste große Rolle, die ich spielen durfte. Weil ich es nicht mehr abwarten konnte, ritt ich viel früher als nötig los. Mein weißer Araber schwebte nur so dahin.
    Als ich in Enchanted ankam, sah ich als erstes Rosanna, die mal wieder in ihrem Buch vertieft war. Tat sie eigentlich auch etwas anderes als lesen? Es war ja ganz gut, sich zu bilden, aber übertrieb sie nicht etwas? Ich las zwar auch hin und wieder ein Buch, jedoch gestaltete ich meine ganze Freizeit nicht mit lesen, so wie Rosanna. Aber nunja, jeder hatte seine eigenen Interessen. Meine Leidenschaft war das Theater und Rosanna las nun mal gern.
    Ich betrat das Theater, wo ich auch schon von Jane empfangen wurde. Sie gab mir mein Kostüm, in diesem Fall war das ein grüngoldener Hut mit dem passenden Kleid dazu. Ich ging in einen kleinen Nebenraum und zog mich dort schnell um. Auf meinem Rückweg lief ich plötzlich Anthony in die Arme, der völlig verstört und aufgebracht aussah. Er hatte tiefe Augenringe und er war blass wie eine Leiche.
    „Anthony was machst du hier? Was ist passiert?“, fragte ich ihn. Anthony musterte mich und als er den Hut sah, den ich anhatte, weiteten sich seine Augen und er wurde noch blasser, obwohl das eigentlich unmöglich war, weil er sowieso schon eine recht blasse Haut hatte, die er von Cory geerbt hatte.
    „Leesha du musst sofort nach Hause! Und zieh diesen Hut aus, er bringt dir nur Unheil!“, keuchte Anthony. Er war völlig außer Atem und ich fragte mich, ob er den ganzen Weg hierher gelaufen war?
    „Warum, ist irgendetwas mit unseren Eltern?“, erwiderte ich und war plötzlich auch ganz durch den Wind.
    „Nein. Ich… hatte einen merkwürdigen Traum. Und jetzt zieh diesen bescheuerten Hut aus!“ Anthony packte den Hut und schmiss ihn in eine Ecke.
    „Willst du mich auf den Arm nehmen? Nur weil du einen Traum hattest, soll ich jetzt alles stehen und liegen lassen? Ich hab jetzt die Generalprobe! Nur weil du kein Interesse am Theater hast, bist du noch lange nicht berechtigt, mich von meinem Glück abzuhalten. Und was soll das mit dem Hut? Willst du etwa, dass er kaputt geht? Du willst echt meine Probe ruinieren, oder? Dir passt es einfach nicht, dass ich etwas gefunden habe, was mir Spaß bereitet und dir nicht! Gib es doch einfach zu!“ Ich hob meinen Hut wieder auf und setzte ihn auf meinen Kopf. Anthony hatte nicht das Recht dazu, mich so zu behandeln! Ich ging an ihm vorbei und ließ ihn einfach dort stehen. Sollte er es noch einmal wagen, heute in meine Nähe zu kommen!
    „Leesha! Das war nicht bloß ein Traum! Ich glaube,… dass ich die Zukunft gesehen habe.“, rief er mir hinterher. Während meines Fortgangs erklärte ich ihn für völlig verrückt geworden. Die Zukunft gesehen? Brauchte er etwa noch mehr Aufmerksamkeit, als er nicht ohnehin schon bekam? Musste er mir das wirklich antun?
    Ich stellte mich auf meine Position, wir spielten diese Szene im Wald, und wartete auf mein Zeichen. Ich hockte hinter einem Busch, nicht gerade sehr bequem, als mir plötzlich eine Hand auf den Mund gelegt wurde und ich brutal nach hinten gerissen wurde.


    Kapitel 9 Cory

    Die letzte Nacht war wirklich traumhaft gewesen. Naja, eher gesagt die letzten Nächte des ganzen Monats waren traumhaft gewesen. Ich stieg aus dem riesigen Ehebett aus und betrachtete das verwüstete Zimmer. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir in der letzten Nacht so stürmisch gewesen waren. Ein Grinsen huschte über meine Lippen. Ich schaute zu Katharina, die noch schlief und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
    Ich beauftragte die Köchin etwas Leckeres zuzubereiten, denn ich wusste, wie gern Katharina es hatte, ihr Frühstück ans Bett gebracht zu bekommen. In der Zeit, wo ich wartete, korrigierte ich heimlich in ihrem neusten Buch. Sie hasste es, wenn ich sie korrigierte, deshalb tat ich es heimlich. Und ich konnte mir mein Lachen einfach nicht verkneifen, wenn ich so manchen Fehler entdeckte.
    Die Köchin brachte mir das Essen auf einem Tablett und ich bedankte mich bei ihr. Anschließend ging ich wieder ins Schlafzimmer und weckte meine Frau sanft auf. Als sie sich mit einem glücklichen Lächeln aufrichtete, rutschte die Decke hinab und verschaffte mir einen Blick auf ihren wundervollen nackten Körper. Sie erwischte mich dabei, wie ich sie betrachtete und wie mein Blick auf der Wölbung ihres Bauches hängen blieb. Dieser Anblick war so verlockend, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Ich beugte mich zu ihr rüber und küsste sie auf ihre weichen Lippen. Sie erwiderte meinen Kuss und schmiegte sich an mich. Jetzt konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich musste sie einfach anfassen. Als meine Hand ihre vollen Rundungen umschloss, entrann ein vergnügtes Stöhnen ihrer Kehle. Meine Hand rutschte jetzt etwas tiefer, mein Mund ließ ihren dabei nicht los. Sie stöhnte erneut, diesmal jedoch lauter und leidenschaftlicher und auch mir entrann ein leises Stöhnen. Sie ertappte mich dabei und ließ abrupt von mir ab. Verspielt grinste Katharina mich an, dann fing sie an, mich auszuziehen. Zuerst zog sie mein Hemd aus und strich mit ihren kleinen Händen über meine Brust. Dann öffnete sie meine Hose und ich half ihr dabei, sie auszuziehen. Sie setzte sich in meinen Schoß, fing an, mich von oben bis unten küssen. Zuerst liebkoste sie meinen Mund, dann meinen Hals, meine Brust und schließlich küsste sie mich etwas tiefer. Feuer loderte in mir auf, stieg mir in den Kopf, strömte durch den ganzen Körper, bis es schließlich an meiner empfindlichsten Stelle ankam und explodierte. Ich hatte eine Vorahnung, dass es jetzt noch heftiger werden würde als letzte Nacht, schließlich waren unsere Kinder nicht im Haus und wir mussten uns nicht so extrem beherrschen.
    Ich drückte Katharina sanft von mir runter, damit sie sich hinlegte und ich das Spiel auch bei ihr spielen konnte. Ich fuhr mit meinen Fingern ihren gesamten Körper entlang, blieb bei einer Stelle etwas länger und liebkoste sie. Katharina stöhnte, das Feuer schien nun auch bei ihr ausgebrochen zu sein. Sie hatte ihre Augen geschlossen und biss sich auf die Lippen, um einen erneuten Laut zu unterdrücken. Ich wanderte mit meinen Fingern nun etwas höher, legte mich auf sie, küsste sie.
    Und dann machten wir dort weiter, wo wir gestern Nacht aufgehört hatten.

    Plötzlich klopfte es an der Haustür und wir wurden aus unseren Aktivitäten gerissen. Ich zog mir schnell ein Hemd über, ließ es jedoch aufgeknöpft, und eine Hose. Dann ging ich zur Türe und öffnete sie. Vor mir stand eine aufgebrachte Jane, die den Tränen nahe war.
    „Leesha ist weg! Wir haben sie überall gesucht aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt!“
    Ich knallte die Türe vor Janes Nase zu, zog mir Stiefel und Umhang an und stürmte nach draußen. Ich hörte noch wie Katharina leise „Cory?“, rief aber sie würde wohl noch eine Weile warten müssen.
    Das einzige was ich mich nun fragte war: Wo war Leesha?


    Kapitel 10 Katharina

    Ich musste jetzt nicht wirklich verstehen, warum Cory abgehauen ist, oder? Dabei waren wir doch gerade noch beschäftigt gewesen. Und wer war das an der Türe? Es hatte sich sehr nach Jane angehört, aber sie war doch gerade bei ihrer Generalprobe.
    Ich erhob mich vom Bett und zog mir ein blaues Kleid an. Mein Babybauch war nicht mehr zu übersehen. Ich schätzte, dass ich im fünften Monat schwanger war, aber ich konnte es nicht genau sagen. Eigentlich wollten Cory und ich keine Kinder mehr, aber irgendwie ist es dann doch anders gekommen. Aber auch nur, weil Cory nie die Finger von mir lassen konnte!
    Ich machte mich über das Frühstück her, was Cory auf die Kommode gestellt hatte. Das hatten wir wohl ganz vergessen…
    Ich war zwar noch immer nicht satt, aber das würde wohl erstmal für eine Weile reichen. Ich ließ mir zwei Pferde einspannen und fuhr dann mit der Kutsche zu meinem alten Heimatort Enchanted.
    Als ich ankam, war kaum jemand da. Und die, die da waren, waren in hellem Aufruhr. Andauernd hörte ich den Namen „Leesha“ murmeln und ich fragte mich, was sie jetzt schon wieder angestellt hatte.
    Ich lief plötzlich Tristan in die Arme, der mich aber noch rechtzeitig abstützte. Der Babybauch war wirklich nicht zu übersehen. Mann! Er begrüßte mich herzlich und legte ein wunderschönes Lächeln auf. Auch wenn Tristan wirklich sehr gut aussah, interessierte mich das gerade wenig. Ich wollte jetzt erstmal wissen, was mit Leesha war.
    „Wo ist Jane?“, wollte ich wissen.
    „Ehm, Katharina… Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen aber sie ist auf der Suche nach Leesha. Genauso wie Cory und die meisten Anderen. Sie waren gerade die Waldszene am proben und Leesha sollte auf ihr Zeichen warten. Nach mehreren Aufrufen, haben wir dann mal geguckt warum sie nicht kommt. Und dann haben wir festgestellt, dass sie nicht mehr da ist. Wir haben schon den ganzen Wald abgesucht aber sie ist einfach weg. Ich weiß auch nicht mehr weiter…“
    „Sie ist…weg?!“, hakte ich nach. Das konnte doch nicht wahr sein! War sie etwa weggelaufen? Aber weshalb sollte sie das tun…?
    „Katharina, die anderen suchen schon nach ihr. Du musst dir also keine Sorgen machen. Schon lieber dein Baby.“, meine Tristan und drückte mich auf einen Stuhl.
    „Ich weiß schon was richtig für mich ist und jetzt will ich euch beim Suchen helfen!“, protestierte ich.
    „Aber du weißt doch, dass Stress und Aufregung negative Auswirkungen auf das Baby haben können?“
    „Tristan, ich bin erst im fünften Monat schwanger! Und ich werd wohl besser wissen, was richtig für mich ist. Also bitte, es geht hier um meine Tochter!“
    „Dafür, dass du erst im fünften Monat schwanger bist, ist dein Bauch aber schon verdammt groß. Bist du dir bewusst, dass du jetzt wahrscheinlich keine Zwillinge kriegst und dass dein Bauch deshalb viel kleiner sein wird?“ Tristan ließ wirklich nicht locker.
    „Oh. Daran hatte ich gar nicht gedacht…“ Ich ließ mich wieder auf den Stuhl fallen. Er hatte Recht, wahrscheinlich war ich schon im achten oder neunten Monat schwanger! „Aber ich muss trotzdem nach meiner Tochter suchen.“, flüsterte ich.
    „Katharina, es sind mindestens zwanzig Leute auf der Suche nach deiner Tochter. Und stell dir mal vor, du würdest plötzlich dein Kind bekommen. Wäre es dann nicht besser, hier im Dorf zu bleiben? Hier hast du direkt eine Hebamme in deiner Nähe.“
    Ich seufzte. Tristan war genau so ein Besserwisser wie Cory. Und das schlimmste war, dass sie immer Recht hatten! Und auch dieses Mal hatte Tristan Recht. Ich musste hier bleiben. Also gehorchte ich ihm und er machte sich ebenfalls auf die Suche nach Leesha, während ich hier tatenlos herumsaß.
    Es machte mich einfach wahnsinnig hier zu sitzen, während Leesha vielleicht in Gefahr war! Ich musste ihr helfen… Ihr war schließlich ihre Mutter!
    Ich überprüfte kurz, ob jemand in Sichtweite war aber es war niemand zu sehen. Also ging ich ebenfalls auf die Suche nach meiner Tochter.


    Kapitel 11 Leesha

    Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich öffnete meine Augen und schaute mich um. Dieser Raum war vollkommen abgedunkelt und ich konnte nur ein paar leichte Umrisse eines Stuhls erkennen, der genau vor mir stand. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was als letztes passiert war. Ich war im Wald, wartete auf mein Zeichen, als mir plötzlich eine Hand auf den Mund gelegt wurde. Zuerst dachte ich, Anthony wäre total verrückt geworden und wollte mich verschleppen. Aber Anthony wäre niemals so brutal mit mir umgegangen. Ich sah in das Gesicht eines Mannes, der etwa das Doppelte von mir war, er hatte schwarze Haare und blaugrüne Augen, an mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich setzte zum Schrei an, doch er tat mir irgendetwas in den Mund und dann fiel ich bewusstlos um. Ich hatte noch immer einen leicht bitteren Geschmack im Mund.
    Ich lehnte an einer geziegelten Wand, war in einer Decke eingemummelt und gefesselt. Meine Beine schmerzten, womöglich hatte ich stundenlang in dieser Position verharrt.
    Ich vernahm ein leises Gemurmel und Schritte, die näher zu kommen schienen. Durch die Holztür konnte ich nur ein paar Gesprächsfetzen auffassen, wie zum Beispiel: „Ich will die beiden lebend“ und „Es geht hier um meine Ehre“. Was hatte das nur zu bedeuten?
    Schritte entfernten sich wieder und nun war das Gespräch lauter. „Wir werden alle gehängt, ist dir das bewusst? Diese Prinzessinnen haben eine Menge Macht! Ich will hier nicht mitmachen, Mann. Das war so alles gar nicht geplant!“
    „Was soll das heißen? Du willst doch nicht etwa abhauen?! Ich wusste, dass du ein Feigling bist und nun kümmere dich um das Mädchen. Du hast ja gehört, was der Meister gesagt hat: Er will sie lebend. Und wenn Joe ihr zu viel von dem Zeug gegeben hat, dann dürfen wir alle das ausbaden.“
    Wieder entfernten sich Schritte.
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    Beitrag  Celina So Apr 08, 2012 8:19 pm

    Ohhh =)

    Erstmal danke das ich /Rosanna auch tot bin xD
    Ich find's seltsam das deine Kinder dich und Cory beim Vornamen nennen Very Happy
    Leesha ist echt wie du außer das sie etwas netter denkt als du Very Happy
    Wieso spielen wir eig. eien szene im wald sag ich dann mitten in der Aufführung
    So meien Damen und Herren die nächste Szene ist im wald ich sehe sie dann alle in 5 Minuten draußen am Waldrand und kein Gedrängel!
    Strümische Nächte mit Cory Very Happy aha aa
    und er korrigiert dein buch ?
    Hallo bei ir wäre nur noch rot zu sehen wenn er das täte! Very Happy
    Ihrenwundervollen nackten Körper ich hab so einen lachanfall und ducan ist in skype mit mir am telen aber hab ja auf stumm Very Happy
    So ein geiles Kapi Very Happy Lieblingskapi dieses mit Cory und dir bisher Very Happy

    Das tristan dir so ruhig mitteilen kann das leesha weg ist, erstmal herzlich begrüßen Very Happy geil xD

    Cool, nächstes Kapi bitte du musst mich einholen Very Happy Mad
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Mo Apr 09, 2012 11:31 am

    Huhu, also das letzte Kapi mit leesha war noch nicht zuende .
    Hier ist der Rest



    Plötzlich ging die Tür auf und ich starrte einem Jungen, der etwa in meinem Alter war entgegen. Oh. Mein. Gott. Der sah bei weitem besser aus als Jeremy, obwohl dieser genau mein Typ war mit seinem welligen schwarzem Haar, den dunkelbraunen Augen und dieser muskulösen Statur.
    Er hatte dunkelbraunes, glattes Haar, seine Gesichtszüge waren markant. Seine Wangenknochen stachen besonders hervor, da sie sehr hoch waren. Er hatte große Augen, die von einem sehr dunklen Braun, wenn nicht sogar schon schwarz, waren. Er hatte lange, dichte Wimpern und volle Lippen. An seiner Augenbraue hatte er eine kleine Narbe, die sein Gesicht aber keineswegs verunstaltete. Im Gegenteil, sie machte es sogar noch attraktiver. Aber Narben fand ich schon immer toll, denn sie zeugten von Mut und Männlichkeit. Mehr konnte ich bei dem schwachen Kerzenschein nicht erkennen.
    „Ich bin im Himmel.“, sagte ich dem Jungen entgegen, der mich ernst anschaute.
    „Wohl eher in der Hölle.“, erwiderte er und kam auf mich zu.
    „Gott?“
    Der Junge löste meine Fesseln hektisch und sah mir dabei immer wieder ins Gesicht.
    „Ich bin nicht Gott, ich bin Jehan. Und es wäre nett, wenn sie mir ein bisschen helfen könnten, schließlich geht es hier um ihr Leben, nicht um meines.“
    Ich half ihm also, meine Fesseln zu lösen und stand dann auf, fiel aber direkt wieder hin. Oh Gott, ich hatte so lange in dieser einen Position verharrt, meine Beine waren ganz taub! Jehan stöhnte laut und trug mich dann aus diesem dunklen Raum. Allerdings war der Rest des Hauses auch nicht viel heller.
    „Wo sind wir hier?“, fragte ich, während wir einen langen Gang entlangliefen.
    „Ich sagte doch, in der Hölle. Wir müssen noch ein anderes Mädchen befreien und dann irgendwie abhauen. Also sei leise.“, flüsterte er. Bei einer großen Holztür blieben wir stehen und er setzte mich auf dem Boden ab. Dann verschwand er in dem Raum und kam ein paar Minuten später wieder heraus, Rosanna im Schlepptau. „Rosanna?!“, fragte ich verwirrt und genauso verwirrt fragte sie „Leesha?!“
    „Ja, schön, dass ihr euch kennt aber wir müssen ganz schnell hier weg.“, meinte Jehan, während er mich wieder hochhob. Gott sei Dank konnte Rosanna laufen. Sonst müsste der arme Jehan wohl uns beide tragen. Aber irgendwie genoss ich das auch. Und Rosannas Schmollgesicht zu sehen, war noch viel schöner. Was gäbe sie wohl dafür, jetzt an meiner Stelle zu sein? Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.
    Wir erreichten eine riesige Tür, die Jehan mit einem Fuß aufstieß und dann waren wir draußen. Erleichtert atmete ich die frische Luft ein. Aber erleichtert konnte ich keineswegs sein, denn da war auch schon die erste Wache, die auf uns zugerannt kam. Jehan setzte mich auf den Boden ab und rannte dem Mann entgegen. Er zog sein Schwert und schwang es galant in der Luft, bis es mit dem des Mannes zusammenstieß. Jehan wich aus und sprang zur Seite, der Mann brüllte vor Wut. Jehan hatte den Vorteil, sportlich und flink zu sein, so machte er eine kleine Rolle durch die Beine der Wache hindurch und stand nun direkt hinter dem großen tölpelhaften Mann. Eine gezielte Handbewegung und das Schwert stieß mitten durch das Herz.
    Jehan steckte sein Schwert wieder in die Scheide und kam dann auf uns zu. Mal wieder hob er mich hoch und wir gingen gemeinsam zum Pferdestall. Ich ließ meinen Blick nun etwas über das Anwesen streifen und stellte fest, dass es eigentlich sehr beträchtlich war. Es war zwar etwas verkommen und verwahrlost, dennoch hatte es früher sicher einmal wohlhabenden Menschen gehört.
    Rosanna öffnete vorsichtig die Stalltür und entdeckte einen weiteren Bediensteten. Sie nahm ein Stück Holz, was hier herumlag und schlich sich an den Mann, der sich gerade um die Pferde kümmerte. Sie schloss die Augen, während sie dem Mann das Holz überzog. Mit einem leisen Schreckensschrei fiel er bewusstlos zu Boden.
    „Es sind nur zwei Pferde.“, stellte Rosanna fest. „Und es gibt auch keine Sättel.“
    „Kannst du gut reiten, Mädchen?“, fragte Jehan.
    „Es geht.“, erwiderte Rosanna, doch ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Wenn sie etwas von ihrer Mutter geerbt hatte, dann wäre es wohl sinnvoller für sie zu Fuß zu gehen.
    „Okay, kannst du die Pferde auftrensen, ich halt solange Wache.“, sagte Jehan zu Rose und ging dann mit mir nach draußen.
    „Sind ihre Beine noch immer taub?“ Ich versuchte meine Zehen zu bewegen, doch es ging nicht. Diese verdammten Tölpel, die mich so ungelegen gefesselt hatten! Ich wollte doch nicht den ganzen Tag getragen werden!
    Kurze Zeit später kam Rosanna mit den zwei Pferden heraus, man konnte ihr ansehen, dass sie Angst vor den großen Tieren hatte, doch sie versuchte es zu überspielen. Vielleicht war sie doch nicht so eine schlechte Schauspielerin, für die ich sie immer gehalten hatte.
    „Gut. Du nimmst das braune Pferd. Wir nehmen das schwarze.“ Jehan hob mich auf das Pferd und noch nie hatte ich mir so sehr gewünscht, laufen zu können! Nutzte er meine Behinderung etwa aus oder warum zum Teufel packte er mir an den Allerwertesten? Auch Rosanna half er auf das Pferd, bei ihr machte er jedoch lediglich eine Räuberleiter. Und dann saß er mit einem Satz hinter mir und hatte die Zügel in der Hand. „Bereit?“, fragte er Rosanna. Diese nickte bloß, dann wandte er sich wieder mir zu. „Halt dich gut fest.“ Er trieb das Pferd an und schon galoppierten wir davon.
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    Beitrag  Celina Di Apr 10, 2012 1:06 pm

    Geil dieses
    "Gott?"
    Da hätte eigentlich Cory rauskommen müssen und sagen : "Ich bin hier!"
    Das mit dem tragen war so klar Very Happy
    Achja da es da ja anscheinend auf leben und tod geht, würd eich an rosannas stellle eiversucht das letzte sein woran ich da denken würde! Very Happy

    Du arschloch du weißt doch garnicht ob ich reiten kann und ich weiß es ja selber auch nicht xD

    Ich wollte doch nicht den ganzen Tag getragen werden <-- Oh doch das willst du!!

    Nächstes! Very Happy
    Steffchen
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    Beitrag  Steffchen Di Apr 10, 2012 1:30 pm

    Katharina

    Ich irrte jetzt bestimmt schon seit zwei Stunden durch den Wald und hatte meine Tochter noch immer nicht gefunden. Wo konnte sie nur sein? Verdammt nochmal! Ein riesiger Wutanfall bahnte sich gerade an und ich wollte jetzt einfach alles raus lassen. Ich schrie den Baum an, ich schrie den Felsen an und ich schrie den Busch an, der gerade in meiner Reichweite stand.
    „Verdammte Scheiße wo bist du Leesha! Du verdammter Baum warum machst du denn nichts? Du verdammter Busch stehst nur da rum! Verdammt nochmal! Verdammt nochmal! Verdammte Scheiße! Ahhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!“ Okay, es war nicht gut sich so aufzuregen, wobei ich schwanger war. Aber ich hatte so eine Wut und ich konnte einfach nichts tun!
    „Katharina?!“
    Ich drehte mich um und sah in Tristans strahlend blaue Augen. „Tristan...“, jammerte ich und fing dann an zu weinen.
    „Bist du es wirklich oder steh ich da einem tollwütigen Kaninchen gegenüber?“, scherzte Tristan und nahm mich dann in die Arme als er sah, dass ich total verzweifelt und aufgelöst war.
    „Ich hab dir doch gesagt, du sollst zu Hause bleiben. Jetzt stell dir doch mal vor, du würdest deine Wehen plötzlich bekommen.“, tadelte Tristan mich.
    „Das wär glaub ich nicht so gut… Aber lass uns jetzt Leesha suchen. Ist Cory bei Jane?“, fragte ich und sah Tristan nach. Er war natürlich viel schneller als ich, mit meinem dicken Babybauch. Ich musste beinahe laufen, um hinter ihm herzukommen.
    „Ja, die zwei suchen den östlichen Wald ab. Sie dürften aber nicht sehr weit von uns entfernt sein.“
    „Tristan, nicht so schnell!“, keuchte ich und hielt inne. „Oh nein…“
    Plötzlich spürte ich, wie die warme Flüssigkeit an meinen Beinen herunter lief. Und dann setzten auch schon die Wehen ein. Ich schrie laut auf und Tristans Blick richtete sich auf mich. Seine Augen weiteten sich, geschockt starrte er mich an.
    „Tristan!“, schrie ich. „Hilfe! Meine Weh…“ Ich brach mitten im Satz ab. Automatisch krümmte sich mein Körper vor Schmerzen, und dann ließ ich mich auf den moosbedeckten Boden nieder. Ich schrie erneut auf. Jetzt kam Tristan auf mich zu gerannt und versuchte, mich zu beruhigen.
    „Katharina, ganz ruhig. Du schaffst es sicher nicht mehr bis nach Hause, oder?“, fragte er und ich schüttelte leicht meinen Kopf. Ich hatte zwar schon zwei Kinder zur Welt gebracht, dennoch waren die Schmerzen, die ich ertragen musste, eine höllische Qual. „Okay, dann muss ich dir jetzt beim Entbinden helfen.“
    „Hast du so was überhaupt schon mal gemacht?“, brachte ich keuchend hervor.
    „Ich hab einmal dabei zugesehen.“ Das stimmte mich jetzt nicht wirklich ruhiger. Er hatte keinerlei Erfahrung bei so was, aber ich konnte das Kind auch nicht allein zur Welt bringen.
    „Also, ich glaube du musst jetzt pressen.“, sagte er.
    „Gott steh mir bei. Also wenn ich das hier überlebe, fange ich an, an Wunder zu glauben.“
    Und dann ging es los. Immer abwechselnd presste und atmete ich. Ich musste zugeben, Tristan eignete sich hervorragend als Hebamme. Also falls ich in diesem Leben noch ein Kind zur Welt bringen sollte, würde ich auf jeden Fall wieder Tristan als Geburtshelfer wollen. Allerdings gäbe es jemanden, den ich noch viel lieber als Hebamme hätte: Cory. Aber er konnte ja leider kein Blut sehen.
    „Pressen!“, rief Tristan. Ich benutzte meine allerletzte Kraft, um noch einmal kräftig zu pressen. Und dann hatte ich es endlich geschafft.
    „Nun, wie willst du den kleinen denn nennen?“, fragte Tristan, während er mir meinen Sohn reichte. Ich strahlte geradezu vor Freude.
    „Es ist ein Junge?“, sagte ich überglücklich und nahm mein Baby in die Arme. Und dann rollte eine dicke Träne über meine vor Anstrengung rot glühende Wange.
    „Warum weinst du denn? Müsstest du dich nicht normalerweise freuen?“
    „Doch, Tristan. Ich bin wahrscheinlich die glücklichte Person auf dieser Welt. Jedoch fehlt mir etwas. Etwas sehr wichtiges.“
    „Sprich nicht in Rätseln, Katharina. Sag mir, was du brauchst, vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen.“
    „Hey!“, rief plötzlich jemand und es war, als ob das fehlende Stück in mir ein Puzzleteil wäre, was gerade eingesetzt wurde. Mein Ehemann war endlich bei mir.
    „Cory.“, sagte Tristan erleichtert. Mit schnellen Schritten schritt Cory voran, er würdigte mich keines Blickes, geradewegs auf Tristan zu und verpasste ihm einen Kinnhaken.
    „Du machst dich an meine Frau ran?“, warf Cory ihm vor. Ich sah nun Jane, Drake und Gabriella auf uns zu kommen. Und dann haute Tristan Cory eine rein. Das war genug! Ich erhob mich mit meinem Kind, drückte es Jane in die Arme, die es wiederum Drake gab, und schritt auf Tristan zu. Er bekam meine ganze Kraft zu spüren.
    „Niemand schlägt meinen Mann!“, schrie ich.
    Jane gesellte sich zu uns und trat Cory einmal feste in seine Weichteile.
    „Und niemand schlägt meinen Mann!“, meinte sie zu Cory, der sich bemühte, nicht vor Schmerzen aufzuschreien.
    Drake stand nun plötzlich auch neben mir und verpasste Tristan und Cory einen Kinnhaken. „Ich will auch mitmachen.“, meinte er.
    Panisch wandte ich mich zu Gabriella um, die meinen Sohn in ihren Armen wiegte. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich schritt auf Drakes Frau und mein Kind zu, und schloss es dann in meine Arme.
    Während sich die anderen stritten, liefen erneut Tränen über meine Wangen.
    „Cory!“, schrie ich verzweifelt. Meine Stimme war tränenerstickt und brach sofort ab.
    Mit einem Ruck drehte er sich zu mir um und traute seinen Augen kaum, als er sah, was ich da in meinen Armen hielt. Sofort ließ er sein Schwert fallen und kam auf mich zu. Vor mir ließ er sich auf die Knie fallen und schenkte mir ein wundervolles Lächeln. Dann gab ich ihm unseren Sohn.
    „Riley.“
    „Das ist ein toller Name, Schatz. Aber er wird Rajesh heißen.“, erwiderte Cory und gab mir meinen Sohn wieder. „Tristan, ich habe dir Unrecht getan. Das tut mir leid. Ich danke dir natürlich, dass du Katharina bei ihrer Geburt geholfen hast. Auch wenn ich jetzt nicht mehr der einzige bin, der weiß, wie sie nackt aussieht.“ Den letzten Satz murmelte Cory und sagte ihn eher zu sich selbst. Aber ich hatte ihn gehört und musste augenblicklich grinsen. Typisch Cory.
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    Beitrag  Steffchen Di Apr 10, 2012 2:14 pm

    Anthony

    Ich hatte schon von Leeshas Verschwinden gehört. Hatte ich es nicht gesagt?! Aber nein, auf mich hörte ja nie jemand. Dieses sture Weib! Die anderen waren schon längst auf der Suche nach ihr, als ich Rosanna aufsuchte, um sie zu fragen, ob ihr vielleicht etwas aufgefallen sei oder ob sie irgendetwas Außergewöhnliches bemerkt habe. Aber leider war auch Rosanna wie vom Erdboden verschluckt. Im Dorf hatte sie niemand gesehen, und auch in den Nachbardörfern und im nahegelegenen Wald war sie nicht zu finden. Schon komisch, dass am selben Tag, zur selben Uhrzeit zwei Prinzessinnen spurlos verschwanden, oder? Wurden sie eventuell entführt?
    Oh mein Gott, jetzt fiel es mir wieder ein! In meinem Traum waren Leesha und Rosanna bei diesem Mann. Tot… Sie wurden mit Sicherheit entführt!
    Ich sprang auf mein Pferd und ritt los. Also Tristan war in Richtung Südosten gegangen, Cory und Jane in Richtung Osten und Drake und Gabriella… Nunja, ich wusste es nicht genau. Aber ich wusste, dass niemand nach Norden gegangen war. Ja, das war es! In alle Richtungen ist irgendjemand geritten, aber niemand hatte an den Norden gedacht!
    Ich trieb mein Pferd zum Galopp an, doch nach kurzer Zeit parierte ich es wieder durch. Da lag doch was… im Busch. Ich sah mir das genauer an und erkannte den Hut. Diesen verdammten Hut!
    Ich wusste das etwas passiert! Ich hatte tatsächlich die Zukunft gesehen. Das war auf einer Seite großartig, aber auf der anderen Seite würden wir alle sterben! Leesha, Rosanna, Cory, mein ungeborener Bruder und ich! Ich durfte nicht zulassen, dass meine Familie ausstarb. Ich trieb mein Pferd weiter an und wir jagten durch den Wald. Die Bäume die an mir vorbeizogen, nahm ich kaum war, sah sie nur noch verschwommen. Ich hatte ein festes Ziel vor Augen und ich durfte niemanden enttäuschen.

    Nach etwa zwei Stunden näherte ich mich einem großen Anwesen, das zwar etwas verwildert war, aber dennoch musste es vermögende Besitzer haben. Das Anwesen bestand aus einem großen Haus aus Ziegelsteinen und einem modernen Holzdach. An das Haus grenzte ein großer hölzerner Stall, davor ein riesiger Innenhof aus Asphalt und links und rechts davon eingezäunte Wiesen mit roten Tulpen.
    Ein Mann näherte sich mir und machte einen leichten Knicks. Er musterte mich kurz und lächelte dann listig.
    „Sie müssen Anthony Safier sein.“, stellte der Mann fest. Er war groß gewachsen, hatte dunkelbraune Augen und eine hellbraune Haarfarbe. Seine Haare waren glatt und er hatte denselben Haarschnitt wie Cory. Seine Nase war spitz und seine Zähne von einem strahlendem Weiß. Seine Kleidung war elegant und modern. Er trug ein langes rotes Hemd, darauf ein brauner Ledergürtel. An den Ärmeln und am Saum hatte das Hemd ausgefallene Verzierungen. Seine Hose war aus schwarzem Leinen und seine polierten Lederstiefel glänzten.
    „Die Ähnlichkeit ist wahrhaftig erstaunlich. Du bist der Zwillingsbruder von Leesha, nehme ich an.“
    „Wer zum Teufel sind sie?“
    „Oh entschuldigen sie meine Unhöflichkeit, Mylord. Ich bin Richard…Crown…Jewel.“, sagte der junge Mann. „Dürfte ich sie auf eine Tasse Tee einladen? Oder gelüstet es ihnen nach etwas Essbarem?“
    „Tut mir leid, ich bin auf der Durchreise und auf der Suche…nach jemandem. Haben sie zufällig zwei Mädchen in meinem Alter gesehen, die eine fast weißes, glattes und die andere dunkles gelocktes Haar?“
    „Du sprichst von deiner Schwester? Freilich, ich kenne sie!“, lachte Richard. „Ich entsinne mich ihrer jeder kleinsten Einzelheit. Nun sag mir, Prinz, warum bist du auf der Suche nach ihr? Sie ist doch nicht etwa verschwunden?“
    Also entweder war dieser Typ ein verdammt schlechter Schauspieler und er wollte mir weißmachen, dass er Leesha nicht gesehen habe, obwohl er genau wusste, wo sie war, oder er wollte tatsächlich, dass ich dachte, dass er Leesha hatte. Aber wozu war das gut? Das war doch völlig absurd.
    „Haben Sie die beiden Mädchen gesehen oder nicht?“, drängte ich und sah in dieses immerwährend grinsende Gesicht.
    „Fürwahr habe ich die beiden Prinzessinnen gesehen. Sie waren überdies hier, doch dessen ungeachtet wollten sie nicht länger an diesem Ort verweilen. Bedauerlich, da sie meinen Befehlsempfänger unterschlugen.“
    „Wir sind längst keine Thronfolger mehr, edler Herr. Aber sagen Sie mir, warum sollten die beiden einen ihrer Lakaien stehlen?“
    Richard machte eine unverständliche Handgeste und spielte dann den Besorgten.
    „Zu meinem Bedauern bin ich unwissend. Aber es wäre mir eine Ehre, sie auf Ihrer Suche begleiten zu dürfen, um meinen Lakai zurückzuerlangen.“
    Ich hatte keine Ahnung, ob ich diesem fremden Mann vertrauen konnte, aber vielleicht konnte er mich tatsächlich zu Rosanna und Leesha führen, oder mir zumindest bei der Suche nach ihnen behilflich sein. Ich musste zugeben, er hatte sehr große Ähnlichkeit mit dem Mann aus meinem Traum.
    „Ich bin mir im unklaren, ob das eine gute Idee ist, Lord Jewel.“, zögerte ich.
    „Unzweifelhaft könnte ich Ihnen eine große Hilfe auf ihrer Suche nach Leesha und Rosanna sein.“, sagte Richard und war schon auf dem Weg zum Pferdestall.
    Oh Mann, ich glaubte, dass es wirklich keine gute Idee war, diesen Mann mitzunehmen. Aber am allermeisten störte mich diese gehobene Sprache. Es war zwar normal, im Adel so zu sprechen und wenn meine Mutter damals nicht abgedankt hätte, würde ich wahrscheinlich auch so förmlich sprechen. Aber irgendwie ging mir das nach einiger Zeit auf die Nerven.
    „Anthony, mir ist das unerklärlich, aber meine Pferde wurden mir dem Anschein nach gleichermaßen endwendet.“
    Gott sei Dank, es war wirklich besser, allein weiter zu reiten. Diesem Mann sollte ich besser nicht trauen. Aber Moment mal…
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    Beitrag  Celina Di Apr 10, 2012 6:04 pm

    Ja wie moment mal?
    Also ganz ehrlich die Sprache ist sehr sehr seltsam Very Happy
    Da ist Cory aber cooler! (rofl) xD
    Wenn du später dann mit dme zusammen bist nervt dich das dann nicht?
    Aber wieso kommt der denn jetzt schon vor Sad
    Toll jetzt bist duoff ich morgen nciht da und ich les erst übermorgen /morgen abend weiter
    fuuuuuuuuuuuuuuuuuuu xD
    Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad Mad
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    Beitrag  Steffchen Mo Apr 16, 2012 8:31 pm

    Die Sprache ist nicht seltsam, sondern einfaches Hochdeutsch. -.-



    Rosanna

    Ich hatte überhaupt keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, seitdem wir geflüchtet waren. Mein Zeitgefühl war schon immer sehr schlecht gewesen, das einzige was mir half, mich ein wenig zu orientieren war, dass es langsam dämmrig wurde. Also musste es etwa sechs Uhr sein.
    Ich wettete, dass Leesha es genoss, mit Jehan zu reiten. Und als ob ihre Beine noch immer taub wären. Dieses arrogante Flittchen wollte doch nur wieder im Rampenlicht stehen. Aber dieses Mal würde ich das nicht zulassen! Dieses Mal ließ ich dem begehrtesten Mädchen des Dorfes nicht den Vortritt!
    Und dabei konnte Leesha tausendmal besser reiten als ich. Und zum Reiten brauchte man doch seine Beine kaum. Aber es war ja jetzt sowieso zu spät.
    „Was haltet ihr davon, eine kurze Rast zu machen? Hier in der Nähe müsste ein kleines Dorf sein.“, meinte Jehan und vertrieb meine diabolischen Gedanken. „Hältst du es noch ein paar Kilometer aus, Rosanna?“, fragte er und schaute über seine Schulter. Ich nickte und er wendete sich zu Leesha. „Und sie? Stehen sie noch ein paar Minuten durch?“
    „Ja, langsam verspüre ich meine Beine wieder.“, bemerkte sie.
    Ich wüsste ja schon zu gern, warum er Leesha siezte und mich lediglich duzte, als ob wir uns schon bekannt wären. Gut, Leeshas Familie war reicher als meine, aber wir waren doch beide gleichen Standes. Warum zum Teufel präferierte er dann Leesha?
    Sie war mit ihren platinblonden, fast weißen Haaren und ihren blau-grauen Augen wirklich sehr hübsch. Und da sie ein Zwilling war, war sie auch sehr klein und zierlich und viel schlanker als die anderen. Ihre Lippen waren weich und purpurrot, sie hatte dieselbe blasse Haut wie Anthony und Cory und ihre Wangen waren von einem leichten rosa. Ihre Wangenknochen waren hoch und ihre Stupsnase war klein und gerade. Sie trug ihre Haare wie ihre Mutter Katharina sehr lang und glatt. Leesha hatte eine Menge Verehrer und sie war mit Abstand das begehrteste Mädchen im Dorf. Und ja, sie war auch das Hübscheste!

    Nach einer halben Ewigkeit kamen wir tatsächlich an einem kleinen Dorf an. Wir stiegen von unseren Pferden ab, Leesha konnte mittlerweile wieder laufen. Trotzdem hob Jehan sie heldenhaft von ihrem Ross.
    „Werden wir hier übernachten?“, fragte Leesha und sah sich um. Das Dorf sah verlassen und alt aus. Die Häuser waren teilweise aus Holz und Steinblöcken und modern waren sie nicht gerade. Und ich wettete, dass es nicht gut genug für Leesha war.
    „Hier ist mit Sicherheit irgendwo eine Gaststätte. Ansonsten müssen wir wohl oder übel unter freiem Himmel schlafen. Aber das würde ihnen doch nichts ausmachen, oder, Myladys?“
    „Das stiele kein Problem für mich dar.“, antwortete ich.
    „Nunja…ehm.“, zögerte Leesha. „Wenn ich ehrlich sein muss, bin ich kein großer Freund der Dunkelheit.“
    Ich hatte es doch gewusst, dass Fräulein Fein sich zieren würde.
    „Ich bin doch da und beschütze euch.“, scherzte Jehan. „Und nun werde ich mich hier einmal umsehen. Sie warten hier.“ Und schon war er davon.
    „Hast du es genossen, in seinen starken Armen zu liegen?“, provozierte ich meine Konkurrentin.
    „Rosanna, hast du vergessen, dass unsere Eltern Cousinen sind? Wir sind miteinander verwandt also warum streitest du dich hier mit mir?“
    „Wir sind nicht miteinander verwandt! Deine Mutter ist eine Betrügerin und dein Vater ist so snobistisch, dass es für ein ganzes Land reicht. Ganz zu schweigen von dir.“, höhnte ich und hoffte, einen wunden Punkt getroffen zu haben. Normalerweise war ich nicht so kaltherzig, doch bei Leesha konnte ich mich nicht beherrschen. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir meine Familie wegnahm und dass meine Mutter lieber hätte, dass Leesha ihre Tochter wäre. Nur weil mich das Theater nicht interessierte. Ich hatte noch nie Liebe von meiner Mutter erfahren. Noch nie hatte sie „ich hab dich lieb“ oder dergleichen zu mir gesagt. Aber so oft wie sie zu Leesha sagte, dass sie stolz auf sie ist, konnte ich es gar nicht mehr mitzählen. Und Leesha bekam schon genug Liebe von ihrer Familie. Ich hatte einfach das Gefühl, überflüssig zu sein.
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    Beitrag  Celina Do Apr 19, 2012 5:23 pm

    Na toll ich bin Jane und Rosanna und fühle mich vonb mir selbe rungeliebt, dass ist so verwirrend Very Happy Na ja ist ja nur so ein wenig ähnlichkeit der chakrakter und du bist die begehrteste im Dorf? Very Happy Na dann ist ja toll das mein SOhn bei der begehrtesten im Dorf ein wenig Chancen hat , mit dem genau mein Typ... naja hat Jehan wohl vortirtt der blonde =D
    NExt please und nciht mehr aus meiner Sicht das ist ja wiederlich Very Happy
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    Beitrag  Steffchen Di Mai 08, 2012 2:58 pm

    Leesha

    Mit offenem Mund starrte ich Rosanna an. Wie konnte sie so etwas sagen? Meine Mutter war keine Betrügerin und mein Vater, nunja, er war manchmal etwas überheblich, aber snobistisch?!
    „Was ist denn nur in dich gefahren, Rose? Du weißt, dass meine Mutter fürwahr königlichen Blutes ist! Warum fängst du ausgerechnet jetzt, wo wir in ernsthaften Schwierigkeiten stecken, zu streiten an?“
    „Du hast es überhaupt nicht verdient, den Titel Prinzessin zu tragen.“, sagte sie kalt.
    „Rosanna, wir sind beide keine Prinzessinnen mehr! Verdammt nochmal, was ist denn nur los mit dir?“
    „Das fragst du mich? Du bist diejenige, die mir meine Familie wegnimmt!“
    „Ich nehme dir doch nicht deine Familie weg. Ich spiele lediglich ein paar Rollen im Theater. Ich habe meine eigene Familie, ich brauche deine nicht auch noch.“
    „Ehm, Ladys, bitte streitet euch nicht. Denn es sieht ganz so aus, als müsstet ihr noch ein paar Tage miteinander auskommen.“, mischte Jehan mit. „Ich habe eine kleine Gaststätte gefunden. Aber sie hat leider nur noch zwei freie Zimmer.“
    „Ich werde ganz bestimmt nicht mit der in ein Zimmer gehen!“, maulte Rosanna direkt.
    „Ich kann auch darauf verzichten, die ganze Nacht von dir angezickt zu werden!“, rief ich zurück.
    „Wir müssen aber hier nächtigen. Die Pferde brauchen auch eine Pause.“, sagte Jehan.
    Rosanna stieg von ihrem Pferd ab und ging schnurstracks an Jehan und mir vorbei, in Richtung Gaststätte. Dabei fluchte sie laut und murmelte: „Wenn das ein Doppelbett ist, schlaf ich draußen. Sollen mich doch die Wölfe auffressen.“ Auch ich stieg von meinem Pferd ab und brachte es in den Stall, der zur Gaststätte gehörte. Jehan brachte sein Pferd und Rosannas Gaul ebenfalls in den Stall und fragte dann: „Ist die immer so gereizt?“
    „Nein, ich glaub sie hat ein paar Probleme zu Hause. Ich denke sie kann bestimmt auch nett sein.“ Moment mal, warum verteidigte ich diese Zicke eigentlich?
    Jehan grinste und ging dann mit mir zur Gaststätte, wo Rosanna schon ungeduldig wartete.
    „Wird aber auch Zeit.“, meinte sie. Ich ging mit Rosanna in unser Zimmer und wir stellten fest, dass es Einzelbetten waren, die da standen. Gott sei Dank!
    „Noch offensichtlicher kannst du dich nicht an diesen Typen ranschmeißen, oder?“, fragte Rosanna plötzlich vorwurfsvoll.
    „Ich schmeiß mich doch nicht an ihn ran! Ich…“ Rosanna schnitt mir mitten im Satz das Wort ab.
    „Du bist so gemein, Leesha! Du weißt ganz genau, dass mein Bruder in dich verliebt ist und du ignorierst ihn Tag für Tag! Und jetzt wirfst du dich diesem Fremden an den Hals! Warum wollen eigentlich alle Typen immer was von dir?“
    „Waaas?! Jeremy ist in mich verliebt? Das bildest du dir ein. Das hätte er mir doch gesagt… oder?“
    „Nein das ist keine Einbildung. Jeremy hat mir selbst gesagt, dass er dich toll findet. Und jetzt tu nicht so, das wusstest du doch!“
    „Rosanna! Ich wusste nichts davon, okay? Und selbst wenn, ich werde mir ja wohl noch selber aussuchen dürfen, mit wem ich zusammen sein will! Aber da wir gerade vom Verliebt sein sprechen. Als du eben meine Familie aufs Übelste beleidigt hast, hast du all meine Familienmitglieder genannt und beleidigt, außer einen.“
    „Na und?“
    „Du stehst auf Anthony, geb es zu!“, rief ich.
    „Das ist nicht wahr! Anthony ist… er ist… ehm. Er ist dein Zwillingsbruder, auf sowas würde ich doch niemals stehen!“, antwortete Rosanna.
    „Allein schon wie du ihn immer ansiehst! Wie du auf einmal strahlst! Und wie deine Augen funkeln!“
    „Jetzt reicht’s aber! Ich steh nicht auf diesen aufgeblasenen Gockel!“ Rosanna kam plötzlich auf mich zu und ging auf mich los. Sie erhob ihre Hand, doch bevor sie mir irgendetwas antun konnte, gab ich ihr eine Backpfeife. Sie stieß einen empörten Laut aus und haute mir ebenfalls eine rein, bevor ich reagieren konnte. Mein Kopf wurde ganz rot vor Wut und Rosanna sah nicht besser aus, als wir dann kreischend aufeinander los gingen.
    „Was ist denn hier los? Euer Geschrei hört man bis in mein Zimmer!“, sagte Jehan, der plötzlich in unserem Zimmer stand und Rosanna von mir wegzerrte.
    Rosannas Frisur war völlig ruiniert und zerzaust, sie hatte eine leicht angeschwollene Lippe und ihr Kopf war hochrot. Meine Frisur war ebenfalls aufgegangen, sodass meine Hüftlange blonde Mähne über Schultern, Rücken und Gesicht fiel und überall am Körper hatte ich Kratzspuren, vor allem im Gesicht und an den Armen.
    „Leesha steht auf dich!“, schrie Rosanna und riss sich aus Jehans Griff los.
    „Das ist doch gar nicht wahr! Wahrscheinlich stehst du selber auf ihn!“, fauchte ich.
    „Ladys, beruhigt euch erstmals wieder. Ihr seid wahrscheinlich von der langen Reise etwas gereizt...“




    Celina
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    Beitrag  Celina Mi Mai 09, 2012 5:58 pm

    Wenn ich jetzt nur schreibe Gutes Kapi Very Happy bringst du mich um Very Happy

    Also irgendwie find ich diesen Streit seltsam, aber das liegt wohl um Gefühl das ich dich mit Leesha und mich mit Rosanna idefiiziere und ich einen Streit nicht ertragen kann Very Happy

    Ist Jehan eig. wirklich gut oder wird der noch böse ? =)

    Aber Fräulein dieser Srpuch :

    ... "Bei meiner Familie hast du jemanden ausgelassen. Anthony!" ... Bah Very Happy
    Weißt du das ich mich umentschieden habe? Very Happy Gabriella kann Anthony glaub ich doch haben aber ich weiß es noch nicht ganz Very Happy genauso wenig wie ich weiß, mit wem Katharina und Jane am Ende zusammenkommen Very Happy Ich würde gern nochmal ein Kapi aus Cory's Sicht lesen Sry (rofl)

    Cool *daumen hoch Smile cyclops cyclops cyclops cyclops cyclops cyclops pig
    Hast du noch ein Kapi?

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