huhuchen, jaaa ICH LEBE NOCH !
Ist es nicht schön, endlich nochmal was von mir zu hören? (:
haha xd ja ich weiß.
Kapitel 7 Anthony
Ich zog mir ein paar neue Klamotten an, ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, darauf ein brauner Ledergürtel, dann setzte ich mich zu den anderen an den Tisch. Leesha und Cory waren bereits umgezogen.
Unsere Haushälterin hatte uns ein Hähnchen mit Salzkartoffeln zubereitet und servierte das Essen gerade. Als Leesha sah, was es zu Essen gab, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von erwartungsvoll zu angewidert. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum.
„Leesha, wie weit seid ihr mit eurem Theaterstück?“, fragte Katharina.
Sofort war sie wieder bei der Sache. „Morgen ist die Generalprobe.“, erwiderte sie.
„Und wann ist die Aufführung?“
„Nächste Woche.“, meinte Leesha und man sah ihre Freude in ihren graublauen Augen auflodern. Wie lang war sie schon im Theater beschäftigt und probte dieses Stück? Wochen? Monate? Ich konnte ihre Begeisterung für das Theater nicht ganz so teilen. Ich spielte zwar auch hin und wieder mal ein paar kleinere Rollen, aber auch nur, wenn sich keine anderen Schauspieler finden ließen. In dieser Hinsicht hatte ich wohl etwas von meinem Vater geerbt, denn auch Cory mochte das Theater nicht besonders. Genauso wie Katharina und Cory zwei Gegensätze waren, waren Leesha und ich es ebenfalls. Trotz dessen, dass wir Zwillinge waren.
„Ich geh schlafen, Gute Nacht.“, sagte Leesha und gähnte. Sie stand vom Tisch auf und verschwand in ihrem Zimmer. Auch ich bemerkte langsam, dass ich müde wurde. Heute war auch ein sehr anstrengender Tag gewesen.
„Ich geh auch. Bis morgen.“, sagte ich und stand ebenfalls vom Tisch auf. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte und mich anschließend in mein Himmelbett fallen ließ, hörte ich noch lange, wie Katharina und Cory sich unterhielten, ehe sie kichernd ins Schlafzimmer gingen und endlich Stille im Haus herrschte.
Ich träumte von einem Mann mit schwarzem Umhang, der mich zu beobachten schien. Er hatte eine Armbrust auf der Schulter, sein Pfeil war auf mich gerichtet. Ich hatte Panik, versuchte wegzulaufen, doch meine Beine wollten mir nicht gehorchen. Wir waren in einem Wald, es war dämmrig und Nebel verbreitete sich. Ich war allein. Allein mit diesem mysteriösen Mann. Tatsache war, dass er mich umbringen wollte. Die Zeit kam mir vor wie eine Ewigkeit, wir standen uns gegenüber, niemand regte sich. Plötzlich hörte ich ein leises Kichern. Es war Katharina, die gerade hinter einem Baum hervorkam. Sie hielt ein Baby in ihren Armen. Hinter ihr ging Cory, sein Blick wich nicht von ihr. Ich versuchte, sie zu rufen, wollte um Hilfe schreien, doch es kam kein Ton aus meiner Kehle. Ich versuchte es immer wieder, verzweifelt, aber mich hörte einfach niemand. Mein Magen zog sich zusammen, meine Kehle schnürte sich zu und meine Beine waren taub.
„Cory, wir müssen Leesha finden!“, sagte Katharina plötzlich. Das Kind in ihren Armen war verschwunden. Anstatt des Babys hielt sie nun einen grüngoldenen Hut in ihren Händen, der Leesha gehörte. Ich schrie erneut nach meinen Eltern, doch wieder versagte meine ausgetrocknete Kehle. Und dann fiel Cory auf einmal auf seine Knie. Er spuckte Blut, hielt sich den Bauch. Und dann sah ich, dass er von einem Pfeil beschossen wurde, der genau in seinen Rippenbereich eingedrungen war. Das Blut quoll nur so heraus. Katharina schrie panisch nach ihm, doch es war zu spät. Cory war tot. Meine weinende Mutter brach neben meinem toten Vater zusammen, sie faltete die Hände ineinander und schaute gen Himmel.
„Warum müssen mich nur alle verlassen? Cory. Anthony. Leesha. Riley. Meine wunderbare Familie. Tot. Und ich bin allein. Wieso tut ihr mir das an?“
Ich wollte zu meiner verzweifelten Mutter gehen, wollte sie beruhigen, ihr sagen, dass ich noch am Leben sei, dass es mir gut ginge. Doch wie sollte ich das tun, wenn ich mich nicht bewegen konnte, und wenn ich nicht nach ihr rufen konnte? Und wahrscheinlich sah sie mich noch nicht einmal.
Wieso dachte Katharina, dass ich tot sei? Dass Leesha tot war? Was war das für ein Mann, der meinen Vater getötet hatte? Und wer war Riley?
Plötzlich durchzuckte ein höllischer Schmerz meinen gesamten Körper, lähmte ihn. Ich sah an mir herunter und entdeckte den Pfeil, der in meinem immer langsamer werdenden Herzen steckte. Ich sah noch einmal zu dem Mann herüber und bemerkte die ebenfalls tote Leesha, die gefesselt zu seinen Füßen lag. Ich war zu schwach, um jetzt irgendwelche Gefühle zu empfinden. Und mein Herz wurde langsamer. Neben Leesha saß Rosanna. Auch sie war tot. Meine Knie versagten allmählich und gaben schließlich ganz auf. Ich ließ mich auf den moosbedeckten Boden fallen. Mein Herz schlug ein allerletztes Mal. Mit meinem letzten Blick sah ich ein kleines Kind dicht vor mir stehen, es lächelte mich an und Grübchen bildeten sich in seinen rosafarbenen Wangen. Dieses Kind konnte nur von Cory sein. Mit meinem letzten Atemzug sagte ich „Riley…“, ehe ich endgültig verstummte.
Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen auf.
Kapitel 8 Leesha
Nachdem ich eine Kleinigkeit zu mir genommen hatte, sattelte ich nun mein Pferd und machte mich auf den Weg ins Theater. Heute war die letzte Probe vor der Aufführung und die Aufregung machte sich schon bemerkbar. Es war die erste große Rolle, die ich spielen durfte. Weil ich es nicht mehr abwarten konnte, ritt ich viel früher als nötig los. Mein weißer Araber schwebte nur so dahin.
Als ich in Enchanted ankam, sah ich als erstes Rosanna, die mal wieder in ihrem Buch vertieft war. Tat sie eigentlich auch etwas anderes als lesen? Es war ja ganz gut, sich zu bilden, aber übertrieb sie nicht etwas? Ich las zwar auch hin und wieder ein Buch, jedoch gestaltete ich meine ganze Freizeit nicht mit lesen, so wie Rosanna. Aber nunja, jeder hatte seine eigenen Interessen. Meine Leidenschaft war das Theater und Rosanna las nun mal gern.
Ich betrat das Theater, wo ich auch schon von Jane empfangen wurde. Sie gab mir mein Kostüm, in diesem Fall war das ein grüngoldener Hut mit dem passenden Kleid dazu. Ich ging in einen kleinen Nebenraum und zog mich dort schnell um. Auf meinem Rückweg lief ich plötzlich Anthony in die Arme, der völlig verstört und aufgebracht aussah. Er hatte tiefe Augenringe und er war blass wie eine Leiche.
„Anthony was machst du hier? Was ist passiert?“, fragte ich ihn. Anthony musterte mich und als er den Hut sah, den ich anhatte, weiteten sich seine Augen und er wurde noch blasser, obwohl das eigentlich unmöglich war, weil er sowieso schon eine recht blasse Haut hatte, die er von Cory geerbt hatte.
„Leesha du musst sofort nach Hause! Und zieh diesen Hut aus, er bringt dir nur Unheil!“, keuchte Anthony. Er war völlig außer Atem und ich fragte mich, ob er den ganzen Weg hierher gelaufen war?
„Warum, ist irgendetwas mit unseren Eltern?“, erwiderte ich und war plötzlich auch ganz durch den Wind.
„Nein. Ich… hatte einen merkwürdigen Traum. Und jetzt zieh diesen bescheuerten Hut aus!“ Anthony packte den Hut und schmiss ihn in eine Ecke.
„Willst du mich auf den Arm nehmen? Nur weil du einen Traum hattest, soll ich jetzt alles stehen und liegen lassen? Ich hab jetzt die Generalprobe! Nur weil du kein Interesse am Theater hast, bist du noch lange nicht berechtigt, mich von meinem Glück abzuhalten. Und was soll das mit dem Hut? Willst du etwa, dass er kaputt geht? Du willst echt meine Probe ruinieren, oder? Dir passt es einfach nicht, dass ich etwas gefunden habe, was mir Spaß bereitet und dir nicht! Gib es doch einfach zu!“ Ich hob meinen Hut wieder auf und setzte ihn auf meinen Kopf. Anthony hatte nicht das Recht dazu, mich so zu behandeln! Ich ging an ihm vorbei und ließ ihn einfach dort stehen. Sollte er es noch einmal wagen, heute in meine Nähe zu kommen!
„Leesha! Das war nicht bloß ein Traum! Ich glaube,… dass ich die Zukunft gesehen habe.“, rief er mir hinterher. Während meines Fortgangs erklärte ich ihn für völlig verrückt geworden. Die Zukunft gesehen? Brauchte er etwa noch mehr Aufmerksamkeit, als er nicht ohnehin schon bekam? Musste er mir das wirklich antun?
Ich stellte mich auf meine Position, wir spielten diese Szene im Wald, und wartete auf mein Zeichen. Ich hockte hinter einem Busch, nicht gerade sehr bequem, als mir plötzlich eine Hand auf den Mund gelegt wurde und ich brutal nach hinten gerissen wurde.
Kapitel 9 Cory
Die letzte Nacht war wirklich traumhaft gewesen. Naja, eher gesagt die letzten Nächte des ganzen Monats waren traumhaft gewesen. Ich stieg aus dem riesigen Ehebett aus und betrachtete das verwüstete Zimmer. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir in der letzten Nacht so stürmisch gewesen waren. Ein Grinsen huschte über meine Lippen. Ich schaute zu Katharina, die noch schlief und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
Ich beauftragte die Köchin etwas Leckeres zuzubereiten, denn ich wusste, wie gern Katharina es hatte, ihr Frühstück ans Bett gebracht zu bekommen. In der Zeit, wo ich wartete, korrigierte ich heimlich in ihrem neusten Buch. Sie hasste es, wenn ich sie korrigierte, deshalb tat ich es heimlich. Und ich konnte mir mein Lachen einfach nicht verkneifen, wenn ich so manchen Fehler entdeckte.
Die Köchin brachte mir das Essen auf einem Tablett und ich bedankte mich bei ihr. Anschließend ging ich wieder ins Schlafzimmer und weckte meine Frau sanft auf. Als sie sich mit einem glücklichen Lächeln aufrichtete, rutschte die Decke hinab und verschaffte mir einen Blick auf ihren wundervollen nackten Körper. Sie erwischte mich dabei, wie ich sie betrachtete und wie mein Blick auf der Wölbung ihres Bauches hängen blieb. Dieser Anblick war so verlockend, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Ich beugte mich zu ihr rüber und küsste sie auf ihre weichen Lippen. Sie erwiderte meinen Kuss und schmiegte sich an mich. Jetzt konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich musste sie einfach anfassen. Als meine Hand ihre vollen Rundungen umschloss, entrann ein vergnügtes Stöhnen ihrer Kehle. Meine Hand rutschte jetzt etwas tiefer, mein Mund ließ ihren dabei nicht los. Sie stöhnte erneut, diesmal jedoch lauter und leidenschaftlicher und auch mir entrann ein leises Stöhnen. Sie ertappte mich dabei und ließ abrupt von mir ab. Verspielt grinste Katharina mich an, dann fing sie an, mich auszuziehen. Zuerst zog sie mein Hemd aus und strich mit ihren kleinen Händen über meine Brust. Dann öffnete sie meine Hose und ich half ihr dabei, sie auszuziehen. Sie setzte sich in meinen Schoß, fing an, mich von oben bis unten küssen. Zuerst liebkoste sie meinen Mund, dann meinen Hals, meine Brust und schließlich küsste sie mich etwas tiefer. Feuer loderte in mir auf, stieg mir in den Kopf, strömte durch den ganzen Körper, bis es schließlich an meiner empfindlichsten Stelle ankam und explodierte. Ich hatte eine Vorahnung, dass es jetzt noch heftiger werden würde als letzte Nacht, schließlich waren unsere Kinder nicht im Haus und wir mussten uns nicht so extrem beherrschen.
Ich drückte Katharina sanft von mir runter, damit sie sich hinlegte und ich das Spiel auch bei ihr spielen konnte. Ich fuhr mit meinen Fingern ihren gesamten Körper entlang, blieb bei einer Stelle etwas länger und liebkoste sie. Katharina stöhnte, das Feuer schien nun auch bei ihr ausgebrochen zu sein. Sie hatte ihre Augen geschlossen und biss sich auf die Lippen, um einen erneuten Laut zu unterdrücken. Ich wanderte mit meinen Fingern nun etwas höher, legte mich auf sie, küsste sie.
Und dann machten wir dort weiter, wo wir gestern Nacht aufgehört hatten.
Plötzlich klopfte es an der Haustür und wir wurden aus unseren Aktivitäten gerissen. Ich zog mir schnell ein Hemd über, ließ es jedoch aufgeknöpft, und eine Hose. Dann ging ich zur Türe und öffnete sie. Vor mir stand eine aufgebrachte Jane, die den Tränen nahe war.
„Leesha ist weg! Wir haben sie überall gesucht aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt!“
Ich knallte die Türe vor Janes Nase zu, zog mir Stiefel und Umhang an und stürmte nach draußen. Ich hörte noch wie Katharina leise „Cory?“, rief aber sie würde wohl noch eine Weile warten müssen.
Das einzige was ich mich nun fragte war: Wo war Leesha?
Kapitel 10 Katharina
Ich musste jetzt nicht wirklich verstehen, warum Cory abgehauen ist, oder? Dabei waren wir doch gerade noch beschäftigt gewesen. Und wer war das an der Türe? Es hatte sich sehr nach Jane angehört, aber sie war doch gerade bei ihrer Generalprobe.
Ich erhob mich vom Bett und zog mir ein blaues Kleid an. Mein Babybauch war nicht mehr zu übersehen. Ich schätzte, dass ich im fünften Monat schwanger war, aber ich konnte es nicht genau sagen. Eigentlich wollten Cory und ich keine Kinder mehr, aber irgendwie ist es dann doch anders gekommen. Aber auch nur, weil Cory nie die Finger von mir lassen konnte!
Ich machte mich über das Frühstück her, was Cory auf die Kommode gestellt hatte. Das hatten wir wohl ganz vergessen…
Ich war zwar noch immer nicht satt, aber das würde wohl erstmal für eine Weile reichen. Ich ließ mir zwei Pferde einspannen und fuhr dann mit der Kutsche zu meinem alten Heimatort Enchanted.
Als ich ankam, war kaum jemand da. Und die, die da waren, waren in hellem Aufruhr. Andauernd hörte ich den Namen „Leesha“ murmeln und ich fragte mich, was sie jetzt schon wieder angestellt hatte.
Ich lief plötzlich Tristan in die Arme, der mich aber noch rechtzeitig abstützte. Der Babybauch war wirklich nicht zu übersehen. Mann! Er begrüßte mich herzlich und legte ein wunderschönes Lächeln auf. Auch wenn Tristan wirklich sehr gut aussah, interessierte mich das gerade wenig. Ich wollte jetzt erstmal wissen, was mit Leesha war.
„Wo ist Jane?“, wollte ich wissen.
„Ehm, Katharina… Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen aber sie ist auf der Suche nach Leesha. Genauso wie Cory und die meisten Anderen. Sie waren gerade die Waldszene am proben und Leesha sollte auf ihr Zeichen warten. Nach mehreren Aufrufen, haben wir dann mal geguckt warum sie nicht kommt. Und dann haben wir festgestellt, dass sie nicht mehr da ist. Wir haben schon den ganzen Wald abgesucht aber sie ist einfach weg. Ich weiß auch nicht mehr weiter…“
„Sie ist…weg?!“, hakte ich nach. Das konnte doch nicht wahr sein! War sie etwa weggelaufen? Aber weshalb sollte sie das tun…?
„Katharina, die anderen suchen schon nach ihr. Du musst dir also keine Sorgen machen. Schon lieber dein Baby.“, meine Tristan und drückte mich auf einen Stuhl.
„Ich weiß schon was richtig für mich ist und jetzt will ich euch beim Suchen helfen!“, protestierte ich.
„Aber du weißt doch, dass Stress und Aufregung negative Auswirkungen auf das Baby haben können?“
„Tristan, ich bin erst im fünften Monat schwanger! Und ich werd wohl besser wissen, was richtig für mich ist. Also bitte, es geht hier um meine Tochter!“
„Dafür, dass du erst im fünften Monat schwanger bist, ist dein Bauch aber schon verdammt groß. Bist du dir bewusst, dass du jetzt wahrscheinlich keine Zwillinge kriegst und dass dein Bauch deshalb viel kleiner sein wird?“ Tristan ließ wirklich nicht locker.
„Oh. Daran hatte ich gar nicht gedacht…“ Ich ließ mich wieder auf den Stuhl fallen. Er hatte Recht, wahrscheinlich war ich schon im achten oder neunten Monat schwanger! „Aber ich muss trotzdem nach meiner Tochter suchen.“, flüsterte ich.
„Katharina, es sind mindestens zwanzig Leute auf der Suche nach deiner Tochter. Und stell dir mal vor, du würdest plötzlich dein Kind bekommen. Wäre es dann nicht besser, hier im Dorf zu bleiben? Hier hast du direkt eine Hebamme in deiner Nähe.“
Ich seufzte. Tristan war genau so ein Besserwisser wie Cory. Und das schlimmste war, dass sie immer Recht hatten! Und auch dieses Mal hatte Tristan Recht. Ich musste hier bleiben. Also gehorchte ich ihm und er machte sich ebenfalls auf die Suche nach Leesha, während ich hier tatenlos herumsaß.
Es machte mich einfach wahnsinnig hier zu sitzen, während Leesha vielleicht in Gefahr war! Ich musste ihr helfen… Ihr war schließlich ihre Mutter!
Ich überprüfte kurz, ob jemand in Sichtweite war aber es war niemand zu sehen. Also ging ich ebenfalls auf die Suche nach meiner Tochter.
Kapitel 11 Leesha
Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich öffnete meine Augen und schaute mich um. Dieser Raum war vollkommen abgedunkelt und ich konnte nur ein paar leichte Umrisse eines Stuhls erkennen, der genau vor mir stand. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was als letztes passiert war. Ich war im Wald, wartete auf mein Zeichen, als mir plötzlich eine Hand auf den Mund gelegt wurde. Zuerst dachte ich, Anthony wäre total verrückt geworden und wollte mich verschleppen. Aber Anthony wäre niemals so brutal mit mir umgegangen. Ich sah in das Gesicht eines Mannes, der etwa das Doppelte von mir war, er hatte schwarze Haare und blaugrüne Augen, an mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich setzte zum Schrei an, doch er tat mir irgendetwas in den Mund und dann fiel ich bewusstlos um. Ich hatte noch immer einen leicht bitteren Geschmack im Mund.
Ich lehnte an einer geziegelten Wand, war in einer Decke eingemummelt und gefesselt. Meine Beine schmerzten, womöglich hatte ich stundenlang in dieser Position verharrt.
Ich vernahm ein leises Gemurmel und Schritte, die näher zu kommen schienen. Durch die Holztür konnte ich nur ein paar Gesprächsfetzen auffassen, wie zum Beispiel: „Ich will die beiden lebend“ und „Es geht hier um meine Ehre“. Was hatte das nur zu bedeuten?
Schritte entfernten sich wieder und nun war das Gespräch lauter. „Wir werden alle gehängt, ist dir das bewusst? Diese Prinzessinnen haben eine Menge Macht! Ich will hier nicht mitmachen, Mann. Das war so alles gar nicht geplant!“
„Was soll das heißen? Du willst doch nicht etwa abhauen?! Ich wusste, dass du ein Feigling bist und nun kümmere dich um das Mädchen. Du hast ja gehört, was der Meister gesagt hat: Er will sie lebend. Und wenn Joe ihr zu viel von dem Zeug gegeben hat, dann dürfen wir alle das ausbaden.“
Wieder entfernten sich Schritte.