Lishcest

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    1. geschichte

    fl4atout
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    Beitrag  fl4atout Di März 15, 2011 6:32 pm

    Es war fast unscheinbar, dass so was passierte. So weit von der nächsten Stadt entfernt. Fast so als würde auf einer Beerdigung eine Person in rosa aufkreuzen.

    Aber das hier war Realität. Nichts dergleichen hatte ich vorher jemals erlebt. Und ich hatte es eigentlich auch nicht vor.
    Ob Schicksal oder nicht, unvermeidbar war dieser Vorfall trotzdem. Und dabei hätte der Tag so viel schöner werden können...

    Alles fing ganz normal an. Es war Wochenende und wie üblich blieb ich bis 2 Uhr nachmittags im Bett. Plötzlich klingelte mein Handy. Aus den Träumen herausgerissen, zwang ich mich aufzustehen. Als er abnahm, hörte er erst eine ihm unbekannte Stimme. Sie klang wie der Tod persönlich, so kalt und rau.
    Bevor ich fragen konnte, wer dran sei, meldete sich mein bester Freund Drake.
    Schon seit der Grundschule waren wir die besten Freunde. Nichts konnte uns damals zertrennen, weder Drakes grauenhafte Eltern (die ich eigentlich in Ordnung fand), noch meine zynische Ex-Freundin Nathalie.
    Jedenfalls war ich nicht sehr erfreut, schon so kurz nach dem Aufwachen zu reden. Trotzdem blieb ich nett und fragte: „Hi Drake. Was gibt’s?“ Die Antwort war genauso knapp wie die Frage: „ Eigentlich nix.“
    Aber dann wurde er lebendiger: „ Hast du heute Bock, mit mir und 2 Freundinnen zu feiern? Mit Alkohol und so?“
    Ich wusste genau, dass weder ich selbst noch Drake das richtige Alter dafür hatten. Aber cool wie ich war antwortete ich: „ Klar, Mann. Wie viel Uhr und wo? “ „ Um 4 in der Stadt am Bahnhof.“
    Dann musste ich wohl meine Mutter anflehen, dass sie mich fuhr. In dem kleinen Dorf, in dem ich wohnte, fuhr nur ein Bus. Und der war nie pünktlich.

    Also ging ich zum Arbeitszimmer meiner Mum. Sie saß vor ihrem Laptop und schrieb einen Vortrag für ihre Arbeit. Wenn sie beschäftigt war, duldete sie keine Störung. Aber das war mir vollkommen egal. Mit Anklopfen (was ich sonst nie tat) ging ich rein. Sie bemerkte mich nicht mal.
    Als ich gerade anfangen wollte zu reden, sprach meine Mutter: „ Warte noch 5 Minuten, dann bin ich fertig.“
    Ich schmieß mich auf das kleine braune Ledersofa und sah mich im Raum um.
    Ein zugestellter Schreibtisch, ein ramponierter Stuhl, ein Einzelbett und das Sofa, auf dem ich saß. Mehr hatte der Raum nicht zu bieten. Die Decke war langweilig eintönig, genau wie Tapete und Fußboden. Mein Zimmer war nicht viel anders. In der kleinen Wohnung, die meine Mutter mühsam bezahlte, lebte es sich eigentlich ganz gut. Zumindest solang nicht zu viele Leute da waren.

    Die 5 Minuten gingen schneller um als ich dachte. Dann drehte sich seine Mum zu ihm um, lächelte mich an und fragte: „ So, was gibt’s denn?“ „Ich wollte dich nur fragen, ob du mich heute in die Stadt fahren könntest, zum Bahnhof.“
    Wie es aussah überlegte sie. Dann sagte sie aber: „ Sollte funktionieren. Sag mir aber vorher nochmal Bescheid, ok?“
    Leicht jubelnd ging ich in mein Zimmer zurück. Ich nahm mein Handy, wählte Drake's Nummer und wartete, bis dieser abnahm. Das dauerte eine halbe Ewigkeit und kurz bevor ich auflegen wollte, ging Drake doch dran: „ Was gibt’s, Kollege? Kannste heut oder nich?“
    Ich sagte nur ganz gelassen: „ Na klar kann ich. Meine Mum is ja nich so schlimm wie deine Eltern.“ Drake konnte sich fast nicht mehr halten und antwortete nur: „ Na dann. Also bis nachher.“
    Nachdem das also geklärt war, zog ich mich erst einmal an. Blue Jeans, beige Jacke und ein weißes Shirt. Standard halt.
    Auf dem Weg zur Küche überlegte ich, wie die 2 Mädels aussehen könnten, Aber mir fiel nichts ein. Musste ich mich halt überraschen lassen.
    Ich ging zum Kühlschrank und nahm mir einen Joguhrt. Für mich eigentlich zu wenig als Frühstück, aber mehr gabs auch nicht.
    Bis 15:30 Uhr schlief ich noch. Dann sagte ich meiner Mutter Bescheid. Gemeinsam gingen wir zwei runter zum Parkplatz, stiegen in den alten Ford meiner Mutter ein und fuhren los.
    Nach 15 Minuten waren wir da. Ich stieg aus, verabschiedete mich von meiner Mutter und machte mich auf die Suche nach Drake.
    Diesen fand er an den Treppen zu den Gleisen. Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir die Treppe zu Gleis 1 hoch. Da ich uninformiert war, fragte ich Drake, wie dessen Plan denn jetzt ablaufe. Drake sagte nur, den Blick immer wieder nach links und rechts schweifend,: „ Wir fahren nach Goppersdorf und treffen uns da mit den Mädels.“ Goppersdorf war eine Kleinstadt, nicht weit entfernt. Auch wenn sie nicht viel größer war als das Dorf, in dem ich lebte, war sie dennoch ans Bahn-Netz angeschlossen.
    Um 15:55 kam der Zug dann endlich. Und nach einer Viertelstunde Fahrtzeit waren wir angekommen.
    Während Drake die Mädels suchte, sah ich mich erst mal um. 2 Bahngleise, dann ein Zaun, dahinter eine Straße und weiter weg eine Felswand.
    Ziemlich trist wie ich fand. Als ich mich zur anderen Seite umdrehte, sah ich an einem weiteren Zaun, direkt am Bahnhofsgebäude, 2 Mädchen stehen. Sie waren ungefähr im selben Alter wie Drake und ich, hatten aber trotzdem jeweils eine Flasche Bier in der Hand.
    Als ich Drake auf die beiden aufmerksam machte, meinte der nur: „Das sind sie nicht.“
    Trotz dieser abweisenden Antwort ging ich zu den Mädels hin, Drake folgte mir murrend.
    Plötzlich erkannte ich sie. Das waren die 2 Mädchen aus meiner Parallelklasse, Annika und Marie! Die eine war klein (ungefähr 1,70m groß) und hatte langes braunes Haar. Die andere war nicht viel größer als ich (was bei meinen knapp 2m auch kein Wunder war), hatte dunkelbraunes bis schwarzes Haar und trug einen Rucksack, der ihrem Schulranzen verdächtig ähnlich sah, auf dem Rücken.
    Die kleine Brünette erkannte Drake und mich, rief uns beide zu sich und freute sich maßlos.
    Nachdem man sich also wiedererkannt hatte und Drake zugab, dass das ihre „Verabredung“ sei, gingen wir los. Scheinbar war in Goppersdorf irgendein Ereignis oder Fest, das Karneval nahe kam (welcher aber noch 1 Woche entfernt lag), denn überall waren Menschen auf den Straßen, einige in Kostümen.
    Jedenfalls gingen wir an den Menschenmassen vorbei zu einer etwas ruhigeren Gegend, wo kaum eine Person war.
    Nun offenbarte sich was Annika in ihrem Rucksack hatte. Ein alkoholischer Duft stieg mir in die Nase. Ich wagte einen Blick hinein und konnte kaum glauben, was ich sah: Wodka, Bier, Schnaps. Sah fast so aus, als hätten die zwei 'ne Minibar geplündert.
    Jedenfalls reichte Marie mir und Drake einen Schnaps. Ich, der absolut clean war, lehnte ab, Drake nahm an. Zusammen stießen die 3 an und tranken. Marie und Annika lehrten die Flasche in einem Zug, Drake meinte, er wolle sich etwas „ für später aufheben“.
    Mit mindestens 3 Schnaps intus machten wir uns auf den Weg. Die Mädels wankten schon beachtlich, Drake war hyperaktiv, ich normal: die perfekte Gruppe.
    Jedenfalls gingen wir wieder in Richtung Menschenmassen, stoppten zwischendurch, weil die Mädchen die nächste Flasche aufmachten oder eine Pause vom Laufen brauchten, und als wir wieder vorm Bahnhof wahren, liefen wir fast der Polizei in die Arme. Mit etwas Glück sahen die uns nicht (wie unmöglich es auch schien) und wir gingen weiter.
    2 Stunden lang passierte immer das Selbe: laufen, anhalten, saufen, weiterlaufen...
    Um 18:30 kamen wir an einer Halle an, wo richtig gefeiert wurde. Schon an der Tür stand quasi eine Einladung: Ab 16, Ausweiskontrolle, Türsteher.
    Nachdem sich Annika und Marie an unzählige fremde Typen rangemacht hatten, nur um in die Halle zu kommen, beschloßen Drake und ich, nach Hause zu fahren. Wir verabschiedeten uns, die Mädels interessierte das kein bisschen, dass wir schon gingen, und schon waren wir weg.
    Im Zug nach Hause sprach ich dann mit Drake über den heutigen Tag. Er war „Maßlos enttäuscht“ wie er sagte. Mir gings ähnlich, doch ich versuchte das (nicht vorhandene) Positive zu sehen.
    Am Ziel angekommen, verabschiedete ich mich von Drake, rief meine Mutter an und wartete.
    Als sie dann kam, fuhren wir nach Hause. Meine Mutter fragte mich aus, was wir gemacht hätten und ob wir Spaß hatten.
    Ich log ein wenig und war froh, als ich mich zu Hause an den Computer setzen konnte.
    Dann klingelte mein Handy. Annika war dran, vollkommen betrunken und lallte etwas von 22-jährigen Typen, perversen Sachen und weiterem unverständlichem Zeug. Ich legte auf, ging ins Internet in meine Standard-Chatrooms und schrieb mit Freunden.
    Kurze Zeit später kam Drake online. Ich überlegte, ob ich ihm vom Anruf erzählen sollte, ließ es aber bleiben. Er war schon genug in Rage, mehr Grund zur Aufregung war (meiner Meinung nach) nicht nötig.
    Ich tat einfach so, als hätte ich nichts mehr von Annika und Marie gehört. Drake war immer noch enttäuscht. Er rief mich übers Festnetz an, so konnten wir wenigstens reden statt schreiben.
    Dann klingelte Drake's Handy, ich befürchtete das Schlimmste.
    Wie ich es mir schon gedacht hatte, war Annika dran und so wie Drake's Stimme klang war er nicht sehr erfreut. Scheinbar knallte er sein Handy auf den Boden und rief genervt: „ Was haben die eigentlich für Probleme?! Geht’s denen noch gut?!“
    Ihn jetzt zu beruhigen war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich stimmte ihm einfach zu, auch wenn ich es ungern tat. Klar, ich war auch nicht froh über diese Situation, doch wieder mal versuchte ich das Positive zu sehen. Ging aber wieder nicht.
    Ich schrieb Annika eine SMS und teilte ihr mit, dass sie und Marie vorerst nicht online kommen sollten.
    Kaum war eine halbe Stunde vorbei, waren sie beide doch online.
    Statt vernünftig mit ihnen zu reden, brüllte Drake rum wie sonst nie. Eine ganz neue Seite an ihm.
    Die Mädels lachten und kreischten nur. Als Drake dann ins Bett musste, redete ich noch mit den zwei weiter. Sie quatschten unverständliche Sachen, von Vögeln und ekligem Zeug, das ich den beiden nie zugetraut hätte.
    Um ca. 22 Uhr mussten die zwei dann auch gehen. Ich wünschte gute Besserung, aber die beiden lachten nur.

    Und so ging dieser Tag zu Ende. Anders als man erwartet hätte.
    Und ich konnte mir schon denken wie der nächste Tag aussah...
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    Beitrag  fl4atout Mi März 16, 2011 7:14 pm

    so, hier ist schonmal teil 2 Wink

    2 Der Tag danach

    Die Erlebnisse von gestern konnte ich nicht mehr vergessen, sie waren wie eine Brandmarke auf meinem Gedächtnis. Aber der heutige Tag war nicht viel besser.
    Es war Montag morgens, ich saß am Tisch, biss in meinen Toast und laß die Zeitung.
    Da stand (wie fast immer) das selbe drin. Also machte ich mich auf den Weg zu Badezimmer, um mich anzuziehen und zu waschen. Danach machte ich mich auf den Weg zum Bus, der heute ausnahmsweise pünktlich war, und fuhr zur Schule. Dort erwarteten mich 6 Stunden Schule, aber auch ein wütender Drake und 2 besoffenen Mädchen.
    Die ersten zwei Stunden hatte ich Religion mit der Parallelklasse, also auch Annika und Marie. Die sahen ziemlich müde und abgeschlafft aus. Hatten sie auch irgendwie verdient, nach dem, was gestern passiert war.
    Der Unterricht war langweilig, was konnte man auch anderes erwarten? Als dann aber endlich die Klingel ertönte, ging ich ganz gelassen raus. Ich wartete auf Annika und Marie, um sie wegen gestern genauer ausfragen zu können. Aber den zwei war nicht nach Reden zu Mute. Im Gegenteil, sie wurden aggressiv, als ich auch nur gestern sagte. Wie das dann wohl erst bei Drake sein würde.
    Der war wiederum nicht da, was auch keine Seltenheit war. Umso besser für die Mädels, denen gönnte ich Ruhe und Erholung.
    Nach einer viel zu kurzen Pause ging es weiter im Programm: Englisch. Eines meiner Lieblingsfächer, und das nicht nur weil ich gut war. Sondern auch weil der Lehrer ziemlich gechillt war.
    Diese Doppelstunde ging fast so schnell um wie die Pause davor und danach.
    In den letzten beiden Stunden hatte ich Sport. Da konnte ich mit aber mit etwas Geschick und Schauspielerei rausreden.
    Also war der Tag ja eigentlich nicht so schlimm. Kaum zu Hause angekommen rief ich Drake an. Der ging aber nicht dran. Auch im Internet war er nicht unterwegs. Das bereitete mir schon Sorgen.
    Aber egal. Den Rest des Tages kümmerte ich mich kaum um Drake oder sonst wen, machte mehr schlecht als recht meine Hausaufgaben und chillte.
    Wenn da nicht plötzlich mein Handy geklingelt hätte. Es war Annika und ich war überrascht, das sie mich anrief, nach dem was heute in der Schule war.
    Umso überraschter war ich, als ich Drake's Stimme hörte. Vollkommen sprachlos ließ ich mir von Drake erzählen, was er heute gemacht hatte. Er war, nachdem die Schule zu Ende war, nach Goppersdorf zu Annika nach Hause gefahren.

    Also war das eingetreten, was ich nie gedacht hätte. Nach all dem, was gestern passiert ist, und Drake's bisherigen Stimmungen dazu, war genau das eingetreten: Drake und Annika waren ein Paar!

    Ich freute mich zwar riesig für die beiden, aber irgendwo war ich auch traurig und sogar ein wenig wütend. Ich konnte nicht zulassen, dass sie meine Freundschaft mit Drake plättete wie eine Walze den Asphalt. Ich musste irgendwie verhindern, dass das passierte, aber ich wollte bzw. konnte nicht einfach ihre Liebe zueinander verhindern.
    Ein Kompromiss, das war es, was ich jetzt brauche. Nur wie sollte der aussehen? Zugegeben, ich hatte keinen blassen Schimmer von Liebe und dem ganzen Kram. Aber verdammt, ohne solches „Fachwissen“ konnte ich die Sache genauso gut in den Sand setzen.
    Hmpf, ich musste irgendwie auf andere Gedanken kommen. Und ich hatte auch schon eine Idee was ich machen könnte.
    Irgendwo in meinem Zimmer lag es, aber bei meiner Unordnung dauerte es Jahre, bis ich es endlich gefunden hatte: Das Lexikon der Liebe und Freundschaft!
    Mein Dad hatte mir dieses Buch geschenkt, bevor er sich von meiner Mutter scheiden ließ.
    Ich hatte es noch nie benutzt, weil ich mir früher nichts aus Liebe machte und über Freundschaft wusste ich genug.
    Ca. 250 Seiten voll mit Erklärungen zu Liebe, Sex, Verhütung und der restlichen Palette erwarteten mich.
    Ich ackerte mich durch das Buch, als gäbe es kein Morgengrauen. Nach 2 Tagen war ich dann fertig. Jetzt erwartete mich die finale Prüfung. Es gab kein Entrinnen, keine Ausreden, kein Dahin-nehmen. Nur der Sieg wurde akzeptiert.
    Also auf in die Schlacht!

    Nach meiner Euphorie von gestern war mir heute ganz anders. Ich hatte ernsthaft Schiss davor, dass beide es falsch verstehen würden. Die Folgen einer Niederlage wollte ich mir gar nicht ausmalen, aber auch wenn ich versuchte, nicht daran zu denken, dachte ich doch drüber nach: Drake und ich würden uns zerstreiten, und dann wäre endgültig Schluss in meinem Leben.
    Zuerst wollte ich mit Drake darüber reden. Der verstand meine Sorge über unsere Freundschaft, versicherte mir aber, dass wir ewig Freunde bleiben würden.
    Das beruhigte mich so ziemlich, auch wenn ich nicht glauben konnte, dass es genau so kommen würde.
    Von nun an trafen wir uns öfters, ca. 2-3 mal pro Woche. Oder auch öfters, je nachdem wie der eine Lust und Laune hatte.
    Allerdings nervte mich eine Sache unaufhörlich: Ich wurde immer neidisch auf Drake, wenn die beiden zärtlich wurden. Ich konnte es zwar unterdrücken, aber es nervte mich trotzdem! Dieses Gefühl, ich konnte es auf den Tod nicht leiden.
    Ich musste etwas dagegen unternehmen. Dafür gab es nur eine Lösung, aber die war kompliziert : Ich brauchte (wieder mal) eine Freundin.

    Ich dachte an Marie, aber die hatte sicher schon genug Liebhaber, bei ihrem Aussehen.
    Annika war ja schon vergeben.
    Also musste jemand neues her.
    Als Drake kurz weg war, fragte ich Annika, ob eine ihrer Freundinnen Single wäre. Das war zwar ziemlich direkt, aber das war mir gerade egal.
    Und tatsächlich waren 2 beste Freundinnen von Annika Single und suchten Partner. Ich kannte die 2 sogar (waren schließlich auch in meiner Parallelklasse). Sie hießen Mona und Louisa.
    Mona war klein (ca. 1,50m), hatte wie Annika dunkelbraune bis schwarze Haare und eine leicht gebräunte Haut, das lag aber eher daran, dass sie halb Ausländerin war.
    Louisa sah dagegen viel anders aus. Sie war ca. 1,65m-1,75m, hatte rotbraunes Haar und sah (meiner Meinung nach) einfach umwerfend aus!
    Annika erzählte mir auch, dass Louisa ein wenig pervers sei. Das passte sogar noch besser.
    Also setzte ich meine Hoffnungen in Louisa. Es würde ein harter, steiniger Weg werden, um ihr Herz zu erobern, aber das nahm ich in Kauf.
    Am nächsten Tag in der Schule machte ich mich schon ans Werk. Über meine Communities hatte ich genügend Informationen zusammengetragen, um einen Versuch zu wagen.
    Anfangs lief es ganz gut. In der 1. Pause hatte ich sie angesprochen. Wir verstanden uns prima, könnten über fast die selben Themen reden und ich hätte sie auch fast gehabt, wenn nicht die Pause zu Ende gewesen wäre.
    In der 2. Pause lief es weiter. Wir verabredeten uns für heute Nachmittag um 16 Uhr bei ihr zu Hause.
    Nervös ging ich, nachdem mich meine Mutter zum Ortseingang gebracht hatte, den restlichen Weg bis zu ihrem Haus. Noch nervöser klingelte ich an der Tür. Zum Glück machte sie auf. Ihre Eltern waren wohl nicht da. Das bot ungeahnte Möglichkeiten. Aber bevor ich an so etwas denken konnte, musste ich noch warten.
    Den ausführlichen Verlauf dieses Treffens möchte ich aus privaten Gründen nicht bekannt geben.
    Jedenfalls war mein steiniger Weg zu Ende und die Eroberung war erfolgreich.

    Alles in allem hatte ich diese Woche gerade noch mal überlebt. Ich konnte nur hoffen, dass in den nächsten Tagen nichts Schlimmes oder Außergewöhnliches passierte...

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